Transfer-News Abschied nach sechs Jahren! László Bénes wechselt von Gladbach nach Hamburg
Bei Borussia Mönchengladbach steht im Sommer 2022 ein Umbruch an. Einige Spieler sollen den Verein verlassen, neue Akteure hingegen hinzukommen. Wie die Tendenz bei den Profis ist, die in der vergangenen Bundesliga-Saison das Gladbach-Trikot getragen haben oder von diesen verliehen wurden, erfahren Sie hier bei GladbachLIVE.
- Spieler: László Bénes
- Position: Zentrales Mittelfeld
- Bilanz 2021/22: 14 Pflichtspiele für Borussia (1 Assist)
- Alter: 24
- Marktwert: 3 Millionen Euro
- Vertrag bis: 30. Juni 2024
Borussia Mönchengladbach: Transfergerüchte um László Bénes
Seit 2016 schnürt László Bénes (24) seine Fußballschuhe bei Borussia Mönchengladbach. Mit gerade einmal 18 Jahren wechselte der Slowake damals von MSK Zilina an den Niederrhein. Seine Karriere bei den Fohlen lief seitdem allerdings eher durchwachsen. Zwar sammelte Bénes in den mittlerweile sechs Jahren beim VfL 65 Pflichtspiele (2 Tore/6 Assists), richtig festsetzen konnte er sich dort aber nie. Zu groß war die Konkurrenz auf seiner Position gewesen, um ihm langfristig einen Stammplatz bei den Fohlen zu verschaffen.
Aus diesem Grund wurde Bénes, der seit 2017 auch immer wieder für die Nationalmannschaft der Slowakei zum Einsatz kommt, mehrmals von Borussia an andere Klubs verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. 2019 lief er in der 2. Bundesliga für Holstein Kiel auf, 2021 kam er für Bundesliga-Konkurrent FC Augsburg zum Einsatz.
Für Kiel konnte Bénes während seiner Leihe 16 Zweitliga-Spiele (2 Tore/6 Vorlagen) verbuchen und auch in Augsburg (11 Spiele/ein Tor/Eine Vorlage) kam der Slowake regelmäßig zum Einsatz.
Zurück in Gladbach allerdings bekam der 24-Jährige zuletzt eher selten die Chance sein Talent unter Beweis zu stellen. Gerade einmal 311 Pflichtspiel-Minuten stehen für die vergangene Bundesliga-Spielzeit zu Buche. Häufig stand Bénes unter Ex-Trainer Adi Hütter (52) im Kader, blieb aber ohne Einsatz.
Zu groß war die Konkurrenz im Mittelfeld, wo neben Florian Neuhaus (25) und Christoph Kramer (31) sowie zeitweise noch Mittelfeld-Krake Denis Zakaria (25/jetzt Juventus Turin) vor allem Youngster Manu Koné (21) überzeugte.
Doch: Besteht zur neuen Spielzeit eine Chance auf Besserung bei Bénes? Immerhin haben die Fohlen mit Daniel Farke (45) einen neuen Mann an der Seitenlinie, unter dem sich die Spieler beweisen können.
Dennoch: Stand jetzt ist die Konkurrenzsituation im Mittelfeld unverändert groß, Bénes bleibt nur eine Außenseiterchance.
Kein Wunder also, dass der Slowake immer weiter Teil von Transfergerüchten ist, könnte doch der Wechsel zu einem anderen Klub ihm wieder dauerhaft Spielzeit verschaffen und ihn auch für die Nationalmannschaft (Bénes wurde zuletzt immer nur auf Abruf nominiert) wieder mehr in den Fokus bringen.
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Zuletzt zeigten vor allem die Hanseaten großes Interesse am Mittelfeldspieler der Fohlen gezeigt haben. So soll er sowohl bei Bundesliga-Aufsteiger Werder Bremen, als auch bei Zweitligist Hamburger SV auf dem Wunschzettel gestanden haben.
Werder hatten in der vergangenen Wintertransferperiode schon Interesse, doch ein Transfer kam nicht zustande. Mittlerweile haben sie einen erneuten Kontakt zu Bénes zudem dementiert.
Borussia Mönchengladbach: Nach Sopekulationen: Bénes-Wechsel nun fix
Hamburg beschäftigte sich zuletzt intensiv mit einer Verpflichtung des slowakischen Nationalspielers. HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (40) bestätigte beim Trainingsstart des Zweitligisten am Montag (20. Juni) auf Nachfrage: „Das ist mehr als nur ein Gerücht. Er (Bénes, Anm. d. Red.) ist ein Spieler, der sehr, sehr spannend ist, der zu uns passen würde.“
Am Mittwoch (22. Juni) dann die offizielle Bestätigung. Mittelfeldspieler László Bénes verlässt Borussia nach sechs Jahren und schließt sich dem Zweitligisten Hamburger SV an. „Wir danken Laci für seine Leistungen bei Borussia und wünschen ihm viel Erfolg beim HSV“, so Borussias Sportdirektor Roland Virkus (55).
