„Zu billig“ Borussia sauer über ihre Steilvorlagen für die Bayern
München - So sehr hat den FC Bayern seit dem Restart der Bundesliga noch keine Mannschaft gefordert. Am Ende setzte sich der Rekordmeister dennoch mit 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach durch. Fohlen-Coach Marco Rose (43) sah dabei Qualitäten beim Gegner, die er seiner Mannschaft ebenfalls einimpfen will.
Die Stimmen zum Spiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach:
Marco Rose (Trainer Borussia): „Wir haben Tore bekommen, die sicher vermeidbar gewesen wären. Sie resultierten aber auch aus mutigem Auftreten, vor allem das erste. Deshalb gibt es vor allem keinen Vorwurf an Yann Sommer. Wir haben auch ein, zwei Tore zu wenig gemacht, um in München zu gewinnen. Wenn du etwas mitnehmen möchtest, musst du aus deinen wenigen Großchancen etwas machen, einmal standen wir knapp im Abseits. Bayern München ist eben Bayern München und glaubt bis zum Schluss an den maximalen Erfolg. Das ist es, was wir uns erarbeiten wollen.“
Yann Sommer (Torwart Borussia): „Ich hatte vor allem in der ersten Hälfte ein gutes Gefühl. Wir sind gut reingekommen und hatten viel Kontrolle, viel Ballbesitz. Es war gut, dass wir mit dem 1:1 in die Pause gegangen sind. Da war auch ich froh nach meinem Bock. In der zweiten Hälfte hat Bayern umgestellt, da hatten wir viele schnelle Ballverluste und sind zu oft hinterhergelaufen. Eigentlich haben wir ihnen nicht viel gegeben. Aber die eine Chance hatten sie und nutzen sie eiskalt.“
Lars Stindl (Kapitän Borussia): „Es ist sehr enttäuschend, dass wir heute als Verlierer vom Platz gehen. Wir hatten in der ersten Hälfte und in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte gute Ansätze und immer wieder Balleroberungen. Wir haben gut verteidigt und wenige große Chancen zugelassen. Am Ende hat Bayern mehr Druck gemacht und unsere Kräfte haben etwas nachgelassen. Wir hatten zu leichte Ballverluste, das hat den Bayern in die Karten gespielt. Und das unglückliche Gegentor am Ende ist natürlich sehr ärgerlich. Wir wollten hier etwas mitnehmen, um unsere Position zu verbessern. Wir wollen unbedingt in die Champions League und haben jetzt noch drei Spiele, in denen wir alles reinhauen werden.“
Kramer: Welle um Welle verteidigt
Christoph Kramer (Mittelfeldspieler Borussia): „Ab der 60. Minute, als Bayern mit voller Kapelle gespielt hat, wurden wir sehr tief hinten reingedrängt. Leider haben wir es verpasst, was wir vor allem in der ersten Hälfte sehr gut gemacht haben, nämlich dass wir sogar mehr Ballbesitz hatten als die Bayern. Das bringt sie aus ihrem gewohnten Rhythmus. Wir hatten dann zwei, drei Ballverluste zu viel, als wir die Bälle lang geschlagen haben. Da baut sich Welle um Welle auf. Dennoch haben wir es tief gut verteidigt. Die beiden Tore, die wir bekommen, sind dann etwas zu billig gewesen.“
Hansi Flick (Trainer Bayern München): „Wir wollten das Spiel heute gewinnen. Ich bin happy, dass die Mannschaft das so umgesetzt hat, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war. Aber das war uns vorher bewusst, auch aufgrund unserer personellen Veränderungen. Das ist auch wichtig, gerade nach dem DFB-Pokal-Spiel. Gladbach hatte eine komplette Woche, um sich zu regenerieren. Trotzdem ist es bei jeder Mannschaft aktuell so, dass die Power-Saison von neun Spieltagen in den Knochen steckt.“
Neuer: Bayern kann auch Arbeitssiege
Manuel Neuer (Torwart Bayern München): „Immer, wenn es knapp ist und man am Ende Spiele zu seinen Gunsten entscheidet, freut man sich ein bisschen mehr. Jetzt rücken wir der Meisterschaft näher. Arbeitssiege können wir auch. Wir haben taktisch ein wenig anders gespielt, hatten nicht so viel Ballbesitz, sondern haben eher Mittelfeld-Pressing gespielt und Gladbach kommen lassen.“