„Nicht an Anweisung gehalten“ Seoane spicht über Neuhaus – so geht es jetzt weiter
Ist das der Schlussstrich dieses Zoffs?
Nach wie vor lässt Borussia Mönchengladbach und vor allem Trainer Gerardo Seoane (45) das Thema rund um Florian Neuhaus (27) und dessen Elfmeter-Alleingang im Spiel gegen den SV Werder Bremen (2:2, 4. Mai 2024) nicht los.
Seoane will Diskussion um Neuhaus beenden – Abschiedsspiele im Mai?
Beim Mannschaftstraining am Dienstag (7. Mai) war Neuhaus Teil des Teams, eine sportliche Disziplinarmaßnahme wie eine Suspendierung gab es also nicht. In einer Medienrunde nach der Einheit äußerte sich der Schweizer zur Causa Neuhaus.
Dabei gab er auch einen Ausblick darauf, wie er gedenkt, in den nächsten beiden Spielen mit dem Profi umzugehen – womöglich sind es bereits die letzten Auftritte des Mittelfeldspielers im Borussia-Trikot.
Wie die „Rheinische Post“ berichtet, versuchte Seoane die Thematik herunterzuspielen, benannte aber klar, dass Neuhaus einen Fehler gemacht habe.
Beim Stand von 1:2 bekam Gladbach in Bremen in der Crunchtime einen Elfmeter zugesprochen. Obwohl mit Julian Weigl (28) und Tomas Cvancara (23) gleich zwei Schützen auf dem Platz standen, die für die Ausführung vorgesehen sind, schnappte sich Neuhaus den Ball – und verwandelte.
Anstatt zu jubeln, drehte Seoane zur Trainerbank ab. Auch nach dem Spiel war beiden Akteuren anzumerken, dass die Stimmung äußerst angespannt ist. Davon will der Coach nun nichts mehr wissen.
„Es gab von unserer Seite wegen des Elfmeters keine großen Diskussionen in den vergangenen Tagen. Flo hat sich nicht an eine Anweisung gehalten, solche Dinge kommen im Fußball vor, wir haben das intern aufgearbeitet“, so der 45-Jährige.
Außerdem erklärte Seoane, wie er nun vorgehen will: „Florian ist mit anderen Spielern im Konkurrenzkampf. Wir im Trainerteam entscheiden nach Trainings-, Spielleistungen und System, welche Attribute wir auf dem Platz brauchen.“
Wird es also keine Benachteiligung für Neuhaus geben, nachdem er gegen die Trainer-Anweisung vorangegangen ist?
Ein Startelf-Einsatz erscheint zumindest unwahrscheinlich. In den letzten fünf Spielen stand Neuhaus nicht einmal von Beginn an auf dem Platz – mit seiner Aktion am Samstag ist er in der Gunst des Trainers nicht gerade geklettert.
In den drei Spielen zuvor saß der ehemalige Nationalspieler jeweils 90 Minuten auf der Bank. Ein Szenario, das für ihn in den beiden verbleibenden Bundesliga-Partien jedenfalls nicht ausgeschlossen ist. Dann könnte das kuriose Elfmeter-Tor in der Nachspielzeit möglicherweise schon seine letzte Aktion als Borussia-Profi gewesen sein.
Wie bereits im vergangenen Sommer halten sich Gerüchte um einen Neuhaus-Abgang in dieser Saison. Zufrieden mit seiner Spielzeit ist der 27-Jährige nicht, daraus macht er keinen Hehl, die dicke Luft hat sich mittlerweile aufgestaut.
Ob Neuhaus am Samstag (11. Mai, 15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt eine Rolle spielen wird, hängt auch davon ab, wie gut Trainer und Spieler den Disput tatsächlich aus dem Weg räumen konnten.