Tore, Swag und ein legendärer Jubel Thuram kann trotz Saison-Aus einen Titel gewinnen
Mönchengladbach - Sportlich hat Borussia den Ausfall von Marcus Thuram (22) gegen Wolfsburg überraschend gut weggesteckt. Eine wichtige Erkenntnis für Trainer Marco Rose (43): Schließlich wird er bis zum Saisonende ohne seinen Top-Scorer (14 Tore, acht Vorlagen in allen Wettbewerben) klarkommen müssen.
Hofmann will Thuram den Eckfahnen-Jubel nicht klauen
Das mag für zwei weitere Spiele klappen, doch in einer Hinsicht haben die Fohlen „Tikus“ schon beim 3:0 am Dienstag schmerzlich vermisst. Zum ersten Mal seit dem 3:1 in Mainz am zweiten Spieltag gab es nach einem Bundesliga-Sieg keinen Eckfahnen-Jubel. Während die inzwischen legendäre Zeremonie damals noch gar nicht erfunden war, musste Thuram diesmal von der Tribüne des Borussia-Parks mitansehen, wie die Kollegen ohne ihn feierten.
Doppelpacker Jonas Hofmann (27) machte keine Anstalten, den Stürmer nicht nur beim Toreschießen, sondern auch beim Feiern zu ersetzen. „Den Jubel will ich ihm nicht wegnehmen. Sonst wird er noch sauer auf mich“, sagte Hofmann lachend, dessen Trikot gute Chancen gehabt hätte, angesichts seiner starken Leistung über die Eckfahne gestülpt zu werden. Oder aber Thuram hätte Ibrahima Traoré (32), den Trainer Rose als Integrationshelfer des Franzosen hervorhob, nach dessen Startelf-Comeback Respekt gezollt.
„Rookie der Saison“: Thuram, Haaland, Davies, Kenny und Jakobs nominiert
Auf dem möglichen Weg in die Champions League kann Thuram die Fohlen nur noch als Fan unterstützen. In einem anderen Wettbewerb dürfte er genug gezeigt haben, um als Favorit auf den Titel zu gelten: Die DFL sucht den „Rookie der Saison“. Als einziger Neuling hat Thuram die monatliche Auszeichnung dreimal gewonnen. Nun kämpft er gegen Schalkes Jonjoe Kenny (23), Bayerns Alphonso Davies (19), Kölns Ismail Jakobs (20) und Dortmunds Erling Haaland (19).
Wenn „Swag“ ebenfalls etwas zählt, müssen Thurams Chancen noch besser aussehen: Gegen Wolfsburg saß er im goldenen Bling-Bling-Trainingsanzug auf der Tribüne und feuerte seine Teamkameraden gemeinsam mit dem ebenfalls verletzten Alassane Plea (27) an. In seinem ersten Bundesliga-Jahr hat Thuram bemerkenswerte Spuren hinterlassen.