Eberl noch in der Verantwortung Auf der Zielgeraden geplatzt: Wie Gladbach Mega-Deal durch die Lappen ging
Ärgerlich für Borussia Mönchengladbach!
Kaum ein Verein in der Fußball-Bundesliga hat sich in den vergangenen Jahren solch einen Ruf als Talent-Jäger erarbeitet, wie Borussia Mönchengladbach. Spieler günstig verpflichten und teuer verkaufen – eine Paradedisziplin, insbesondere des ehemaligen Managers Max Eberls (50).
Gladbach: Möglicher Mega-Deal scheiterte an Ablöseforderung
Das wohl bekannteste Beispiel, bei dem diese Strategie mit sattem Transferplus aufging, dürfte zweifellos Marco Reus (35) sein. Der ehemalige Nationalspieler wechselte einst für eine Million Euro von Rot Weiss Ahlen an den Niederrhein, ehe er drei Jahre später im Sommer 2012 für 17 Millionen Euro zu Jugendklub Borussia Dortmund transferiert wurde.
Weitere prominente Beispiele sind Granit Xhaka (31), der für 8 Millionen Euro verpflichtet und für 45 Millionen Euro verkauft wurde oder auch Michael Cuisance (25), der für 250 Tausend gekauft und für 8 Millionen Euro verkauft wurde. Ein weiteres Beispiel mit dem vielleicht größten Transferplus der Vereinsgeschichte hätte Willian Pacho (22) werden können.
Um den Innenverteidiger und Borussia rankten sich im Sommer 2021 sehr konkrete Gerüchte. Damals spielte der mittlerweile 22-Jährige noch bei seinem Jugendklub Independiente del Valle in Ecuador. Ein Transfer des Linksfußes soll angeblich nur noch Formsache gewesen sein, der Spieler war sich mit den Fohlen über einen Fünf-Jahres-Vertrag einig.
Am Ende scheiterte der Deal auf der Zielgeraden. Die durch die Corona-Pandemie finanziell angeschlagenen Gladbacher konnten sich den Transfer, der rund drei Millionen Euro gekostet hätte, nicht leisten und ließen den Deal platzen. Sehr zum Ärger des Spielers und auch des abgebenden Vereins, der fest mit einer Transfer-Einnahme geplant hat und sogar Klage vor der Fifa einreichen wollte.
Zu einer Klage kam es am Ende nicht, zu einem Transfer aber auch nicht. Pacho wechselte ein Jahr später nach Europa und schloss sich dem belgischen Erstligisten Royal Antwerpen an. Wieder ein Jahr später folgte der nächste Transfer, dann in die Bundesliga zu Liga-Konkurrent Eintracht Frankfurt.
Und von dort zieht der Nationalspieler Ecuadors weiter, diesmal zu einem Top-Klub für eine Spitzensumme. Denn was sich in den letzten Tagen anbahnte, wurde nun am Freitag (9. August 2024) Realität. Willian Pacho schließt sich Paris Saint-Germain an. Der französische Serienmeister der letzten Jahre überweist für den Abwehr-Spieler eine Ablösesumme in Höhe von 40 Millionen Euro an die Hessen.
Eine Summe, die die Fohlen jetzt mehr denn je hätten gebrauchen können. Doch am Ende muss Borussia hier nachsehen. Die mittlerweile verantwortlichen Bosse am Niederrhein dürften diesen Mega-Deal sicher mit Wehmut verfolgt haben.