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Von Anton Kostudis (kos)

Brisante Aussagen Kleindienst auf dem Bayern-Radar? Ex-Fohlen-Boss Eberl lässt aufhorchen

FC Bayern Münchens Sport-Vorstand Max Eberl steht beim Champions-League-Spiel seines FC Bayern München gegen Schachtar Donezk im Stadion und lächelt.

Sport-Vorstand Max Eberl, hier am 10. Dezember beim Champions-League-Spiel seines FC Bayern München gegen Schachtar Donezk, war 14 Jahre lang Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach.

Wenn die Fohlen-Fans zum jetzigen Zeitpunkt ihren „Spieler der Saison“ wählen müssten, bräuchte es keine prophetischen Fähigkeiten, um das Ergebnis vorauszusagen. Natürlich würde sich Knipser Tim Kleindienst (29) den Titel sichern. Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung.

Neun Tore und sechs Assists verbuchte Kleindienst in seinen bisherigen 16 Pflichtspiel-Auftritten für Borussia Mönchengladbach, ist der gefährlichste Offensiv-Akteur des Teams. Keine Frage: Der Stürmer, der im Sommer vom 1. FC Heidenheim an den Niederrhein gekommen war, hat bei den Fohlen voll eingeschlagen.

Borussia Mönchengladbach: Max Eberl spricht über Tim Kleindienst

Mit seinen Toren hat Kleindienst großen Anteil daran, dass die Gladbacher mit 21 Punkten aus 14 Partien in der Bundesliga-Tabelle sogar in Schlagweite zu den Europapokal-Plätzen liegen. Der persönliche Lohn für den Angreifer: Seit Kurzem darf er sich auch Nationalspieler nennen.

Kleindiensts Leistungen dürften sicherlich längst auch anderen Vereinen aus dem In- und Ausland aufgefallen sein. Sorgen müssen sich die Gladbach-Fans aber wohl keine machen. „Ich denke gerade überhaupt nicht an etwas Neues, auch Gladbach ist ein Riesenverein. Mir macht es Spaß hier, und genau deswegen läuft es auch so gut“, sagte der Angreifer jetzt der „Sport Bild“.

Kleindienst zu einem echten Top-Klub? Ein Szenario, das in Zukunft sicherlich nicht gänzlich ausgeschlossen ist – wenn der Knipser weiter so starke Leistungen zeigt. Und nun hat ausgerechnet Max Eberl (51) mit pikanten Aussagen über den Gladbach-Stürmer aufhorchen lassen.

Eberl war bis zu seinem Abschied im Januar 2022 knapp 14 Jahre lang als Sportdirektor am Niederrhein tätig. Mittlerweile ist der Ex-Profi (146 Spiele für die Fohlen) Sport-Vorstand beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Am Sonntag (15. Dezember 2024) besuchte er den FCB-Fanclub Gneiding in Niederbayern – und stand den Mitgliedern Rede und Antwort.

Dabei wurde Eberl auch gefragt, warum er im vergangenen Sommer keinen Back-up für Mittelstürmer Harry Kane (31) verpflichtet hat – und Ersatz-Angreifer Eric-Maxim Choupo-Moting (35, Vertrag lief aus) gehen ließ. Seit zwei Wochen ist Kane verletzt – und prompt setzte es am vergangenen Samstag (14. Dezember) beim 1:2 in Mainz die erste Saison-Niederlage.

Eberl begründete sein Vorgehen einerseits mit finanziellen Motiven. „Es ist nicht so, dass mir gesagt wird: Max, egal was es kostet, kaufe jeden Spieler, den du willst. Wir im Sport haben unsere Zwänge, wie die Kader-Kosten aussehen dürfen“, so der Ex-Fohlen-Manager in einem von „Sport1“ veröffentlichten Video seines Auftritts.

Borussia Mönchengladbach: Bayern dachte wohl über Kleindienst nach

„Choupo hat seinen Job großartig gemacht“, so Eberl weiter. Jedoch merkte der Ex-Gladbach-Boss auch an: „Ein Edin Dzeko beispielsweise wird sich nicht hinter Harry Kane setzen und warten, bis er diese ein, zwei Spiele bekommt.“ Und dann folgte der Satz, der alle Gladbach-Fans aufhorchen ließ: „Natürlich hätte man über Tim Kleindienst nachdenken können.“ Hoppla!

Lief da womöglich was zwischen dem Rekordmeister und dem heutigen Gladbach-Knipser? Das blieb unklar. Fakt ist: Eberls Aussagen verdeutlichen, wie krass die wirtschaftliche Schere in der Bundesliga zwischen den Bayern und der restlichen Konkurrenz klafft.

Zur Erinnerung: Etwa sieben Millionen Euro Ablöse überwiesen die Fohlen im Sommer nach Heidenheim. Hinzu kommt Kleindiensts Gehalt, welches zu den Top-Salären im Kader zählt. Und die Bayern? Die ließen Choupo-Moting gehen, dessen Gehalt im letzten Vertragsjahr bei schätzungsweise acht bis zehn Millionen Euro gelegen haben soll – Bonus-Zahlungen mit inbegriffen.

Eberls Aussagen legen nun aber nahe, dass sich die Münchner das Paket Kleindienst wohl hätten leisten können. Knackpunkt: Der Angreifer hätte sich dann in sportlicher Hinsicht mit der Rolle des Stellvertreters zufriedengeben müssen. Was für einen Typ wie Kleindienst wohl nicht infrage gekommen wäre. 

Am Ende ist es eh „wurscht“, wie es in Bayern heißt. Denn Kleindienst spielt bekanntlich jetzt in Gladbach – und scheint sich am Niederrhein auch pudelwohl zu fühlen. Alles gut, also.