Wohin führt sein Weg? Poulsens Zeit bei Austria Wien endet doppelt bitter
Mönchengladbach - Für Andreas Poulsen (20) ist das Halbjahr bei Austria Wien doppelt schmerzhaft zu Ende gegangen: Das 0:0 seiner Mannschaft im Play-off-Rückspiel beim TSV Hartberg reichte nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel nicht für die Europa-League-Qualifikation.
Hinzu kam: Poulsen konnte nur 22 Minuten mitmischen, dann renkte er sich die Schulter aus und musste ausgewechselt werden. Am Ende jubelte der Underdog, der vor drei Jahren noch drittklassig war und nun wie Gladbach-Schreck Wolfsberg in Europa für Furore sorgen will.
Andreas Poulsen bei Austria Wien sechsmal von Beginn an
Dass Poulsen im letzten Saisonspiel überhaupt in der Startelf gestanden hatte, war immerhin ein Zeichen, dass sie in Wien nicht so unzufrieden mit ihm gewesen sein können. Schließlich hatte der Däne seit Anfang Juni einen Monat lang wegen einer Muskelverletzung gefehlt und im Hinspiel überhaupt erstmals wieder im Kader gestanden.
Poulsens Bilanz in Österreich: vier Spiele über 90 Minuten gleich zu Beginn des Leihgeschäfts, dann nach dem Restart jeweils zwei Startelfeinsätze, bei denen er verletzt raus musste. Nachdem Oscar Wendt (34) noch einmal verlängert hat, Ramy Bensebaini (25) im ersten Jahr voll überzeugt hat und inzwischen sogar Mamadou Doucouré (22) als Alternative hinten links heranreift, dürfte es für Poulsen noch schwieriger in Gladbach werden.
Gibt es eine Fortsetzung für Poulsen in Wien?
„Mir bleibt ja nichts anderes übrig, als gute Leistungen zu zeigen. Darauf liegt mein Fokus: Ich will Borussia zeigen, dass ich die Qualität habe, um in der Bundesliga zu spielen“, sagte Poulsen während der Corona-Pause im GladbachLIVE-Interview. In Wien hatte er erst kein Glück, dass die Corona-Pandemie den Spielbetrieb lahmlegte, dann kam auch noch Verletzungspech dazu.
Eine komplette Leihsaison, vielleicht sogar bei der Austria, würde Sinn ergeben. In diesem Sommer wird das angesichts limitierter Budgets bei vielen Klubs der Königsweg sein, um überhaupt Spieler holen zu können. Sollte Borussia Poulsen verkaufen wollen, wäre das nur weit unterhalb der Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro möglich, für die sie ihn 2018 holte.
Von einem Kaderplatz in der Bundesliga ist Poulsen aktuell weit entfernt. Noch bleibt ihm aber etwas Zeit für den Durchbruch. Er ist erst 20 und sein Vertrag in Gladbach läuft bis 2023. Die Saison 2020/21 war wenigstens nicht nur für ihn eine komplizierte.