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Von Leo Bach (lb)

Castrop-Deal durchaus pikant Diese Profis spielten schon für Gladbach und den 1. FC Köln

Marko Marin dribbelt, Thomas Broich läuft hinterher.

Ein Derby mit Historie: Marko Marin (l.) dribbelt am 7. April 2008 für Gladbach. Kölns Thomas Broich (r.) kennt beide Seiten.

Kaum ein Spiel lässt die Emotionen so hochkochen, wie das Derby gegen den Erzrivalen. Zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach werden nur selten Nettigkeiten ausgetauscht – dafür aber Spieler.

Schon zehn Profis spielten im Laufe der Jahre für beide Vereine, ein Stürmer-Wechsel sorgte für besonders großes Aufsehen auf der Köln-Seite. Für den kommenden Sommer hat sich Borussia Mönchengladbach die Dienste von Jens Castrop (21) gesichert, der Nürnberger spielte in der Jugend für die Geißböcke. GladbachLIVE blickt auf alle die Akteure, die in der Vergangenheit die Seiten gewechselt haben.

Rivalität zwischen Gladbach und Köln – einige Profis kickten für beide Klubs

Castrop spielte für die U17, die U19 und später die U23 der Kölner. Ein Einsatz bei den Profis war ihm nicht vergönnt. Aufgrund seiner Ausbildung beim Gladbacher Rheinrivalen aber dennoch ein Deal mit einer gewissen Brisanz, zumal Köln aufgrund einer Transferbeteiligung etwa 500.000 Euro am Wechsel mitverdient.

In der langen Historie der Rivalität, die einst von Trainerlegende Hennes Weisweiler entfacht wurde, gab es schon so manchen Spieler, der beide Trikots trug. Insgesamt zehn Profis kickten für Köln und Borussia in der Bundesliga oder im deutschen Unterhaus. 

Rainer Bonhof (329 Spiele für Gladbach)

Rainer Bonhof im Borussia-Anzug.

Rainer Bonhof, hier am 23. August 2024, steht mittlerweile als Präsident in den Diensten Mönchengladbachs.

Der Präsident von Borussia Mönchengladbach genießt Legendenstatus am Niederrhein – und das, obwohl er satte 90 Spiele (16 Tore) für den 1. FC Köln absolvierte. Von 1980 bis 1983 wirbelte Bonhof in der Domstadt und feierte dort sogar Kölns bislang letzten Titel im DFB-Pokal (1983). In acht Jahren bei den Fohlen steuerte Bonhof in 329 Spielen 63 Tore bei, wurde Pokal- und Uefa-Cup-Sieger und war bei allen fünf Meistertiteln der Vereinsgeschichte dabei.

Uwe Rahn (288 Spiele)

Uwe Rahn winkt mit der Kapitänsbinde am Arm.

Spielführer auf dem Bökelberg: Uwe Rahn am 14. Mai 1988.

Kein Gladbacher schoss mehr Tore gegen den 1. FC Köln, als Uwe Rahn (zehn Tore im Derby). Dabei spielte der offensive Mittelfeldspieler ab 1988 für zwei Jahre noch am Mittelrhein (52 Spiele, 15 Tore). Zuvor war Rahn ganze acht Saisons in Mönchengladbach aktiv, traf 113 Mal in 288 Spielen für Borussia.

Bernd Rupp (201 Spiele)

Bernd Rupp im Zweikampf mit Gladbachs Günter Netzer.

Bernd Rupp (l.) versucht Günter Netzer (r.) den Ball abzuluchsen.

Genau 100 Tore erzielte Bernd Rupp in 201 Spielen für den VfL. Von 1964 bis 1967 und dann wieder von 1972 bis 1974 stand der Linksaußen in Gladbach unter Vertrag. Dazwischen ging es für ihn nach Köln, wo er eine ebenso starke Quote aufweisen konnte: 61 Treffer in 128 Partien. Traf als einer von zwei Spielern dieser Reihe für beide Klubs im Derby.

Hans-Georg Dreßen (164 Spiele)

Ein Zweikampf im Derby, Dreßen trägt ein blaues Trikot, Littbarski in Weiß.

Pierre Littbarski (l.) im Zweikampf mit Gladbachs Hans-Georg Dreßen (r.) am 10. Oktober 1987.

