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Von Achim Müller

Wegen Jahrhundert-Eigentor ZDF-Live-Spaß: TV-Kollegen dissen Weltmeister Kramer – der hält irre Motivations-Rede

Gladbach-Spieler Christoph Kramer hält sich vor Entsetzen beide Hände vor das das Gesicht.

An dieses Spiel kann sich Christoph Kramer noch gut erinnern: Am 9. November 2014 unterlief dem Weltmeister im Trikot der Gladbacher Borussia ein unfassbares Eigentor im Duell bei Borussia Dortmund. 

Mönchengladbach - „Peter, das war ja jetzt okay. Aber hast du auch etwas Historisches aus der Bundesliga?“ So hatte Weltmeister Per Mertesacker (36) im ZDF am Freitag (18. Juni 2021) live im TV die Frotzelei-Runde gegen Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer (30) eingeläutet. Mit Peter ist Trainer Peter Hyballa (45) gemeint gewesen, der als Analyst gemeinsam mit Moderator Jochen Breyer (38) das EM-Team des ZDF an diesem Abend, neben Studio-Gast Mladen Petrić (40), vervollständigte. 

  • Witzige Szenen bei der Live-Übertragung des ZDF von der EM am Freitag (18. Juni 2021)
  • Die Moderatoren-Kollegen um Per Mertesacker ziehen den Gladbacher Weltmeister Christoph Kramer wegen dessen Jahrhundert-Eigentores auf
  • Moderator Jochen Breyer: „Dass er nicht weiß, was er sagen soll, habe ich auch noch nicht erlebt“

Kramer hält nach Spaß-Talk eine irre Positiv-Rede auf die DFB-Elf

Zunächst hatte sich die muntere Runde, vor dem Europameisterschafts-Duell zwischen Kroatien und Tschechien (1:1), noch einmal das herrliche Weitschuss-Tor von Patrik Schick angeschaut. Der 25-jährige Tscheche hatte beim EM-Sieg (2:0) gegen Schottland mit seinem Treffer aus 51,60 Metern einen neuen Weltrekord bei großen Herren-Turnieren aufgestellt.

Christop Kramer blickt im ZDF in die Kamera und spricht.

Christoph Kramer bei seinem TV-Auftritt als EM-Experte im ZDF am 18. Juni 2021. 

Anschließend spielte Hyballa noch den irren Distanztreffer von Carlie Lloyd im Juli 2015 im WM-Finale der Frauen gegen Japan ein. Beim 5:2-Sieg der USA hatte Lloyd den Ball aus 52,31 Metern ins gegnerische Tor gehämmert. Weltrekord.

Dann kam der Auftritt von Grinse-Per: „Hast du auch was Historisches aus der Bundesliga, wenn man jetzt diese Fernschüsse sieht?“

Kumpel Christoph Kramer schien zu diesem Zeitpunkt noch nichts zu ahnen.

Hyballa tat so, als würde er extra für Mertesacker noch mal Kontakt mit der Regie aufnehmen. „Haben wir für die 104-fache Legende, ja, okay...“

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Mertesacker grinste weiter, als Hyballa sagte: „Und zwar: Hier haben wir noch einmal eine Szene. Gladbach gegen Dortmund.“

Derweil war auf der Videowand zu sehen, wie der Ball aus 45,19 Metern ins Gladbacher Tor sauste. Geschehen war das am 9. November 2014. In der BVB-Arena. Kramer hatte damit den 1:0-Siegtreffer für Dortmund geschossen.

Weltmeister Per Mertesacker lacht im ZDF in die Kamera.

Weltmeister Per Mertesacker lacht am Freitag (18. Juni 2021) bei seinem Aufritt im ZDF in die Kamera.

Hyballa: „Da kommt der Sechser, der Mittelfeldspieler – und das ist wirklich one touch. Mit der Innenseite rübergespielt. Da hatte der Torwart keine Chance. Problem war, dass das der eigene Torwart (Yann Sommer, Anm. d. Red.) gewesen ist. Per, wenn du das siehst. Das ist natürlich Zucker. Das ist ein Traum. Ein Klasse-Tor. Der lange Kramer. Besser geht es nicht. Mit der Innenseite, überragend.“

Kurze Ruhe. Applaus im Studio. Mertesacker sagte mit einem Augenzwinkern „Danke!“.

Kramer sagte ebenfalls „Danke!“ und nickte mit dem Kopf.

Doch das Kramer-Dissen ging noch weiter.

Jochen Breyer grätschte nach: „Was sagt denn unser Fußball-Experte Christoph Kramer eigentlich zu diesem Tor?“

Kramer wirkte leicht genervt: „Ja, habt ihr euch wieder schön eine Viertelstunde eingeschlossen und irgendeine Szene rausgesucht.“ 

Gelächter bei den Experten-Kollegen.

Kramer: „Jeder der Fußball gespielt hat, weiß, dass so jeder 1000. Ball rutscht mal ganz blöd ab, mit Speed. Wenn der in die Richtung geht, also, als der Ball den Fuß verlassen hatte, wusste ich schon: Kacke!“

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Breyer: „Dass Christoph Kramer dann auch mal still ist...“

Mertesacker: „Ja, ja, sitzt da, Arme verschränkt.“

Breyer grinsend: „Dass er nicht weiß, was er sagen soll, habe ich auch noch nicht erlebt.“

Kramer: „Da kann ich mich schwer rausreden“

Kramer: „Ich kann euch dazu ganz viel sagen, aber in manchen Situationen ist es dann auch gut, einfach nichts zu sagen. Die Bilder sprechen für sich. Da kann ich mich schwer rausreden.“

Breyer: „Für alle, dies das jetzt nur so im Vorbeigehen gesehen haben. Es war ein Eigentor. Deswegen gab es den Applaus im Publikum hier.“

Kramer: „Danke noch mal für die Auflärung.“

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Im Anschluss war die Frotzelei unter den Experten-Kumpeln auch wieder beendet. Mertesacker, Kramer, Breyer & Co. analysierten das EM-Geschehen in ebenso unterhaltsamer sowie fundierter Art und Weise. 

Christoph Kramer hält emotionale Motivations-Rede für Deutschland

So hielt Kramer im weiteren Verlauf des Abends noch eine Rede zur deutschen Elf, bei der wohl zahlreiche Zuschauer am liebsten gleich mit DFB-Trikot durchs heimische Wohnzimmer gerannt wären.

„Ich finde auch, dass man ein bisschen was ausstrahlt. Wir machen uns ein bisschen kleiner als wir sind. Wir sind die deutsche Nationalmannschat. Wir haben einen Kader, der ist auch besser als der von Portugal“, legte der Weltmeister von 2014 los – und war danach kaum mehr zu bremsen.

„Wir haben jetzt drei Jahre nicht die Ergebnisse geliefert, andere aber auch nicht. Was sollen denn die Italiener sagen, die waren nicht mal dabei. Wir sind jetzt einmal in 120 Jahren in der Vorrunde ausgeschieden und denken: 'Ach du Sch…. die Deutschen, hoffentlich überleben wir die Vorrunde.' Wir sind die deutsche Nationalmannschaft, wir haben einen Kader, der ist richtig gut.“

Per Mertesacker war sichtlich beeinduckt: „Ich will auf den Platz. Nach der Rede. Ich will spielen!“

Jogis Jungs treffen am Samstag (19. Juni) in München auf Titelverteidiger Portugal (18 Uhr). Bleibt zu hoffen, dass sie sich den feurigen Kramer-Monolog gegen Cristiano Ronaldo und Co. zu Herzen nehmen.