Nach Kritik zu Saisonbeginn Virkus-Gespräch zeigt Wirkung: Gladbach-Profi zahlt Vertrauen zurück
Gladbach-Profi endgültig bei Borussia angekommen?
Bei Borussia Mönchengladbach standen zuletzt immer wieder die Namen Rocco Reitz (21) oder auch Alassane Plea (30) im Fokus. Doch beim 2:1-Heimerfolg der Fohlen gegen die TSG Hoffenheim hatte ein weiterer Profi entscheidenden Anteil an einem wichtigen Dreier. Dieser spielte zuletzt immer stärker auf.
Gladbach: Netz jetzt schon offensiv stärker als Bensebaini?
Es war die spielentscheidende Szene beim Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen die TSG Hoffenheim am Samstagnachmittag (2. Dezember 2023) des 13. Spieltags.
In der 80. Spielminute legte der an diesem Tag herausragende Alassane Plea den Ball bei einem Angriff auf den hinter laufenden Luca Netz (20) auf die linke Seite. Dort behielt der 13-fache deutsche U21-Nationalspieler die Übersicht und spielte das Leder clever in die Mitte auf Nathan Ngoumou (23), der zum 2:1-Siegtreffer nur noch locker einzuschieben brauchte.
Für Netz war es die vierte Torvorlage im fünften Pflichtspiel. Damit gehört er hinter den Leverkusenern Alejandro Grimaldo (28) und Jeremie Frimpong (22), die derzeit ohnehin in einer eigenen Liga spielen, zu den offensivstärksten Außenverteidigern der Liga und unterstreicht seine zuletzt aufsteigende Form.
In der vergangenen Saison hatte der 20-Jährige noch gegenüber Ramy Bensebaini (28) häufig das Nachsehen. Und das, obwohl der Abgang des Algeriers sich schon lange angekündigt hatte. Im Saisonendspurt hatten deshalb viele Borussia-Fans Netz vergeblich für die Stammelf gefordert.
Bensebaini, der mittlerweile bei Liga-Konkurrent Borussia Dortmund aktiv ist, galt ebenfalls als torgefährlicher Linksverteidiger. Doch auf eine solche Quote an Torbeteiligungen, wie Netz in den vergangenen fünf Pflichtspielen, kann der algerische Nationalspieler nicht aufweisen.
Dabei war der Saisonstart für den gebürtigen Berliner bei Borussia zunächst nicht optimal. Beim 4:4 am ersten Spieltag gegen den FC Augsburg (19. August 2023) sah der U21-Nationalspieler defensiv nicht immer stabil aus, weshalb sein Auftritt oft kritisch gesehen wurde.
Doch schon damals stellten sich Trainer Gerardo Seoane (45) und Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (56) mit medialen Ansagen hinter den Jung-Profi und sprachen ihm das Vertrauen aus. Und das scheint sich nun mehr und mehr auszuzahlen.
Mittlerweile hat sich der 20-Jährige in der Seoane-Elf fest gespielt. In den letzten zehn Pflichtspielen stand Netz in der Startaufstellung, die vergangenen drei spielte er sogar über die volle Distanz von 90 Minuten.
Seine Leistungen fangen sich Stück für Stück an zu stabilisieren – nicht nur wegen der ohnehin schon bekannten Offensivstärke. Auch in der Defensive bekommt der U21-Nationalspieler Sicherheit in sein Spiel. Und macht Vorgänger Bensebaini somit langsam vergessen.
Junge Spieler zu fördern und ihnen auch mal Fehler zuzugestehen – der Name Luca Netz dürfte nun sinnbildlich für diesen Weg stehen, der in Mönchengladbach seit dieser Saison wieder verstärkt verfolgt werden soll. Die Verantwortlichen von Borussia haben recht behalten, indem sie ihrem Schützling das Vertrauen gegeben haben.