Der Innenverteidiger erlebte eine wahrlich besondere Karriere, denn er spielte für nur zwei Vereine: Gladbach und den 1. FC Köln! 1989 wechselte das Eigengewächs aus Mönchengladbach den Rhein hinauf in die Millionenstadt. Nur ein Jahr später ging es leihweise für eine Saison zurück. Im Anschluss spielte Dreßen noch eine Spielzeit in Köln, ehe eine Verletzung sein Karriereende markierte. In 164 Spielen für die Fohlen erzielte er 29 Toren, in 20 Partien für die Geißböcke blieb er ohne Tor.

Tobias Strobl (83 Spiele)

Tobias Strobl wirkt gefrustet, im Hintergrund jubeln Spieler des 1. FC Köln.

Frust im Derby, im Hintergrund jubelt der Ex-Klub: Tobias Strobl am 19. November 2015.

Der jüngste Spieler dieser Reihe. Von 2016 bis 2020 war Mittelfeldspieler Strobl für die Elf vom Niederrhein aktiv, in der Saison 2012/13 spielte er für den 1. FC Köln (24 Spiele, ein Tor). Beim FC Augsburg beendete der gebürtige Münchner 2023 seine Karriere. 

Stephan Paßlack (76 Spiele)

Stephan Paßlack im Porträt.

Nationalspieler und Ex-Kölner: Stephan Paßlack in der Saison 1998/99.

Eine Saison (1993/94) spielte Paßlack für den FC, erzielte ein Tor in 19 Spielen. Der Verteidiger kam dann über Stationen in Frankfurt und Uerdingen nach Gladbach, wo er von 1996 bis 99 noch 76 Partien (acht Tore) absolvierte.

Thomas Broich (72 Spiele)

Thomas Broich im Zweikampf mit Lukas Sinkiewicz.

Wechselte von Gladbach nach Köln: Thomas Broich (vorne) am 18. Februar 2006.

Das ist mal ausgeglichen: 72 Spiele für Gladbach (vier Tore), 74 für Köln (fünf Tore), wo Broich nach zwei Jahren am Niederrhein 2006 hin wechselte. Ungewöhnlich der Schritt danach: Nach einer Station in Nürnberg ging es für den Mittelfeldspieler nach Australien. Für Brisbane Roar lief Broich 199-mal auf.

Toni Polster (43 Spiele)

Toni Polster und Stefan Effenberg stehen sich wütend gegenüber.

Feuer drin, im Derby! Stefan Effenberg (l.) und Toni Polster (r.) am 31. Januar 1998.

Dieser Wechsel hatte es in sich! Von 1993 bis 1998 spielte der Österreicher Polster für den „Effzeh“. Als die Kölner dann abstiegen, verließ sie der Stürmer – und ging ausgerechnet nach Gladbach. Dort traf er 18 Mal in 43 Spielen, in Köln kam er auf 88 Treffer (168 Spiele). Polster ist der zweite Profi, der für beide Seiten im Derby traf.

Alexander Voigt (41 Spiele)

Alexander Voigt bei einem Schussversuch.

Alexander Voigt (r.) am 7. April 2008 im Zweikampf mit Kölns Patrick Helmes (l.).

Er wird vor allem mit dem 1. FC Köln verbunden. 208 Spiele absolvierte Voigt für die Domstädter (zwölf Tore), von 1998 bis 2005 spielte er für Gladbachs großen Rivalen. Trotzdem schloss er sich den Fohlen 2007 an und lief mit ihnen 41 Mal auf.

Andriy Voronin (neun Spiele)

Andriy Voronin im Zweikampf mit einem Gladbach-Spieler.

Kennt die Bundesliga bestens: Andriy Voronin (l.) am 31. Januar 2004.

Er spielte nicht nur für Köln und Gladbach, sondern auch noch für Leverkusen, Mainz, Düsseldorf und Hertha BSC. In der Domstadt war der Ukrainer in der Spielzeit 2003/04 aktiv (21 Spiele, sechs Tore). Seine ersten Profischritte machte er in Mönchengladbach. Von 1997 bis zum neuen Jahrtausend stürmte er für Borussia (neun Spiele, ein Tor).