Geboren in Gladbach, Karrierestart bei Borussia Weltmeister Höttges im Alter von 79 Jahren verstorben
Die Bundesliga trauert: Horst-Dieter Höttges ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Das bestätigte sein langjähriger Klub Werder Bremen.
Geboren wurde Höttges am 10. September 1943 in Mönchengladbach. Seine Fußballkarriere startete er beim Rheydter Spielverein, bevor er 1960 zu Borussia Mönchengladbach wechselte.
Geboren in Mönchengladbach: Horst-Dieter Höttges ist tot
Ab 1962 war er Teil der Herrenmannschaft und kam auf 32 Einsätze in der Regionalliga West, dem Westdeutschen Pokal und dem DFB-Pokal unter den Trainern Fritz Langner (†85) und Hennes Weisweiler (†63). 1964 ging Höttges in die Bundesliga zu Werder Bremen, wo er bis zu seinem Karriereende 1978 blieb und zur Klub-Legende wurde.
Sie nannten ihn den „Eisenfuß“, aus Zuneigung, fast schon Liebe. „Eisenfuß“, es war ein Ehrentitel für Horst-Dieter Höttges. Der Abwehrrecke spielte nicht elegant, aber er hatte unendliche Kraft. Höttges krempelte für Werder Bremen und die Nationalmannschaft die Ärmel hoch, er arbeitete Fußball, er kämpfte, wühlte, biss, wollte. Er warf sich in den Dreck.
66 Länderspiele, deutscher Meister 1965, Europameister 1972 und Weltmeister 1974 – Höttges war einer der großen Fußballer Deutschlands – aber nahm sich selber nicht so wichtig. „Niemand fühlte sich als Star oder versuchte, sich aus der Mannschaft hervorzuheben. Es herrschte ein ungeheurer Zusammenhalt“, sagte Höttges einmal über die Zeit seiner Karriere. Mit 420 Bundesliga-Einsätzen steht es bis heute an der Spitze aller Bremer Feldspieler.
Und sein Ruf eilte dem kompromisslosen Abwehrspieler stets voraus, der Respekt der Angreifer war ihm stets sicher. „Er ging keinem Zweikampf aus dem Weg, kämpfte aber immer mit offenem Visier“, sagte Uwe Seeler einmal. Und Bayern-Torjäger Gerd Müller meinte einst: „Er war einer der unangenehmsten Gegenspieler, gegen die ich antreten musste.“
Es gab allerdings auch Spieler, die legten den Respekt vor dem „Eisenfuß“ ab. Der Kölner Dieter Müller erzielte an einem denkwürdigen Mittwochabend am 17. August 1977 beim 7:2 gegen den SV Werder sechs Tore (Bundesliga-Rekord) als Gegenspieler von Höttges.
Vom Fußball konnte die Werder-Ikone auch nach der Karriere nicht lassen, lange Zeit war er noch regelmäßig im Bremer Weserstadion zu Gast. Doch schon vor Jahren erkrankte der Bremer Ehrenspielführer an Demenz und lebte mit seiner Frau in einer Seniorenresidenz in der Nähe von Bremen. Zuletzt soll sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert haben. Am 22. Juni ist Höttges, der „Eisenfuß“, gestorben.
(SID/yre)