Gladbachs Nummer eins vor besonderem EM-Duell Sommer schreibt Schweizer Fußball-Geschichte
Mönchengladbach. Er ist bei Borussia Mönchengladbach die unangefochtene Nummer eins. Und kann nun bei der Fußball-Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli 2021) Schweizer Länderspiel-Geschichte schreiben. Gemeint ist Schlussmann Yann Sommer.
- Gladbach-Schlussmann Yann Somer steht bei der Europameisterschaft vor einem ganz besonderen Spiel
- Im EM-Achtelfinale der Schweiz gegen Weltmeister Frankreich kann Sommer zum neuen Schweizer Rekordtorhüter werden
- Sein Vorgänger, Erich Burgener, gönnt Sommer dies offenkundig auch
Gladbach-Profi Sommer vor historischer Marke für sein Land
Der 32-Jährige ist auf Bestmarken-Kurs. Noch ein Einsatz im Dress der „Nati“ fehlt Sommer, der seit 2014 beim VfL Borussia unter Vertrag steht, um sich Schweizer Rekord-Torhüter nennen zu dürfen.
64 Einsätze hat Sommer für die Eidgenossen bislang hingelegt. Die hat auch Erich Burgener, 70, auf dem Konto.
Kommt Sommer am Montag (28. Juni 2021) im Euro-Achtelfinale-Duell der Schweiz gegen Weltmeister Frankreich (21 Uhr) in Bukarest zum Einsatz, schraubt der zweifache Familienvater, der mit einer gebürtigen Kölnerin verheiratet ist und mit seiner Familie in Düsseldorf lebt, die Länderspiel-Zahl auf 65.
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Sommer hätten dann den Nati-Torhüter-Rekord.
Sein Vorgänger, Erich Burgener, gönnt das dem Gladbach-Profi. Zumindest hat er das dem „Blick“ gesagt.
Burgener: „Es war langsam Zeit. Schön, Yann hat sich das verdient! Er ist technisch auf der Höhe, hat ein gutes Timing. Er ist ruhig, strahlt Vertrauen aus. Mit einem Wort: Yann ist sackstark!“
Burgener stand zwischen 1973 und 1986 insgesamt 64-mal im Tor der Schweiz und fungierte zwischen 2001 und 2008 als Torwarttrainer des Nationalteams.
Burgener hatte Sommer bereits bei der U14-Auswahl der Schweizer kennengelernt. „Yann war schon damals sehr diszipliniert und ein wahrer Profi. Er kam mit zwei Paar Fußballschuhen, wechselte je nach Beschaffenheit des Rasens. Acht bis zehn Goalies standen zur Auswahl. Für uns war schnell klar, wen wir nominieren.“
Sein Debüt in der Schweizer Auswahl hatte Sommer im Mai 2012 unter dem damaligen Trainer Ottmar Hitzfeld (72) gegeben.
Während der Europameisterschaft hat Sommer bereits von sich reden gemacht. Er musste seine Teilnahme an dem Nationen-Turnier unterbrechen und trotz der Coronapandemie die sogenannte Infektions-Schutz-Blase („Bubble“) verlassen, um zur Geburt seiner zweiten Tochter zu eilen.
Baby-Alarm! Gladbach-Schlussmann eilte von der EM ins Rheinland
Sommer war in der Nacht vom 16. Juni auf den 17. Juni, gleich nach der EM-Pleite (0:3) der Schweizer gegen Italien in Rom, per Flieger nach Deutschland, zum Kölner Flughafen gedüst. Von dort ging es weiter ins Krankenhaus, zu seiner Ehefrau Alina. Reichte nicht mehr ganz, das Kind war schon zur Welt gekommen.
Am 18. Juni war Sommer dann wieder, in enger Absprache mit der UEFA, zurück bei der „Nati“, mit der er anschließend das Ticket zur EM-Endrunde klarmachen konnte. Sommer ist bereits zwei Mal gegen das Coronavirus geimpft.
Montag, gegen Frankreich, hat Sommer dann in mehrerlei Hinsicht ein ganz besonderes Europameisterschafts-Spiel vor der Brust. Für sein Land – auch für ihn persönlich.