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Von Achim Müller

Der Chiller kommt! Darum freut sich Gladbach so auf „KnallRango“

Ex-Gladbach-Star Juan Arango (l.) im Zweikampf mit Dante (r., Bayern München) am 24. Januar 2014 im Borussia-Park. Beide Spieler haben den Ball im Blick.

Ex-Gladbach-Star Juan Arango (l.) im Zweikampf mit Dante (r., Bayern München) am 24. Januar 2014 im Borussia-Park.

Arango! 

Ein Name, der Fans, Mitarbeiter, Entscheider und auch (ehemalige) Spieler von Borussia Mönchengladbach bis dato zu elektrisieren vermag.

Dieser Juan Fernando Arango Sáenz (42) hat Spuren hinterlassen am linken Niederrhein.

Am 6. Juli 2009 war der Venezolaner von RCD Mallorca zum VfL Borussia gekommen. Ablöse: 3,6 Millionen Euro. 

Für Borussia zu diesem Zeitpunkt eine stattliche Summe.

Gladbach lädt zum Legendenspiel in den Borussia-Park – Arango kommt!

Die Investition zahlte sich allerdings aus. Denn Arango blühte in Gladbach, vor allem ab 2011 unter Trainer Lucien Favre (65), in einer atemberaubenden Art und Weise auf.

Freistoßtore wie von einem anderen Planeten. Traumpässe. Ballsicher. Kombinations-Bank. Aggressiv. Schussstark.

Der letzte Auftritt von Juan Arango für Borussia Mönchengladbach: Dieses Foto zeigt den Venezolaner am 15. Mai 2014, zum Abschluss der sogenannten Fohlen-Tour, im Testspiel gegen SKG Roßdorf. Arango treibt mit seinem linken Fuß den Ball nach vorne.

Der letzte Auftritt von Juan Arango für Borussia Mönchengladbach: Dieses Foto zeigt den Venezolaner am 15. Mai 2014, zum Abschluss der sogenannten Fohlen-Tour, im Testspiel gegen SKG Roßdorf.

Sein linker Fuß – „eine unglaubliche Waffe“, wie ein Trainer des FC Bayern München einst anerkennend anmerkte. 

Arango sorgte für Spektakel, für Außergewöhnliches, für den besonderen „Boah“-Moment auf dem Spielfeld und unter den Fohlen-Fans auf den Stadionrängen. 

Arango, ein Name, der für die Borussia-Renaissance ab 2011 steht.

Auch der GladbachLIVE-Reporter erinnert sich noch bestens: Seine Teamkollegen nannten ihn den „Chiller“, weil er in der Kabine eine gewisse Ruhe und Coolness ausstrahlte.

Viel geredet hat Arango im Teamkreis nicht, er hatte dann etwas mitzuteilen, wenn es wirklich wichtig war.

Arango war es, der einst einem Jungspund Namens Patrick Herrmann (31) den Spitznamen „Flaco“ (der Schmächtige) verpasste.

Keiner trug die Stutzen über den Schienbeinschonern so wie der Mittelfeldfeldstar, der zu seiner aktiven Zeit in seiner Heimat Venezuela wie ein Nationalheld verehrt worden ist.

Interviews gab Arango in Deutschland fast keine, dabei verstand er nach einiger Zeit die Sprache sogar ganz gut, wie sich später herausgestellt hatte.

Sein mattschwarz lackierter Bentley, tiefergelegt, mit breiten „Schluppen“, getönten Scheiben und satt wummerndem Auspuffgeräusch, war in Mönchengladbach (und Düsseldorf) auch so manchem „Nachtfalken“ bekannt.

Der Name Arango steht für die „Borussia Barcelona“-Phase unter Favre. Als die widererstarkte Fohlen-Elf mit weiteren Akteuren wie Marco Reus (33), Mike Hanke (39) oder Herrmann selbst Teams wie den FC Bayern schwindelig spielen und bis in die Champions League stürmen konnte.

„KnallRango“, der Mann mit der Rückennummer 18, war absoluter Publikumsliebling in Gladbach, Borussias gefeierter „Zauberhuf “.

Im Mai 2014 kam der Abschied, seither denkt so mancher VfL-Treue mit großer Wehmut an die Momente, als die Borussia noch für ihre Standardtore und Distanztreffer ligaweit gefürchtet wurde. 

Dass es nun zum Wiedersehen mit Juan Arango kommt, der für das Show-Spiel „Legenden des Parks“ (17. Dezember 2022, 19 Uhr) nach Gladbach zurückkehren wird, lässt auch Borussia-Manager Roland Virkus nicht kalt.

Der 56-Jähige betont vor der Partie, in der sich die aktuellen Gladbach-Profis in einem Showkick mit ehemaligen Borussia-Park-Helden messen: „Es ist unglaublich, wenn man sieht, wer hier alles gespielt hat, sei es ein Igor de Camargo, Juan Arango oder Raffael – mit diesen Jungs verbindet man die neuere Geschichte von Borussia. (...) Dass der eine oder andere, wie Juan Arango, sogar von Übersee angereist kommt, um dabei zu sein, zeigt die gegenseitige Wertschätzung – das macht man nicht für jeden Verein.“

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Virkus sagt weiter: „Dafür muss man sich schon wohlgefühlt haben. Das macht uns unheimlich stolz.“

Arango lebt nach unseren Informationen mittlerweile in Florida (USA).

Seine Karriere hat er im Dezember 2017 beendet.

In Arangos Titelsammlung stehen: CONCACAF-Champions-Cup-Sieger  2002 (FC Pachuca, Mexiko), NASL Soccer Bowl Champion 2016 (New York Cosmos, USA), NASL Regular Season Champion 2016 (NY Cosmos).

Für Venezuela bestritt er 129 Länderspiele (23 Tore), er wurde zum besten venezolanischen Spieler („Hurrikan der Karibik“) aller Zeiten gewählt.

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Für Borussia Mönchengladbach lief Arango 155-mal auf, im Fohlen-Jersey gelangen ihm 25 Tore.

Nun kehrt er an den Niederrhein zurück. Wo er dann sicherlich mit großem Applaus von den Gladbach-Anhängern begrüßt und gefeiert werden wird.