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Von Gianluca Vogt

Aderlass an Identifikationsfiguren Auch mit 33 noch bei Borussia? „Habe Gladbach immer gefühlt“

Julian Weigl und Rocco Reitz beim Borussia-Training im Zweikampf.

Die Gladbach-Profis Julian Weigl (l.) und Rocco Reitz (m.), hier beim Training am 5. August 2024, könnten Borussia in Zukunft prägen.

Das ist ein klares Bekenntnis eines Profis von Borussia Mönchengladbach!

In den vergangenen beiden Sommern hat Borussia Mönchengladbach einige Spieler mit Identifikations- und Führungsspielerpotenzial ziehen lassen müssen. Während sich letztes Jahr Lars Stindl (35) dazu entschloss, die Fohlen nach acht Jahren zu verlassen, um seine Karriere beim Zweitligisten Karlsruher SC fortzusetzen und zu beenden, gab es in diesem Jahr gleich drei Verluste solcher Spieler.

Gladbach-Profi schwärmt: „Identifiziere mich krass mit dem Verein“

So beendeten zum Ende der vergangenen Saison die beiden Gladbacher Urgesteine Tony Jantschke (34) und Patrick Herrmann (33) ihre Karrieren als aktive Profi-Fußballer. Daneben wurde am Freitag (23. August 2024) zum Auftakt in die Bundesliga gegen Bayer Leverkusen auch Christoph Kramer (33) emotional verabschiedet.

Der ursprünglich bis Sommer 2025 laufende Vertrag des Weltmeisters von 2014 wurde zuletzt aufgelöst. Auch, wenn die genannten Spieler zuletzt sportlich keine große Rolle mehr gespielt haben, verlieren die Fohlen damit einiges an Persönlichkeit und Identifikation. Dies gilt es nun zu erneuern.

Ein Spieler, der in die Rolle der Führungs- und Identifikationsfigur hineinwachsen möchte, ist offenbar Julian Weigl (28). Der Vize-Kapitän verrät in einem Interview mit dem Sportmagazin „11Freunde“ seine besondere Beziehung zu Borussia, zu der er erst im Sommer 2022 zunächst leihweise von Benfica Lissabon und dann ein Jahr später endgültig wechselte.

„Ich habe Gladbach immer gefühlt. Das Wappen, das Stadionlied, die Tradition und das Drumherum gefielen mir, lange bevor ich als Profi hierherkam“, verrät der Mittelfeldspieler, dessen Vertrag bis 2028 gültig ist. Dann wäre Weigl fast 33 Jahre alt, doch es scheint, als habe er sich sehr bewusst für die Vertragslänge entschieden.

„Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, mich krass mit dem Verein zu identifizieren“, erzählt der ehemaligen DFB-Nationalspieler (sechs A-Länderspiele). „Ich fühle mich sehr wohl, ich mag die Leute im Verein, die Ansprache der Fans, deshalb ist es mir so wichtig, dass wir mit dem Klub weiterkommen.“

Daran, dass der Klub eines Tages tabellarisch in höheren Sphären unterwegs ist, möchte der gebürtige Oberbayer gerne mit beeinflussen: „Ich möchte mitwirken, dass Borussia wieder ein Fundament bekommt, auf das sich langfristig aufbauen lässt.“ Gladbach-Fans dürften diese Aussagen des Mittelfeldspielers sicherlich gerne hören. Nachdem Aderlass an Führungsspielern scheint Weigl gewillt zu sein, diese Lücke zu schließen.