Bei Borussia Mönchengladbach steht im Sommer 2022 ein Umbruch an. Einige Spieler sollen den Verein verlassen, neue Akteure hingegen hinzukommen. Wie die Tendenz bei den Profis ist, die in der vergangenen Bundesliga-Saison das Gladbach-Trikot getragen haben oder von diesen verliehen wurden, erfahren Sie  hier bei GladbachLIVE.

• Spieler: Andreas Poulsen
• Position: Linker Verteidiger
• Bilanz 2021/22: Sechs Spiele in der 2. Bundesliga (ein Tor) für den FC Ingolstadt, zwei Partien in der Bayernliga Süd für den FC Ingolstadt II
• Alter: 22
• Marktwert: 300.000 Euro
• Vertrag bis: 30. Juni 2023

Borussia Mönchengladbach: Transfergerüchte um Andreas Poulsen

Andreas Poulsen wechselte im Sommer 2018 für eine Ablöse von rund 4,5 Millionen Euro vom FC Midtjylland zu Borussia Mönchengladbach, um dort perspektivisch in große Fußstapfen zu treten. Niemand geringeren als Dauerbrenner Oscar Wendt (36) sollte der junge Däne am Niederrhein auf lange Sicht auf der linken Abwehrseite ablösen.

Allerdings: Geglückt ist das bislang, auch mehr als drei Jahre nach seinem Wechsel zu den Fohlen, nicht. So steht lediglich ein 32-minütiger Einsatz im DFB-Pokal für die Profis des VfL für Poulsen, der früher in seiner Heimat als Einwurf-Spezialist galt, zu Buche. Hinzukommen 23 Spiele für Borussias Zweitvertretung in der Regionalliga West.

Und: Auch bisherige Leihen, um dem mittlerweile 22-Jährigen Spielpraxis zu verschaffen, waren wenig von Erfolg gekrönt. So kam Poulsen bei seinen Gastspielen beim österreichischen Bundesligisten Austria Wien 2020 und 2021 nur auf 18 Einsätze (2 Torvorlagen). Beim Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt kam er im Jahr 2021 sogar nur auf sechs Einsätze bei den Profis (ein Tor), half darüber hinaus zweimal bei der Zweitvertretung der Schanzer in der Bayernliga Süd aus.

Sicherlich nicht die Entwicklung, die sich Borussia von dem U21-Nationalspieler Dänemarks erhofft hatte. Dass Poulsen nach seiner Rückkehr aus Ingolstadt unter dem neuen Gladbach-Trainer Daniel Farke (45) nochmal bei den Fohlen Fuß fasst, scheint nahezu ausgeschlossen. Zumal dieser Stand jetzt in Ramy Bensebaini (27) und Youngster Luca Netz (19) zwei Top-Leute für die linke Seite zur Verfügung hat. Hinzukommt Joe Scally (19), der ebenfalls auf Links eingesetzt werden kann und dort in der Vergangenheit schon mehrmals überzeugte.

Borussia Mönchengladbach: Trennung von Poulsen unausweichlich?

Trotz Vertrags bis Sommer 2023 scheint Poulsen in Gladbach also keine Zukunft mehr zu haben. Die „Bild“ berichtet am 13. Juni sogar, dass die Fohlen den Linksverteidiger am besten so schnell wie möglich loswerden möchten – im Idealfall sogar noch vor dem Trainingsauftakt am 26. Juni.

Doch wohin könnte es Poulsen ziehen? Allzu lang war die Liste der Interessenten in den vergangenen Monaten aufgrund der geringen Einsatzzeiten des 22-Jährigen wohl nicht. Einzig bei der U21-Nationalmannschaft konnte sich der Däne relativ regelmäßig ins Schaufenster stellen. Wirklich auffällige Auftritte blieben aber bislang auch dort aus.

Zuletzt gab es allerdings Gerüchte um eine Annäherung des 1. FSV Mainz 05. Auch der Zweitligist Karlsruher SC soll in der Vergangenheit bereits an Poulsen drangewesen sein. Möglich scheinen zudem eine Rückkehr nach Österreich sowie in seine dänische Heimat.

Ob Borussia allerdings noch einen kleinen Transfererlös mit der Personalie Poulsen erziehen kann, oder den Vertrag mit dem 22-Jährigen sogar auflöst, bleibt abzuwarten. Im Gespräch mit „Bild“ kündigte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus (55) zumindest eine baldige Einigung in der Sache an. „Wir arbeiten gerade an einer guten Lösung für beide Seiten“, so der 55-Jährige. Wie diese genau aussehen soll, ließ er offen.

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GladbachLIVE-Prognose: Eine Trennung zwischen Borussia Mönchengladbach und Andreas Poulsen scheint unausweichlich. Zu enttäuschend ist die Entwicklung des Dänen am Niederrhein seit 2018 verlaufen. Zudem ist die Konkurrenz auf seiner Position über die Jahre noch größer geworden. Sollten die Fohlen ein Angebot für Poulsen auf dem Tisch haben, scheint es nahezu ausgeschlossen, dass dieses nicht angenommen wird. 

Sollte ein Angebot ausbleiben, scheint sogar eine Vetragsauflösung für beide Seiten denkbar. Denn: Auch Poulsen dürfte mit seiner geringen Einsatzchance sowie seiner fußballerischen Entwicklung in den vergangenen Jahren unzufrieden sein.

Klar ist: Die Wege von Borussia und Poulsen werden sich vermutlich noch in diesem Sommer trennen. Wohin es den Linksverteidiger allerdings verschlägt und wie die finale Einigung zwischen ihm und dem VfL aussehen wird, ist derweil noch offen.