Je mehr, desto komplizierter die Lage Borussia kauft kaum noch in der Winterpause ein
Mönchengladbach - Jonas Hofmann (27) ist ein Rekord-Mann. Hätte Gladbach ihn einst im Sommer aus Dortmund geholt, wären acht Millionen Euro Ablöse kaum der Rede wert gewesen. Doch im Winter hat Borussia noch nie mehr Geld für einen Spieler ausgegeben als 2015/16 für den Offensiv-Allrounder.
Gladbach seit 2008 mit 13 Transfers in der Winterpause
Dass Manager Max Eberl (46) in den vergangenen Jahren trotzdem oft betont hat, „kein großer Freund von Winter-Transfers“ zu sein, muss sich nicht Hofmann vorwerfen lassen. Er ist unterm Strich das einzige positive Beispiel seit Ewigkeiten, wenngleich auch er erst nach geschlagenen zweieinhalb Jahren im Verein so richtig durchstartete.
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Am 1. Januar hat Eberls zwölfte Winter-Transferperiode als Borussias Sportdirektor begonnen. In der Zeit hat er 13 Spieler geholt, vier davon wurden ausgeliehen. Einer der ersten Einkäufe hieß Dante (36). An Heiligabend 2008 kam die Transfer-Bestätigung von Standard Lüttich bei Eberl zu Hause an, während er mit seinem Sohn in der Kinderchristmette weilte, wie er im GladbachLIVE-Interview mal verriet (hier mehr lesen).
Vor Weihnachten hatte Borussia damals bereits Logan Bailly (34), Paul Stalteri (42) und Tomas Galasek (46) geholt. Sie alle trugen ihren Teil zu einer 20-Punkte-Rückrunde bei, mit der Gladbach hauchdünn die Klasse hielt. Winter-Transfers standen eben selten für einen sportlich stabilen Verein, sondern waren meistens bitternötig. Jahrelang ging die Gleichung auf: Je mehr Borussia im Winter macht, desto komplizierter ist die Lage.
Martin Hinteregger enttäuschte
2010/11 schlug Eberl deshalb erneut viermal zu: Martin Stranzl (39), Havard Nordtveit (29), Mike Hanke (36) und Michael Fink (37) kamen, als Borussia dem Abstieg entgegentaumelte. Sie schafften nicht nur die Sensations-Rettung unter Lucien Favre (62) in der Relegation. Stranzl, Nordtveit und Hanke feierten anderthalb Jahre später sogar das Europa-Comeback mit Borussia, genau wie Dante, das „Weihnachtsgeschenk“ von 2008.
Danach hat Eberl im Winter nur noch fünf Spieler geholt, drei wurden ausgeliehen. Tolga Cigerci (27) und Alexander Ring (28) schlugen nicht ein. Genauso wenig Martin Hinteregger (27), der gemeinsam mit Hofmann kam und den noch heute ein schlechtes Gewissen plagt angesichts seiner schwachen Performance (hier mehr lesen). „Max Eberl und Steffen Korell, die Manager, haben sich mehr von mir versprochen. Dafür möchte ich mich heute noch entschuldigen“, sagte er dem Magazin „ballesterer“.
Max Eberls Winter-Einkäufe
- 2008/09: Bailly, Galasek, Stalteri, Dante
- 2010/11: Stranzl, Hanke, Nordtveit, Fink (Leihe)
- 2011/12: Cigerci (Leihe), Ring (Leihe)
- 2015/16: Hofmann, Hinteregger (Leihe)
- 2016/17: Kolodziejczak
Nach Hinteregger wurde nur noch Timothée Kolodziejczak (28) verpflichtet, vor auch schon wieder drei Jahren. Der Franzose kam als hochdekorierter Europa-League-Sieger für 7,5 Millionen Euro vom FC Sevilla und machte in der Rückrunde der Saison 2016/17 exakt zwei Spiele über 98 Minuten. „Kolo“ zog weiter nach Mexiko, immerhin hat er sein Glück mittlerweile in seiner Heimat Frankreich bei Saint-Étienne gefunden.
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Ein Problem mit Winter-Abgängen hat Eberl übrigens nicht: Seit 2008 hat Borussia sechs Spieler verkauft und Andreas Poulsen (20) jüngst als 16. verliehen. Julio Villalba (21) steht kurz davor, der 17. zu werden.