Vertrauensentzug und seine Folgen? Gladbach-Star erst ausgebootet: Coach reagiert auf seine Maßnahme
Eine Trainer-Entscheidung und ihre positiven Folgen? So sieht es jeweils der Coach!
Eigentlich dürfte jeder Profi-Fußballer schon zu Beginn seiner Karriere eine Erfahrung gesammelt haben, die ihm zeigt, wie schnelllebig das Geschäft sein kann. Im Falle von Tomas Cvancara ist sein Trainer dafür verantwortlich, dass der Tscheche dieses Erlebnis nun spätestens mit 23 Jahren hat.
Borussia Mönchengladbach siegt, Fohlen trifft und Coach reagiert
Nach dem 4:0-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg und seinem ersten Pflichtspiel-Treffer nach fast zwei Monaten war dem Stürmer die Erleichterung deutlich anzumerken, als er sich am Freitagabend (10. November 2023) noch den Fragen der Journalistinnen und Journalisten stellte.
Cvancara durfte in Abwesenheit des verletzten Jordan Siebatcheu (27) von Beginn an ran und brachte Borussia mit einem klassischen Mittelstürmer-Treffer in Führung.
Sowohl beim Torjubel als auch im Gespräch nach der Partie strahlte er und machte so deutlich, dass ein ordentlicher Druck auf ihm lastete. Borussias Coach Gerardo Seoane (45) versuchte immer wieder, seinen Stürmer aus der Schusslinie zu nehmen.
Er machte mehrfach deutlich, dass für ihn der Hauptgrund an Cvancaras Torlos-Zeit sei, dass der immer wieder von Verletzungen und einem krankheitsbedingten Ausfall aus dem Trainings- und dann aus dem Spielrhythmus gebracht wurde.
Anders sah hingegen die Reaktion von Cvancaras anderem Trainer aus – dem tschechischen Nationaltrainer Jaroslav Silhavy (62). Sein Umgang mit dem Formloch? Er bootete den Gladbach-Spieler erst einmal aus und setzte ihn ursprünglich nur auf die Abruf-Liste für die anstehenden Länderspiele.
Diese Entscheidung begründete er auch bei der Nominierung am vergangenen Dienstag (7. November) öffentlich damit, dass ihm Cvancaras Leistung aktuell nicht genüge.
Rückschlag statt Rückendeckung! Allerdings hatte der Silhavy-Denkzettel nur für wenige Tage Bestand. Nach dem 4:0-Sieg, Cvancaras Treffer und seiner insgesamt besten Leistung seit Wochen reagierte der Trainer schnell.
Statt zweier voller Trainingswochen im Borussia-Park geht es für den 23-Jährigen nun doch zur Nationalmannschaft. Silhavy vollzieht die 180-Grad-Wende und nominiert Cvancara nach der ursprünglichen Hardcore-Maßnahme doch.
„Tomas Cvancara hat auf meine Worte über seine sportliche Form bestens reagiert, als er im Bundesligaspiel am Freitag den Führungstreffer erzielte und gut spielte. Wir haben schon auf der Pressekonferenz gesagt, dass wir diese Reaktion gerne sehen würden. Es wäre toll, wenn er das gegen Polen oder Moldawien wiederholen würde“, sagte der 62-Jährige laut dem tschechischen Portal „EuroFotbal“.
Steht Cvancaras Befreiungsschlag im direkten Zusammenhang mit dem vorherigen Vertrauensentzug seines Nationaltrainers? Diese Frage dürfte der Nationalstürmer höchstens selbst beantworten können. Für den Fohlen-Angreifer bedeutet es nun jedenfalls, dass in der Länderspielpause statt Regeneration zwei wichtige Pflichtspiele anstehen.
Für Tschechien stehen die beiden letzten Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland an. Aktuell stehen die Tschechen mit einem Punkt Vorsprung auf Polen auf dem zweiten Platz.
Am Freitag (17. November, 20.45 Uhr) kommt es zum direkten Duell der beiden Nationalmannschaften. Anschließend empfängt Tschechien am Montagabend (20. November, 20.45 Uhr) Moldawien.