Nach enttäschender Saison Seoane-Job auf dem Prüfstand? Gladbach-Boss wünscht sich „Kontinuität“
Der erste Gladbach-Transfer ist fix!
Mit Philipp Sander (26) wurde am Montagmorgen (20. Mai 2024) der erste Neuzugang zur kommenden Saison vorgestellt. Der Kapitän von Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel erhält einen Vertrag über vier Jahre und soll das Mittelfeld verstärken.
Gladbach: Seoane ist „voller Energie“ mit Blick auf die kommende Saison
Doch bei Borussia Mönchengladbach wird es in den kommenden Wochen und Monaten mehr brauchen, als einen Transfer eines sicherlich vielversprechenden Zweitligaspielers. Tabellarisch haben die Fohlen mit Rang 14 gerade die schwächste Saison seit dem Relegationsjahr hingelegt.
Aber selbst in jener Spielzeit, die vielen Gladbach-Fans als Wendepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte in Erinnerung geblieben sein dürfte, holten die Fohlen 36 Zähler im Vergleich zu den 34 Punkten, die es dieses Jahr gab. Schlechter war Borussia nur in der Saison 2008/09, in der mit 31 Pünktchen haarscharf der Klassenerhalt erreicht wurde – das ist jetzt 15 Jahre her.
Der sportliche Negativtrend der letzten fünf Jahre setzte sich auch in der frisch abgelaufenen Saison fort. Vor fünf Jahren feierten die Fohlen noch den umjubelten Einzug in die Champions League. Seitdem gab es einmal Platz acht und zweimal Platz zehn, mit jeweils schwächer werdender Punkteausbeute.
Während die vergangenen beiden Jahre jeweils sportliche Konsequenzen zur Folge hatten – Adi Hütter (51) und Daniel Farke (47) sind nicht nur aus sportlichen Gründen gegangen – sieht es in diesem Jahr nicht danach aus, als würde es einen erneuten Trainerwechsel geben.
„Es ist immer sehr, sehr einfach, alles auf den Trainer abzuwälzen. So einfach dürfen wir es uns nicht machen“, wird Sport-Chef Roland Virkus (57) nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart von der „Rheinischen Post“ zitiert. In der Saisonanalyse solle mehr über Inhalte gesprochen werden.
„Wir müssen auch mal ein bisschen Kontinuität in den Klub kriegen, das ist am wichtigsten“, so der 57-Jährige weiter, der damit einer möglichen Diskussion um Chef-Coach Gerardo Seoane (45) ordentlich Wind aus den Segeln nimmt.
Auch der Schweizer, der im vergangenen Jahr Daniel Farke ersetzte, denkt nicht an einen vorzeitigen Abschied. „Wir sind als Trainerteam voller Energie und überzeugt, dass wir besser performen können“, versichert der 45-Jährige mit Blick auf die kommende Saison.
Dass es bei Borussia Mönchengladbach einen Neustart braucht, um den anhaltenden Negativtrend zu stoppen, dürfte auch den sportlichen Verantwortlichen klar sein. Dass diesmal ohne personelle Konsequenzen ausgekommen werden soll, deutet sich zumindest schon einmal an.