Macht‘s die Königsklasse möglich? Borussia soll Rekordsumme für kanadischen Überflieger bieten
Mönchengladbach - Bei der Konkurrenz und dem aufgerufenen Preis müsste Manager Max Eberl (46) Schweißperlen auf der Stirn bekommen: Der FC Arsenal und Manchester United sollen sich bereits um Jonathan David (20) von KAA Gent bemüht haben, die Liste erweitern Bayern München, Borussia Dortmund oder Olympique Lyon. Sein Klub soll zudem 30 bis 35 Millionen Euro verlangen für den Kanadier, der in der Mitte Mai abgebrochenen Saison 18 Tore in 27 Ligaspielen erzielt hat.
Auch der FC Bayern ist dran an Jonathan David
Und doch berichtet „Het Laatste Nieuws“ von einem 25-Millionen-Angebot aus Gladbach für den pfeilschnellen Offensivmann. David würde damit Alassane Plea (27, 23 Millionen Euro im Jahr 2018) als teuerstes Fohlen der Vereinsgeschichte ablösen. Der 1,80-Meter-Mann soll in Bundesliga wechseln wollen, allerdings scheint auch der FC Bayern mitzubieten. Dort spielt in Alphonso Davies (19) ein Landsmann Davids.
Wie GladbachLIVE erfuhr, tendiere sein Umfeld allerdings zu einem Zwischenschritt bei einem Klub der Größenordnung Borussias. In der laufenden Saison hat Marcus Thuram (22) mal wieder ein Beispiel geliefert, wie rasant und dennoch ruhig sich Talente am Niederrhein entwickeln können. Der Franzose hätte ebenfalls zu finanzstärkeren Vereinen wechseln können, doch seinem Vater Lilian Thuram (48) funkelten die Augen, als er erstmals im Borussia-Park vorbeischaute. Ein Pfund, mit dem die Fohlen richtig wuchern können.
David wurde in New York geboren
David – kann als Zehner, hängende Spitze und Mittelstürmer auflaufen – zählt zu den begehrtesten Spielern aus der belgischen Liga in diesem Sommer. Die gilt traditionell als Sprungbrett für große Talente. David war 2017 in Kanada entdeckt worden. Das Licht der Welt erblickte er in New York City, zog von dort für sechs Jahre mit seiner Familie zurück in deren Heimat Haiti, von wo sie schließlich in die kanadische Hauptstadt Ottawa auswanderte.
David ist nahezu beidfüßig und bringt ein beeindruckendes körperliches Gesamtpaket mit. Eine Verpflichtung durch Borussia wäre ein echter Coup – doch es bleiben Zweifel, ob der VfL solch einen Transfer allein durch die Mehreinnahmen im Falle der immer wahrscheinlicheren Champions-League-Qualifikation stemmen könnte. Sollte Denis Zakaria (23) allerdings zum Rekordverkauf der Fohlen werden oder Plea den Klub bei einem Riesenangebot verlassen (Klubs aus der Premier League wurde mehrfach Interesse nachgesagt), wäre ein David-Deal alles andere als utopisch.
Borussia Mönchengladbach kurz vor Einzug in die Champions League
Eberl sagte in der vergangenen Woche: „Bei den Top-Spielern wird sich nichts tun. Wir werden unseren Kader zusammenhalten und wollten mit ihm als Basis in die neue Saison gehen. Mit den Möglichkeiten, die sich dann ergeben, wollen wir uns Gedanken machen, wie wir ihn punktuell ergänzen können.“ Wer den Manager kennt, weiß jedoch: Selbst wenn er die Tür für prominente Abgänge verbal zumacht, wird er sie nie abschließen und bei umwerfenden Offerten ganz genau abwägen.
In wenigen Tagen hat Borussia mehr finanzielle Planungssicherheit: Ein Sieg gegen Hertha BSC bringt sie sicher in die Champions League, ein Unentschieden dürfte ebenfalls reichen. In der Königsklasse erhalten alle Teilnehmer allein rund 15 Millionen Euro Antrittsprämie.