Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Marcel Schwamborn

GladbachLIVE-Interview Das sagt Gladbach-Star Hofmann über turbulenten DFB-Abend, seinen Liebesgruß und Daniel Farke

DFB-Star und Gladbach-Profi Jonas Hofmann schickt nach seinem Treffer im UEFA-Nations-League-Duell (1:1) zwischen Deutschland und England am 7. Juni 2022 in München einen Liebesgruß auf die Tribüne. Hofmann formt mit seinen Händen ein Herz.

DFB-Star und Gladbach-Profi Jonas Hofmann schickt nach seinem Treffer im UEFA-Nations-League-Duell (1:1) zwischen Deutschland und England am 7. Juni 2022 in München einen Liebesgruß auf die Tribüne.

Was für eine emotionale Achterbahn-Fahrt für Gladbach-Profi Jonas Hofmann (29) im Länderspiel-Klassiker Deutschland gegen England. Erst zählte sein Tor nicht, dann durfte er sich doch feiern lassen, erlebte aber von der Bank, wie der fast sichere Sieg am Dienstag (7. Juni 2022) doch noch zum 1:1-Remis wegschmolz.

Auf der Tribüne freute sich Hofmanns Freundin, die „Sky“-Moderatorin Laura Winter (28), mit ihm. Zu ihr wollte der Borusse nach Abpfiff auch möglichst schnell. Vorher nahm er sich aber noch Zeit zum Gespräch mit GladbachLIVE.

GladbachLIVE-Interview mit DFB-Nationalspieler Jonas Hofmann

Drittes 1:1 für Deutschland in Folge: Wie sehr nervt es Sie, dass es am Ende wieder nicht zum Sieg gereicht hat?

Jonas Hofmann: „Das nervt brutal. Man hat es auch in der Kabine gemerkt. Da war schon die eine oder andere Stimme dabei, dass es so bitter ist, hinten raus das Tor zu kriegen. Wir hätten einfach vorher das zweite machen müssen, dann wäre der Sack zu gewesen. Mit nur zwei Punkten dazustehen, ist dann aber auch die Wahrheit, das ist dann doch etwas zu wenig.“

War der Elfmeter zum Ausgleich in Ihren Augen berechtigt?

Jonas Hofmann: „Der Schiri hat bei dem Foul von einem‚ ‚stupid contact‘ (‚dummer Kontakt‘, Anm. d. Red.) gesprochen. Wir hätten die drei Punkte verdient gehabt, weil wir viel Gutes gezeigt haben. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“

Wie beurteilen Sie die Leistung insgesamt?

Jonas Hofmann: „Wir hadern schon, das ist bitter. Das waren zwei verlorene Punkte. Die Zuschauer haben uns getragen, wir haben die Fans mitgenommen. Wir hatten Intensität im Spiel, waren aktiv, hatten gute Ballstafetten, haben uns Chancen heraus gespielt. Einziges Manko: Wir haben nur ein Tor geschossen.“

Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive

Wo steht denn jetzt die Mannschaft mit Blick auf die WM im Winter?

Jonas Hofmann: „Wir haben eine Reaktion gezeigt. Das war ordentlich bis ganz gut und schon ziemlich nah an dem, wie wir Fußballball spielen wollen. Den Weg müssen wir weitergehen. Das, was aufs Tor gekommen ist, hat entweder Manuel gelöst oder wir haben einen Fuß dazwischen bekommen. Das zeigt auch die Moral, dass wir das Tor verteidigen wollen.“

Jonas Hofmann trifft das Tor zum 1:0 gegen England.

Der dritte Länderspiel-Treffer für den Gladbacher: Jonas Hofmann zieht gegen England am 7. Juni 2022 ab zur 1:0-Führung.

Apropos Neuer: Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Jonas Hofmann: „Er ist der beste Torwart der Welt. Bei der Situation gegen Kane habe ich den Ball von draußen schon drin gesehen. Da habe ich mich schon gefragt, wie er den denn noch rauskratzen kann. Manuel gibt uns so viel im Spielaufbau. Viele schlagen dann doch eher den Ball lang, er spielt die Außenverteidiger in einer Situation an, wo du den Atem anhälst.“

Der Laufweg bei Ihrem Tor wirkte einstudiert. Haben Sie das in der Form geübt?

