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Von Leo Bach (lb)

Testspiel gegen Japan Gegentor verschuldet – so steht es um die Koné-Chancen bei Olympia

Manu Koné bei einem Zweikampf.

Olympia kann kommen: Manu Koné (m.) spielte im letzten Testspiel am 17. Juli 2024 vor dem Turnier in Paris durch.

Jetzt geht es ans Eingemachte! Der letzte Test ist absolviert, jetzt stehen die wichtigen Spiele der „Mission Goldmedaille“ an.

Während die zweite Trainingswoche für die Fußballer von Borussia Mönchengladbach schon fast wieder durch ist, richten sich die Blicke der Verantwortlichen nicht nur auf die Geschehnisse am eigenen Platz, sondern auch ins Ausland. Zwei Fohlen-Profis sind aktuell noch für ihre Nationalmannschaft unterwegs. Einer von ihnen zeigte am Mittwochabend (17. Juli 2024) eine wechselhafte Vorstellung.

Koné erst Patzer, dann Kapitän – Olympia der nächste Schritt

Es ist der große Traum von Manu Koné (23). Der Franzose hat die Chance, seine Nation bei den Olympischen Sommerspielen im eigenen Land zu vertreten. Dabei findet der Wettbewerb sogar in Paris, seiner Heimatstadt, statt.

Die Borussia-Bosse, die keine Abstellungspflicht für das Turnier hatten und ihrem Schützling die Fahrt trotzdem erlaubten, schauen mit gemischten Gefühlen auf den Ausflug des Mittelfeldspielers.

Einerseits gilt Koné als Verkaufskandidat, könnte Gladbach einen Geldregen ab etwa 20 Millionen Euro einbringen und die olympische Bühne als Plattform für seine Person nutzen. Erst kürzlich wechselte er seine Berater-Agentur. Andererseits ist das Risiko einer Verletzung omnipräsent.

Im Kreise der Nationalmannschaft verletzte sich Koné bereits im vergangenen Sommer, verpasste somit die Vorbereitung und stieg erst später in das Gladbach-Training ein. Auch im abgelaufenen Jahr galt er als Kandidat für einen ertragreichen Abschied. 

Noch ist der 23-Jährige aber fit und durfte im letzten Test vor Olympia sogar die volle Länge gehen. Gegen die U23 von Japan, die ebenfalls an den Spielen teilnehmen wird, testete die Mannschaft von Trainer und Sturm-Legende Thierry Henry (46) in Toulon. 

Koné agierte als einziger echter zentraler Mittelfeldspieler im System, sollte die Bälle im Aufbauspiel verteilen und hinten abräumen. Lange dauerte es nicht, bis der Gladbach-Profi zum ersten Mal ins Rampenlicht geriet.

In der 25. Minute bekam Koné einen Ball in einer eigentlich beruhigten Spielsituation von seinem Keeper zugespielt. Sofort kam Druck von drei Japanern. Anstatt das Spielgerät aber weiterzuleiten oder zurückzugeben, ging der Borusse mit dem Gesicht zum Tor ins Dribbling, verlor just den Ball und musste dabei zusehen, wie sich die jungen Ostasiaten mit drei schnellen Pässen sich vor das Tor spielten. 

Joel Fujita (22) musste nur noch einschieben. Kalt-Start für Frankreich! Danach begann ein Chancenfestival: Immer wieder kamen „Les Bleus“ in aussichtsreicher Position zum Abschluss, machten aber nichts aus der drückenden Überlegenheit. 

Erst Bayern-Neuzugang Michael Olise (22) erlöste seine Kollegen mit einer schönen Einzel-Aktion (47.). Die Franzosen spielten nach dem Ausgleich auf Sieg, waren immer wieder gefährlich, doch ein Tor konnten sie nicht mehr erzielen. Für Koné gab es ab der 72. Minute noch einmal einen Rollenwechsel.

Nachdem Kapitän Alexandre Lacazette (33) ausgewechselt wurde, durfte das Gladbach-Talent die Binde übernehmen. Von Trainer Henry auch ein Wink darauf, wie die Einsatzchancen Konés bei Olympia stehen? 

In den Testspielen präsentierte sich Koné als sichere Säule in der Zentrale, bekam einiges an Spielzeit und wurde auch aufgrund seiner Leader-Qualitäten als Vize-Kapitän ausgewählt. Im Auftakt gegen die USA (24. Juli, 21 Uhr) dürfte er auch nach seinem Patzer beim 1:1-Remis erneut in der Startelf stehen.

Dass Koné an seinen Führungs-Fähigkeiten bei der französischen U23 schrauben darf, dürfte auch den Borussia-Verantwortlichen gefallen. Eine Qualität, die in Gladbach in der abgelaufenen Saison oft vermisst wurde. Andererseits: Wenn alles wie geplant läuft, wird Koné das neu Erlernte am Niederrhein vielleicht gar nicht mehr unter Beweis stellen können.