Ganz zahm an der Linie Borussias Trainer mit neuer Schiri-Taktik
Mönchengladbach - Er darf guten Gewissens als DAS Synonym für aktives Coachen genannt werden: Eishockey-Legende Hans Zach (70). Spitzname: Alpen-Vulkan – weil Zach nicht nur an der Bande für seine Teams stets richtig steil gegangen war. Im Vergleich dazu präsentierte sich Gladbachs Trainer Marco Rose (43) beim jüngsten Rheinland-Dreier in Düsseldorf (4:1) als eine Art Anti-Zach.
Rose droht Sperre bei Verwarnung
Rose saß meist brav auf seinem Trainersitz, nur selten zog es ihn engagiert an die Seitenlinie. Rose ganz zahm. Folge der neuen Schiedsrichter-Gangart auf den Plätzen der Fußball-Bundesliga.
Zur Erinnerung: Rose hat bereits drei gelbe Karten gesehen. Bei der nächsten Verwarnung wäre er für ein Spiel gesperrt.
Rose sagt zu seinem auffällig ruhigen Auftreten in Düsseldorf samt der Kommunikation mit den Unparteiischen. „Eine sehr angenehme Atmosphäre, was auch an mir lag. Ich habe mich bewusst zurückgehalten. Ich glaube, dass wir da insgesamt auf einem ordentlichen Weg sind.“
Er ergänzt: „Ich hatte mir das auch so bewusst vorgenommen. Zunächst einmal: Die grundlegende Diskussion, die gerade stattfindet, die finde ich richtig. Sie ist auch angebracht. Und ich muss meinen Teil dazu beitragen. Das ist doch ganz klar. Ich muss mein Verhalten auch ständig überprüfen und hinterfragen.“ Rose sagt weiter: „In Düsseldorf war das ein angenehmer Umgang aller Beteiligten. Auf diesem Weg sollten wir versuchen, weiterzumachen.“
Hält VfL-Trainer Zahm-Modus durch?
Allerdings: Rose macht auch keinen Hehl daraus, dass es ihm schwerfallen dürfte, den neuen Ganz-Zahm-Modus an der Seitenlinie bis zum Saisonende durchzuhalten. „Ich werde irgendwann meine vierte gelbe Karte bekommen. Damit ist zu rechnen. Und dann geht es weiter.“ Denn eine Portion „Alpen-Vulkan“ steckt nun mal auch im gebürtigen Leipziger Marco Rose.