In Hamburg bekommt Bénes einen Bis 2026 gültigen Vertrag. Über die Ablösesumme wird Stillschweigen bewahrt. Über eine Ablöse zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro wird spekuliert.
„Die Verpflichtung von László passt vollumfänglich zu unserem Weg und unserer Transferstrategie. Trotz seines jungen Alters hat er schon viele Erfahrungen gesammelt, seine angeschobene Entwicklung wollen wir nun gemeinsam weiter vorantreiben. Dabei ist es mit Sicherheit kein Nachteil, dass Tim Walter ihn bereits kennt. Mit seinen technischen und strategischen Fähigkeiten kann er uns sowohl aus dem Spiel heraus als auch bei Standardsituationen helfen“, sagt Vorstand Jonas Boldt zu der Verpflichtung des Linksfußes.
Und auch Bénes selbst freut sich auf die bevorstehenden Herausforderungen mit seinem neuen Klub: „Ich freue mich schon jetzt, das Team kennenzulernen und als wichtiger Bestandteil dem Verein beim Erreichen der Ziele zu helfen. Die Integration ins Team geht sicher schnell, da ich mit Jonas Meffert bereits einen Mitspieler und zudem den Trainer kenne. Er hat eine ganz eigene Spielidee und genau diese Art Fußball spielen zu lassen macht unheimlich viel Spaß und passt sehr gut zu mir. Am Ende der vergangenen Saison war ich als Zuschauer im Volksparkstadion, die Stimmung war wirklich überragend. Umso mehr freue ich mich, dass ich hier bald im HSV-Trikot auflaufen kann."
GladbachLIVE-Prognose: László Bénes galt schon in den vergangenen Transferperioden als potenzieller Streichkandidat im Borussen-Kader. Er hat inzwischen mehrfach, unter verschiedenen Trainer, seine Chancen bekommen, allerdings nie in Gladbach nachhaltig liefern können.
Klar ist jedoch: Trotz des Trainer-Wechsels wären Bénes in der kommenden Spielzeit nur Außenseiterchancen im Borussia-Kader geblieben. Ein Transfer macht daher für beide Seiten Sinn. Bénes kann so mehr Spielzeit generieren und sich wieder mehr ins Visier von National-Coach Pavel Hapal (52) spielen, Gladbach kann die Ablösesumme in neue Spieler investieren und so endlich für frisches Blut im Borussia-Kader sorgen.
Fakt ist: Durch Abgänge in Hamburg (Kinsombi zum SV Sandhausen, Leihende bei Chakvetadze) kann Bénes die Vakanz auf der Achter-Position des Nordklubs beheben. Und: Beim HSV trifft der zentrale Mittelfeldakteur auf einen alten Bekannten: Mit Coach Tim Walter (46) arbeitete der Linksfuß bereits in der Rückrunde der Saison 2018/19 bei Holstein Kiel zusammen.
Ein Wechsel in die Hansestadt macht für Bénes also durchaus Sinn und könnte ihm den nötigen Neuanfang verschaffen, den er braucht, um seine Fußballer-Karriere wieder so richtig in Fahrt zu bringen.
Das sieht auch Ex-Borusse und Bénes-Vertrauter Igor Demo (2000 bis 2005 in Gladbach) so. Der Slowake rät seinem Landsmann zum Wechsel. „Laci hätte vielleicht sogar schon früher gehen sollen“, so der 46-Jährige zuletzt im „RP“-Interview.
„Er hatte zwei Leihen, die ihm aber nicht geholfen haben. Es ist nicht optimal gelaufen, auch wegen vieler Verletzungen. Es ist sehr schade und ich bleibe dabei, dass er das Zeug hätte, in Gladbach ein guter Mann zu werden. Er hat nun wichtige Schritte gemacht, hat geheiratet. Jetzt ist es wichtig für ihn, auch als Fußballer einen neuen Weg zu gehen. Ich stand damals bei der PSV Eindhoven vor der gleichen Entscheidung, war in einer Sackgasse. Dann kam Borussia und der neue Weg war der richtige. Der beste, den ich gehen konnte. Ich wünsche Laci, dass es bei ihm auch so läuft.“