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Von Achim Müller

Deal mit Sportartikel-Gigant! Bahnt sich in Gladbach ein Strategie-Update an?

Die Firmenzentrale des Sportartikelherstellers „Puma“ in Herzogenaurach. Dieses Foto stammt vom 23. Juni 2021. Das Firmenlogo ist zu sehen und bunte Fahnen.

Die Firmenzentrale des Sportartikelherstellers „Puma“ in Herzogenaurach. Dieses Foto stammt vom 23. Juni 2021.

Der nächste Top-Sponsor sagt erneut Borussi-JA! Nach Hauptsponsor „Flatex“ behält Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach einen weiteren wichtigen Partner.

Die Fohlen und Ausrüster „Puma“ haben ihre Partnerschaft vorzeitig langfristig verlängert. Das hat der VfL am Freitag (27. Mai 2022) bekannt gegeben.

Gladbach und Puma: Borussia schweigt zu den Vertrags-Details

Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach ist bereits seit 2018 Ausrüster von Borussia Mönchengladbach.

Borussias Finanz-Chef und Geschäftsführer Stephan Schippers: „Es war schon 2018 eine große Euphorie im Borussia-Umfeld darüber zu spüren, dass Puma wieder unser Ausrüster wird. Umso größer ist jetzt die Freude, dass wir unsere Zusammenarbeit mit Puma vorzeitig und langfristig verlängern konnten.“

Der 54-Jährige ergänzt. „Unser Verein hat mit Puma an seiner Seite große Erfolge gefeiert. Puma und Borussia, das gehört zusammen.“

GladbachLIVE weiß: Bis 2024 lief der ursprüngliche Deal zwischen Klub und „Puma“. Plus Option auf zwei weitere Jahre. Pro Jahr hat Gladbach bislang bis zu acht Millionen Euro kassiert.

Wir erfahren weiter: Der neue Deal ist auf eine in der Tat „langfristige“ Zusammenarbeit ausgelegt. Zu wichtigen Vertragsdetails, wie beispielsweise die genaue Laufzeit, hält sich Borussia auf konkrete Nachfrage unserer Redaktion zurück.

Kündigt sich da womöglich eine strategische Partnerschaft im Borussia-Park an?

Die Verantwortlichen bei Borussia um Präsident Rolf Königs (80) und Geschäftsführer Stephan Schippers haben schon länger Ideenpapiere in den Schubladen liegen, wie das wirtschaftliche Fundament des VfL für die Zukunft ausgebaut werden könnte.

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Borussia muss angesichts der finanziellen Folgen der Coronakrise immer kreativer im wirtschaftlichen Bereich sein, um sportlich in der Bundesliga nicht den Anschluss an die oberen Regionen zu verlieren.

Noch im Januar 2022 hatte Ex-Manager Max Eberl (48) in diesem Kontext auf gezielte GladbachLIVE-Nachfrage gesagt: „Man muss sich immer Gedanken machen. Auch wenn man Konkurrenten in der Bundesliga sieht, die ja auch kreative Konstrukte wählen, um junge Spieler für sehr viel Geld in ihren Verein zu holen, dann muss man als Verein strategisch für sich eine Entscheidung fällen, was und wie man es haben möchte.“

Eberl sagte zudem im Januar: „(...) Wir, auch der Verein, wir werden uns Gedanken machen müssen, wie man da in der Konkurrenzsituation weitergeht. Wenn man sich für den Weg entscheidet, dass es so bleibt, wie es aktuell der Fall ist, dann kann es eben sein, dass für uns Europapokal kein Ziel mehr ist. Sondern dann heißt es eben, in der Bundesliga eine Rolle zu spielen.“

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Bahnt sich mit dem neuen „Puma“-Vertrag also zugleich ein Update der Borussia-Strategie an – und wie könnte dieses aussehen?

Vorbild könnte da Rekordmeister Bayern München sein. Stichwort „strategische Partnerschaft“.

Die Bayern haben Sponsoren wie „Adidas“, „Audi“ oder „Allianz“ als solche Partner.

Wie sieht so eine „Partnerschaft“ aus?