Jonas Hofmann: „Wir haben oft nach dem Training, wenn wir noch etwas aufs Tor schießen, gewisse Situationen, wo man das übt, schnell aufzudrehen und zum Abschluss zu kommen. Joshua hat mich super gesehen in der Lücke. Ich hätte sogar noch einen Schritt laufen können, habe den Ball zwar nicht in den Winkel gehauen, aber es hat auch so gepasst.“

Hat Ihre Freundin Laura Ihren Tor-Gruß gesehen?

Jonas Hofmann: „Ja, natürlich. Sie wusste, dass sie gemeint ist und wartet schon auf mich.“

Jonas Hofmann unterhält sich mit Journalisten.

DFB-Star und Gladbach-Profi Jonas Hofmann (r.) nach dem Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen England am 7. Juni 2022 im Gespräch mit GladbachLIVE-Reporter Marcel Schwamborn (l.).

Warum wurde Ihr Tor in der ersten Halbzeit aberkannt?

Jonas Hofmann: „Ich habe noch mal nachgefragt. Beim Pass von Nico Schlotterbeck war ich im Abseits. Der Schiri hat gesagt, wenn Kai Havertz noch am Ball gewesen wäre, wäre es kein Abseits gewesen.“

Wie schmerzhaft war die Szene, als Trippier Sie am Knöchel erwischt hat?

Jonas Hofmann: „Das war echt ein bisschen dumm. Ich habe gesehen, dass er fällt und wollte noch schnell den Fuß wegziehen. Ich merke es immer noch ein wenig, da ist wohl ein bisschen Blut eingelaufen.“

Zuletzt waren Sie in der Nationalmannschaft eher defensiver gefordert. Welche Position liegt Ihnen mehr?

Jonas Hofmann: „Ich bin froh und stolz, wenn ich auf dem Platz stehe. Das ist schon was Besonderes bei der Nationalmannschaft zu beginnen. Da ist es mir letztlich wurscht, wo der Trainer mich aufstellt. Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl und denke, dass ich auf beiden schon ordentliche Spiele gemacht habe.“

Was steckte hinter Ihrer offensiven Rolle?

Jonas Hofmann: „Der Plan war, relativ breit zu stehen, die englische Kette zu binden. Thomas Müller sollte im Halbraum Platz bekommen. Wenn der Ball dann auf die Seite kommt, sollte die Post abgehen. Ich denke, dass wir das sehr gut umgesetzt haben.“

Hat Hansi Flick sich denn schon geäußert, ob er Sie künftig häufiger rechts offensiv einsetzen will?

Folgen Sie uns auf Twitter: @gladbachlive

Jonas Hofmann: „Er hat sich nicht festgelegt, weil er es schätzt, mich hinten und vorne rechts oder auch zentral einsetzen zu können. Hansi hat gesagt, dass die letzten Wochen in Gladbach offensiv sehr gut von mir waren, mit einigen Toren und guter Leistung. Wenn er die Flexibilität hat, mich defensiv wie offensiv einzusetzen, dann passt er es dem Gegner, dem Spiel und der Situation an und ist froh, solch einen flexiblen Spieler in seinen Reihen zu haben.“

Inzwischen hat Ihr Verein Borussia Mönchengladbach in Daniel Farke einen Trainer gefunden. Hatten Sie schon Kontakt zu ihm?

Jonas Hofmann: „Ich habe mit Roland Virkus gesprochen. Ich glaube, der Trainer ruft die Tage mal an. So kurz vor dem Spiel wollte er mich sicher nicht nerven, aber ich denke, dass wir uns austauschen. Der Fahrplan ist, mich jetzt erst mal weiter hier auf die Nationalmannschaft zu konzentrieren, hoffentlich noch zwei gute Spiele zu machen mit sechs Punkten. Dann stehen zwei, drei Wochen Urlaub an. Wenn ich zurück bin, werde ich mich mit Borussia an den Tisch setzen.“