Wechsel im Sturm? Lichtblick bei Wolfsburg-Debakel: Fukuda als Nutznießer von Cvancara-Problem
So kann es nicht weitergehen – greift der Trainer daher jetzt zum Wechsel?
Der Tiefpunkt der Saison zum Hinrunden-Abschluss! Borussia Mönchengladbach geriet beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend (14. Januar 2025) so richtig unter die Räder. Mit 1:5 mussten die Fohlen die bisher bitterste Schlappe der laufenden Spielzeit hinnehmen. Viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt nicht, schon am Samstag (18. Januar) geht es zum Meister Bayer 04 Leverkusen.
Kleindienst-Fehlen deutlich merkbar: Wer stürmt gegen Leverkusen?
Aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung fehlte Mittelstürmer Tim Kleindienst (29) im Spieltagskader für die Partie in der Autostadt. Für Trainer Gerardo Seoane (46) bot sich damit erstmals in dieser Saison die Aufgabe, eine Alternative im Sturm zu finden.
Letztlich durfte Tomas Cvancara (24), der in den vergangenen Wochen immer wieder mit einem Winter-Abschied in Verbindung gebracht wurde, von Beginn an in der vorderen Zentrale stürmen. Gleich nach zwölf Minuten kam es zu einer bezeichnenden Szene.
Eigentlich machte der Tscheche einen umtriebigen Eindruck, überzeugte durch Tiefenläufe, Pässe im vorderen Drittel und körperliche Präsenz. Dann tauchte er alleine vor dem Wolfsburger Tor auf, entschied sich für den komplizierten Lupfer – und scheiterte!
Wölfe-Schlussmann Kamil Grabara (26) musste nur den Arm hochreißen und konnte die Großchance fast mühelos entschärfen. Eine bessere Gelegenheit bekam Cvancara nicht mehr, tauchte völlig ab und ließ jegliche Torgefahr vermissen (GladbachLIVE-Note: 5). Besser machte es da der eingewechselte Shio Fukuda (20).
Das Japan-Juwel, der meist in der Gladbacher U23 in der Regionalliga zum Einsatz kommt, gab erst am Wochenende bei der Heimniederlage gegen den FC Bayern München (0:1) sein Saison-Debüt, der nächste Meilenstein folgte dann in Wolfsburg.
In der 70. Minute wurde das Sturm-Talent eingewechselt, bekam damit mehr Spielzeit als jemals zuvor bei den Borussia-Profis. Und das Vertrauen zahlte Fukuda zurück! In der 89. Minute blieb der 20-Jährige beim Stand von 0:5 dynamisch und leitete nach einem langen Ball selbst seinen Kosmetiktreffer zum 1:5-Endstand ein.
Es war das erste Profi-Tor in der Karriere des jungen Profis, den Gladbach im Januar 2023 von einer Highschool-Mannschaft aus Japan verpflichtete. Was Nebenmann Cvancara vermissen ließ, brachte Fukuda auf den Platz: Effizienz.
Ein Tor erzielte der einst für 10,5 Millionen Euro von Sparta Prag losgeeiste Cvancara in 16 Saison-Spielen. Fukuda brauchte für sein Tor nur 21 Minuten (zwei Spiele). Natürlich bedeutet der Premieren-Treffer nicht, dass der Japaner das Pensum beibehält und fortan bei jeder Einwechslung den Ball ins Netz setzt. Das Selbstvertrauen dürfte beim Youngster aber nun allemal stärker sein, als bei Cvancara, der seine möglicherweise letzte Chance nicht nutzen konnte.
Sollte Kleindienst bis zum Topspiel in Leverkusen nicht genesen, muss Seoane eine neue Entscheidung treffen. Unverändert kann er nach dem Debakel von Wolfsburg nicht in die Mammut-Aufgabe beim amtierenden Meister gehen – im Sturm könnte es also erneut Rotation geben. Dass Fukuda am Samstag in der Startelf steht, bleibt aufgrund seiner noch geringen Bundesliga-Erfahrung unwahrscheinlich – unmöglich, ist es nach seinem Premierentreffer aber ganz sicher nicht mehr.