Beispiel: Im Zuge einer Kapitalerhöhung hat die „Allianz SE“ im Februar 2014 einen Anteil von 8,33 Prozent an der FC Bayern München AG erworben. Für die erworbenen Aktien erhielt die FC Bayern München AG 110 Millionen Euro.

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Der FC Bayern München e.V. ist Hauptanteilseigner der FC Bayern München AG. Der Mutterverein hält 75 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile (jeweils 8,33 Prozent) liegen bei den langjährigen Partnern „Adidas“, „Audi“ und „Allianz“.

Für ähnliche Modelle wie das der Bayern müsste Borussia sich als Verein allerdings zunächst neu aufstellen.

Ein Thema, zu dem sich Stephan Schippers im Interview mit „EXPRESS.de“ im Juni 2019 schon einmal ausführlich geäußert hat.

Schippers sagte seinerzeit, dass Borussia sich ausdrücklich zum 50-Plus-Eins-Modell bekenne. „In diesem Rahmen ist ja schon heute sehr viel möglich. Aus unserer Sicht hat Bayern München mit der gesellschaftsrechtlichen, strategischen Unterlegung von langfristigen Sponsorings einen sehr intelligenten Weg gewählt. Das kann in Zukunft sicherlich etwas Interessantes werden. (...) Borussia wird dabei aber immer Herr im eigenen Hause bleiben.“

Schippers sagte 2019 „EXPRESS.de“ weiter: „Wenn wir Anteile verkaufen wollten, dann haben wir laut Satzung den Gang über die Mitgliederversammlung zu gehen. Das würden wir auch nicht scheuen, wenn wir davon überzeugt wären.“

Am Montag (30. Mai) ist ab 18 Uhr Mitgliederversammlung im Borussia-Park.

Erläutern Königs, Schippers und Co dann weitere Details zu dem neuen Deal mit dem Sportartikel-Giganten „Puma“?

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„Puma“ zählte schon zu Beginn des Gladbacher Aufstieges zu den wichtigsten Partnern. So war der Sportartikelhersteller ab der Saison 1966/67 zunächst Borussias Schuhausrüster.

In den erfolgreichen Siebzigerjahren wurden auch Trikots und Trainingsbekleidung der Fohlen-Elf von Puma gestellt.

Die Herzogenauracher vertrieben Fußball-Schuhmodelle, die die Namen großer Gladbacher-Stars trugen, wie den „Netzer-Star“, den „Berti Vogts Rasant“, den „Heynckes-Topstar“ oder den „Bonhof-Finale“.

Auf dem Trikot, mit dem Borussia 1977 im Finale des Europapokals der Landesmeister gegen den FC Liverpool (1:3) in Rom antrat, tauchte erstmals der Name Puma auf. Danach ist die Raubkatze bis 1992 auf jedem Trikot der Elf vom Niederrhein vertreten, ehe sie jahrelang verschwand.

2018 kehrte „Puma“ als Ausrüster nach Mönchengladbach zurück.

Das Motto damals: „Glad to be Back“.

Nun die Vertragsverlängerung.

Seit 2018 ist Puma Ausrüster bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Zu sehen sind die Logos von Borussia und Puma auf einem TV-Schirm. Dazu ein Slogan.

Seit 2018 ist Puma Ausrüster bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Dieses Foto stammt vom 3. April 2017.

„Puma und Borussia Mönchengladbach verbindet eine lange, erfolgreiche Geschichte, die wir seit 2018 fortsetzen“, sagt Björn Gulden, Vorstandschef Puma. „Wir freuen uns, auch in den kommenden Jahren dem Verein als Partner zur Seite zu stehen, großartige Fußball-Momente zu erleben und Produkte zu liefern, die die Fans begeistern.“

Die „Puma SE“ mit Sitz in Herzogenaurach zählt neben „Nike“ und „Adidas“ zu den größten Sportartikelanbietern weltweit und macht Milliarden-Umsätze.

„Puma SE“ hält einen Anteil von fünf Prozent an der „Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA“, Puma ist seit 2012 Ausrüster beim BVB.