Belgien, Spanien, Saudi-Arabien Im Transfer-Sommer gehandelt: Hier landeten die Gladbach-Kandidaten
Es hätte auch ganz anders kommen können.
Borussia Mönchengladbach hat mit den Verpflichtungen von Philipp Sander (26), Tim Kleindienst (28) und Kevin Stöger (31) drei Spieler an Land gezogen, die den Fohlen-Kader noch einmal aufwerten sollen. Im Transfer-Sommer standen aber noch weitere Namen auf der Liste der Gladbach-Verantwortlichen. Einige der Kandidaten auf einen Niederrhein-Wechsel entschieden sich jedoch anders.
Affengruber verzockt, Puertas will das Geld – Gladbach-Kandidaten verstreut
Bis zum letzten Tag des Transfer-Fensters am 30. August 2024 ging es noch wild zur Sache im Borussia-Park. Nicht nur musste der Deal um Frankreich-Star Manu Koné (23) noch finalisiert werden, sondern auch letzte Gerüchte um mögliche Defensiv-Neuzugänge machten die Runde.
So standen beispielsweise Kevin Diks (27, FC Kopenhagen) und Jordan Torunarigha (27, KAA Gent) am sogenannten „Deadline-Day“ noch auf der Liste möglicher Last-Minute-Neuzugänge. Beide Innenverteidiger blieben aber letztlich bei ihren Vereinen.
Auch Namen wie Joris Chotard (22, Montpellier), Bernardo (29, VfL Bochum) oder Ex-Leih-Fohlen Maximilian Wöber (26, Leeds United) machten es sich über den Sommer in der Mönchengladbacher Gerüchteküche bequem.
Sie alle blieben aber auch nach Schluss des Transfer-Fensters bei ihrem jeweiligen Klub, zu einem Wechsel kam es nicht. Anders als bei den folgenden Profis. GladbachLIVE zeigt, wo die Spieler landeten, die bei Borussia Mönchengladbach gehandelt wurden, sich aber anders entschieden. Einer von ihnen hat sich ganz klar verzockt.
Cameron Puertas (26): Al-Qadsiah
Der offensive Mittelfeldspieler vom belgischen Erstligisten Royale Union Saint-Gilloise überzeugte in der abgelaufenen Saison mit einer überragenden Scorer-Quote. In 56 Spielen kam Puertas durch Tore und Vorlagen auf satte 37 Scorer.
Damit zog er auch das Interesse der Fohlen auf sich, die sogar ein konkretes Millionen-Angebot abgegeben haben sollen. Letztlich lockte den Schweiz-Spanier aber das große Geld: Für 15 Millionen Euro Ablöse wechselte Puertas zum Aufsteiger der Saudi-Pro-League Al-Qadsiah, wo er künftig Ex-Dortmund-Star Pierre-Emerick Aubameyang (35) mit Pässen füttern soll.
David Affengruber (23): FC Elche
Was für eine Geschichte! David Affengruber durfte mit dem SK Sturm Graz in Österreich das Double feiern, hatte die Möglichkeit, die Qualifikation für die Königsklasse mitzuspielen und entschied sich doch gegen eine Verlängerung. Ein Wechsel ins Ausland schien kurz bevorzustehen. Als größte Interessenten wurden neben dem FC Sevilla auch die beiden deutschen Klubs SV Werder Bremen und eben Borussia Mönchengladbach genannt.
Doch der Innenverteidiger ließ sich zu viel Zeit, ging wohl keine konkreteren Gespräche ein und landete kurz vor Laden-Schluss dann beim spanischen Zweitligisten (!) FC Elche. Bei den Süd-Iberern ist Affengruber der erste Österreicher der Vereinsgeschichte. Dem 23-Jährigen wurde ein Wechsel in die Top-Ligen vorausgesagt, doch er verzockte sich massiv.
Raul Paula (20): NAC Breda
Gladbach statt Champions League? Dieses Szenario schien kurzzeitig für Dribbler Raul Paula möglich. Beim VfB Stuttgart hatte das Talent kaum Chancen auf den Profi-Kader, die Fohlen waren wohl an ihm dran.
