Bericht über XXL-Sparpotenzial Opfert Borussia aktuelle Luxus-Situation für neue Transfers?
Hier verfügt Borussia über eine der komfortabelsten Situationen aller Bundesliga-Klubs!
Es gab nur drei Positionen, die von Umbruch bei Borussia Mönchengladbach im Sommer 2023 nicht beeinträchtigt wurden. Im zentralen Mittelfeld tat sich im Vergleich zur Saison unter Daniel Farke (47) nichts, auch auf der Rechtsverteidiger-Position setzen die Fohlen immer noch auf das Duo Stefan Lainer (31) und Joe Scally (21).
Gladbach will den Kader weiter umbauen – müssen Fohlen dafür gehen?
Auf keiner Position ist Gladbach aber so üppig besetzt wie zwischen den Pfosten. Vier Torhüter im Borussia-Kader haben bereits Bundesliga-Erfahrung – mindestens zwei von ihnen mittlerweile den Anspruch, dauerhaft im Oberhaus Stammspieler zu sein.
Moritz Nicolas (26) erarbeitete sich das durch zahlreiche Top-Leistungen während der verletzungsbedingten Pause von Jonas Omlin (30) zwischen August und März.
Seit mittlerweile drei Bundesliga-Partien steht Borussias Kapitän wieder zwischen den Pfosten. Gerardo Seoane (45) entschied sich im Laufe der Länderspielpause, wieder auf die größere Erfahrung seines Landsmanns zu setzen.
Aber wie geht es über die laufende Saison hinaus weiter? Mit Blick auf die Ansprüche der einzelnen Torhüter-Kandidaten ist kaum davon auszugehen, dass die Konstellation einfach beim Alten bleibt.
Um Nicolas gab es zuletzt erste Gerüchte, dass auch andere Bundesliga-Klubs auf ihn aufmerksam geworden seien. Jan Olschowsky (22) galt unter Farke kurzzeitig als Gladbachs Shooting-Star.
Für ihn dürfte es nach einigen ordentlichen Bundesliga-Einsätzen nicht reichen, als Nummer drei in die Saison 2024/25 zu gehen – Spielpraxis sammeln in der Regionalliga, so sieht aktuell die Realität des gebürtigen Neussers aus.
Wie es für Tobi Sippel (35) weitergeht, ist noch nicht bekannt. Der Routinier begnügt sich mit der Rolle als Sparringspartner des Top-Trios, sein aktueller Vertrag läuft aber im Sommer aus.
Ein spannender Aspekt bei Omlin, Nicolas und Olschowsky: Sie sind allesamt noch langfristig an Borussia gebunden. Omlin und Olschowsky unterschrieben 2023 Verträge bis 2027, Nicolas zuletzt sogar ein neues Arbeitspapier bis 2029.
Die Gefahr eines Ablösefrei-Abgangs besteht also bei keinem der Kandidaten. Dementsprechend werden sicherlich die wirtschaftlichen Aspekte bei der Entscheidung der Verantwortlichen eine maßgebliche Rolle spielen.
Weiterhin gilt: Bei Borussia soll bei Transfers nur das ausgegeben werden, was der Klub auch einnimmt – und eigentlich muss in diesem Sommer weiter investiert werden, um das Team zu stabilisieren.
Dass Borussia im Saison-Endspurt immer noch Restzweifel um den Klassenerhalt beseitigen muss und die drittschlechteste Defensive der Liga stellt, ist für alle Beteiligten unbefriedigend.
Die „Sport Bild“ stellt eine Rechnung auf, wie sogar Kapitän Omlin zum Verkaufskandidaten werden könnte. In dem aktuellen Bericht wird mit einer Ablöse im Bereich von sieben Millionen Euro kalkuliert, also etwas weniger, als Borussia vor 15 Monaten an Montpellier zahlte.
Dazu wird noch ein Betrag von mehr als neun Millionen Euro genannt, der durch Einsparungen beim Omlin-Gehalt dazu kommen könnte. Insgesamt macht das einen Unterschied von rund 16 Millionen Euro.
Laut „Sport Bild“ verdient Konkurrent Nicolas weniger als zwei Millionen Euro im Jahr – und wäre demnach die kostengünstigere Lösung. In der laufenden Saison ist Borussia höchstens Bundesliga-Mittelmaß – auf der Torhüter-Position personell aber in der Breite so gut besetzt wie kaum ein anderer Erstligist.
Ob die Gladbach-Bosse diese Luxus-Situation in Angriff nehmen, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Gut vorstellbar, dass die wirtschaftlichen Parameter bei dem Abwägungsprozess entscheidend werden. Denn keiner der drei Torhüter hat sich in den vergangenen Jahren etwas zuschulden kommen lassen.