„Fühlt sich komisch an“ Kramer spricht über seine Gladbach-Zukunft – weg bei gutem Saudi-Angebot?
Gerade ist er noch als Experte für die Europameisterschaft im ZDF tätig – kehrt er danach noch an den Borussia-Park zurück?
Vor elf Jahren lieh Borussia Mönchengladbach den damals 22-jährigen Christoph Kramer (33) aus Leverkusen aus. Drei Jahre später wurde der Mittelfeldspieler fest verpflichtet, wuchs zu einer echten Größe am Niederrhein heran und feierte 2014 den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Zuletzt kamen Gerüchte auf, dass der Verein die langjährige Zusammenarbeit nun vorzeitig beenden will – Kramer hat aber ein Wörtchen mitzureden.
Kramer will bei Gladbach bleiben – für Saudi-Angebote ist er aber offen
Da der 33-Jährige zu den Top-Verdienern in Mönchengladbach zählt, auf dem Platz aber nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, planen die Borussia-Bosse wohl mit einer vorzeitigen Vertragsauflösung.
Das Arbeitspapier des Mittelfeldspielers läuft noch bis 2025 – es droht also ein Millionenverlust an Gehalt, ohne besonderen sportlichen Gegenwert. Dieses Szenario will der Klub verhindern, Kramer sieht sich aber weiter im Fohlen-Trikot.
Im „Bild“-Podcast „Phrasenmäher“ antwortete der Weltmeister auf die Frage, wie wahrscheinlich es sei, dass er auch in der kommenden Saison noch für Borussia aktiv sein würde: „Wahrscheinlich! Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Borussia Mönchengladbach ist mein Verein. Es würde sich komisch anfühlen, durch die Hintertür zu verschwinden.“
Genau durch diese Hintertür wollte der Verein den verdienten Spieler aber wohl schicken, bisher konnte anscheinend noch keine Einigung gefunden werden. Dennoch erkennt Kramer an, dass sich sein Standing im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark verändert hat.
„Es ist eine andere Situation für mich. Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben kein Stammspieler, das fühlt sich auch komisch an. Aber wenn das mit 33 Jahren so ist, dann muss ich mich dem ja auch stellen“, ordnet der Solinger die sportliche Situation ein. Klar ist: Bei einem passenden Angebot für einen Sommer-Transfer würden sich wohl alle beteiligten Parteien die Details genauer anschauen.
Es wäre wohl die letzte verbleibende Chance, mit dem 2016 für 15 Millionen Euro gekommenen Profi noch etwas Geld zu machen. Der Marktwert des Ex-Nationalspielers beläuft sich allerdings „nur noch“ auf 1,7 Millionen Euro.
Das ganz große Geld wird aktuell im Profi-Fußball vor allem in Saudi-Arabien verprasst. Der Staat subventioniert das Erkaufen von internationalen Top-Stars, um die bisher noch unterklassige Liga attraktiver zu machen. In Deutschland werden Wechsel in die Saudi-Liga durchaus kritisch beäugt. Ab einer gewissen Summe wäre aber auch Christoph Kramer gesprächsbereit.
„Für mich würde ich das erst einmal ausschließen. Ich bin kein Spieler, der nach Saudi-Arabien geht, ich hätte keine Lust darauf. Aber es kommt natürlich auch aufs Geld an. Wenn mir da einer 12 Millionen für ein halbes Jahr gibt, gehe ich auch darüber. Jeder Mensch muss sich dann fragen, und für sich beantworten, ob er das nicht machen würde. Und jeder Mensch kommt zu dem Entschluss: Ich würde es auch machen.“
Zumindest aktuell gibt es noch kein konkretes Interesse und diese Fantasie-Summe wird wohl auch ein Klub aus Saudi-Arabien nicht für Kramer ausgeben. Zumindest scheint ein Abschied in diesem Sommer aber noch nicht vollkommen ausgeschlossen.