Kann ein Profi die Gladbacher ebenfalls per Ausstiegsklausel verlassen?

Die bisherige Saison verläuft für Florian Neuhaus (26) bei Borussia Mönchengladbach noch nicht so, wie erhofft. Im Sommer noch zum Vize-Kapitän befördert, war der 26-Jährige zuletzt unter Chef-Coach Gerardo Seoane (45) nicht gesetzt. Der Schweizer fordert seinen Schützling nun.

Gladbach-Coach Seoane über Neuhaus: „Muss sich der Situation stellen“

Es sollte eigentlich die Saison von Florian Neuhaus werden. Im vergangenen Sommer verlängerte der ehemalige Nationalspieler seinen ursprünglich bis Juni 2024 laufenden Vertrag um drei Jahre bis 2027. Zusätzlich wurde er von Trainer Gerardo Seoane zum Vize-Kapitän ernannt und sollte bei Borussia als Führungsspieler vorweggehen.

Nach gutem Start in die Saison mit drei Treffern aus sieben Spielen steht der Mittelfeldspieler seit der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Köln (28. Oktober 2023) jedoch nicht mehr in der Gunst seines Schweizer Chefs.

Lediglich beim 2:1-Heimerfolg gegen die TSG Hoffenheim (2. Dezember 2023) kam Neuhaus als Mannschaftskapitän zu einem Startelf-Einsatz. In den restlichen sieben Bundesliga-Partien musste er zunächst von der Bank aus zusehen, dreimal kam der Mittelfeldspieler dabei sogar zu keinem Einsatz.

Doch warum musste sich der Vize-Kapitän, auf dem so viel Hoffnung ruhte, zuletzt hinten anstellen? „Wir sind von Flos Qualitäten überzeugt. Wir hatten in der Hinrunde oft das Gefühl, dass wir mehr Aggressivität brauchen – deshalb haben wir uns oft für Rocco Reitz und Manu Koné entschieden“, begründet Seoane auf Nachfrage der „Bild“ seine Entscheidung.

Im Vergleich zu den beiden genannten Rocco Reitz (21) und Manu Koné (22) bringt Neuhaus weniger Dynamik ins Mittelfeld, weshalb Seoane vor allem taktische Gründe aufführt.

Dennoch stellt der Schweizer eine klare Forderung an seinen Mittelfeldspieler, den er ursprünglich als Führungsspieler eingeplant hatte: „Er muss sich jetzt der Situation stellen. Das heißt, sich weiter mit Leistung im Training anzubieten. Dann wird er seine Gelegenheiten bekommen.“

Ausstiegsklausel im Gladbach-Vertrag? Das ist der Stand

Es läge wohl auch im Interesse des Fohlen-Profis, am Niederrhein wieder Fuß zu fassen. Neuhaus hat seine unbestrittene fußballerische Klasse schließlich mehrfach auf den Platz gebracht – und die machte ihn einst auch zum Nationalspieler.

Zumal der langjährige Gladbacher im vergangenen Sommer mit seiner Verlängerung ein klares Bekenntnis pro Borussia gesetzt hat. Und das wohl auch bei der Thematik Ausstiegsklausel.

Nach Informationen der „Bild“ soll Neuhaus nämlich im Zuge seines neuen Arbeitspapiers auf eine Ausstiegsklausel verzichtet haben, was noch einmal deutlich seine Identifikation mit Borussia unterstreichen würde.

In der Vergangenheit hatten sich andere Spieler ein solches Bekenntnis nicht abringen lassen. So verließ etwa Jonas Hofmann (31) die Fohlen im vergangenen Sommer Richtung Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen, indem er seine Ausstiegsklausel, die er sich bei seiner Verlängerung 2022 einbauen ließ, nutzte.

Und auch bei Team-Kollege Nico Elvedi (27), der seinen Vertrag im September vergangenen Jahres verlängerte, wird über eine solche Option spekuliert. Sollte Neuhaus also auf eine derartige Möglichkeit verzichtet haben, wäre das ein deutliches Zeichen, welches er mit entsprechenden Leistungen weiter unterstreichen könnte.