Doch auch bei Borussia hätte dem Deutsch-Portugiesen wohl eher ein Platz bei der U23 gewunken, als in der Bundesliga. Schließlich schloss sich Paula NAC Breda an. Zum niederländischen Erstligisten wechselt der offensive Mittelfeldspieler ablösefrei.
Christos Tzolis (22): Club Brügge
Seine Durchstarter-Saison bei Fortuna Düsseldorf sorgte für reges Interesse im In- und Ausland. Christos Tzolis versprach dem Rhein-Klub große Einnahmen, nachdem Düsseldorf die Kauf-Option beim aus Norwich verliehenen Offensiv-Spieler gezogen hatte. Auch Borussia Mönchengladbach fand sich unter den möglichen Abnehmern des Griechen wieder.
Etwas überraschend kam daher der Wechsel in die erste belgische Liga daher. Die beteiligten Parteien arbeiteten einen Deal mit Club Brügge aus. Etwa 6,5 Millionen Euro überwies der belgische Verein in die Landeshauptstadt NRW für die Dienste des Nationalspielers.
Lilian Brassier (24): Olympique Marseille
Der hinten variabel einsetzbare Linksfuß stand als möglicher Nachfolger von Maximilian Wöber auf der Liste der Fohlen. Auch der VfL Wolfsburg soll an Brassier dran gewesen sein. Stade Brest trennte sich vom Verteidiger leihweise – gab den 24-Jährigen aber nicht in die Bundesliga ab, sondern an Liga-Konkurrent Olympique Marseille für vorerst eine Saison.
Ao Tanaka (22): Leeds United
Erst am Deadline-Day wurde der Transfer finalisiert und einen Tag später spielte er schon für seinen neuen Klub!
Ao Tanaka stand ebenso wie Düsseldorf-Kollege Tzolis auf der Gladbach-Liste in diesem Sommer. Der zentrale Mittelfeldspieler galt als heißer Kandidat für eine Koné-Nachfolge bei den Fohlen. Doch richtig konkret wurde es nicht. Stattdessen wechselte der japanische Nationalspieler auf den letzten Drücker in die zweitklassige englische Championship. Bei Leeds United spielt Tanaka nun unter Ex-Borussia-Coach Daniel Farke und trifft auch auf Maximilian Wöber.
Der Premier-League-Absteiger überweist rund vier Millionen Euro Ablöse an den Rhein.
Takuma Asano (29): RCD Mallorca
Beim VfL Bochum sorgte Takuma Asano auf der Außenbahn für Furore und spielte sich so auch in den Gladbach-Fokus. Allerdings bevorzugte der Japaner einen Wechsel ins Ausland.
Über einen ablösefreien Transfer schloss sich Asano dem RCD Mallorca an, wo er künftig in La Liga wirbeln wird.
Ibrahima Sissoko (26): VfL Bochum
Gegen Asanos Ex-Klub, den VfL Bochum, verlor Borussia in dieser Transfer-Periode ein Tauziehen um einen Sechser. Ibrahima Sissoko von Racing Straßburg wurde bei beiden Bundesliga-Vereinen gehandelt, wechselte dann in den Ruhrpott.
Bochum zahlt keine Ablöse für den 1,93 Meter großen Profi. Bei der 0:2 Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am 2. Spieltag stand Sissoko bereits auf dem Platz.
Fabian Rieder (22): VfB Stuttgart
Auch in diesem Anlauf hat es nicht geklappt!
Borussia Mönchengladbach war im Sommer nicht zum ersten Mal an Fabian Rieder dran. Der Schweizer EM-Fahrer lockte mit viel Talent und Spielübersicht, dazu schon reichlich Spielpraxis für sein junges Alter. Nach und nach zeichnete sich ein Leih-Abgang von seinem Klub Stade Rennes aus der Ligue 1 ab.
Den Zuschlag erhielt schließlich der deutsche Vizemeister. Beim VfB Stuttgart spielt Rieder Champions League – das konnte Gladbach nicht bieten.