GladbachLIVE-Interview Youngster Torben Müsel zwischen Heimatliebe und Neustart bei Borussia: „Freue mich riesig auf das Duell beim FCK“
Mönchengladbach. Fast neun Monate fehlte Torben Müsel (22) den Gladbachern mit einer schweren Knieverletzung – doch jetzt ist der Offensivspieler wieder da. Der 22-Jährige hat sich zurück gekämpft und bei Trainer und Sportdirektor in den bisherigen Trainingseinheiten einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Vor dem Pokal-Duell mit Müsels Ex-Verein, dem ersten FC Kaiserslautern, hat die GladbachLIVE-Redaktion mit dem Youngster über seine „alte Liebe“, seine Einsatzchancen, Ziele in Gladbach und Zukunftspläne gesprochen.
Gladbachs Müsel ist begeistert vom anstehenden Pokal-Duell
Am Montag (9. August 2021/20.45 Uhr) tritt Borussia Mönchengladbach in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Kaiserslautern an. Sie selbst sind in Grünstadt nahe Kaiserslautern geboren, haben viele Jahre bei den roten Teufeln gespielt und dort sogar Ihren ersten Profivertrag unterschrieben. Wie groß war die Freude darüber, dass Gladbach nun ausgerechnet dort sein erstes Pflichtspiel der Saison bestreitet?
Sehr groß! Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich darüber riesig gefreut habe. Ich hatte in der vergangenen Saison schon ein bisschen auf dieses Pokal-Duell gehofft, dazu ist es dann aber leider nicht gekommen. Deswegen freue ich mich jetzt umso mehr, dass es geklappt hat und wir in Kaiserslautern spielen dürfen.
Haben Sie noch Kontakt zu Spielern oder Funktionären im Verein?
Es gibt ein paar Spieler, zu denen ich immer noch in gutem und regelmäßigem Kontakt stehe, zu Trainern oder Betreuern habe ich aber inzwischen keinen Kontakt mehr. Das hat sich über die Jahre ein bisschen verlaufen.
Sie haben noch Familie und Freunde, die in der Umgebung wohnen. Werden sie am Montag im Stadion sein?
Das weiß ich ehrlich gesagt noch gar nicht genau. Es wäre natürlich super, wenn sie kommen würden. Ich versuche auf jeden Fall, ihnen ein paar Tickets zu organisieren.
Sie sind seit 2018 bei Borussia. Verfolgen Sie trotzdem noch, wie sich Lautern in der 3. Liga schlägt und wie sich der Klub entwickelt?
Ja, klar. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, schaue ich immer noch gerne die Spiele des 1. FCK an. Neben den Partien selbst bin ich selbstverständlich auch daran interessiert, welche Spieler neu dazukommen, was sich alles im Verein tut und was dort womöglich neu aufgebaut wird.
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Ihr Herz schlägt also noch immer ein bisschen für Ihren Heimatverein?
Natürlich. Ich habe dort elf Jahre lang gespielt. Da ist es nicht so, dass man von heute auf morgen sagt: „Nee, das interessiert mich nicht mehr.“ Es wird immer so bleiben, dass ich die Spiele und die Entwicklung des 1. FCK verfolge.
Wie schätzen Sie die Mannschaft in dieser Spielzeit ein und was für eine Partie erwarten Sie?
In Lautern gibt es jedes Jahr viele Zu- und Abgänge, weshalb es zu Beginn einer Saison immer schwer ist, einzuschätzen, wie stark die Mannschaft letztendlich ist. Ich denke aber, dass wir gut auf die Partie vorbereitet sein werden. Wir werden genau analysieren, wie der Gegner spielt und darauf eingestellt sein, was er vorhat. Wir werden zuvor nochmal ordentlich Gas geben im Training. Und dann werden wir sehen, wie das Spiel letztendlich ausgeht. Am besten wäre es natürlich, wenn wir – bei aller Sympathie für Lautern – das Match für uns entscheiden und in die nächste Pokalrunde einziehen würden.
Sie selbst haben sich aus einer langwierigen Verletzung zurück gekämpft und die komplette Vorbereitung mit dem Team absolviert. Auch bei Sportdirektor Max Eberl haben Sie einen Eindruck gemacht. Er nannte Sie jüngst „einen sehr intelligenten Spieler, der auch einen guten Eindruck bei Adi Hütter hinterlassen hat“. In den Testspielen der Fohlen kamen Sie allerdings nicht zum Einsatz. Woran lag das?
Dass ich bei den Testspielen nicht im Kader stand, war im Vorhinein so mit dem Trainerteam und den Physiotherapeuten besprochen. Nach meiner Verletzung sollte ich erst einmal eine Eingewöhnungsphase von vier bis sechs Wochen bekommen, in der sich mein Körper und speziell das Knie an die hohe Belastung gewöhnen können. Dabei haben wir festgestellt, dass noch nicht alles optimal läuft, denn mein Knie hat nach einiger Zeit wieder eine kleine Reaktion gezeigt. Das habe ich allerdings mit der Zeit immer besser unter Kontrolle bekommen. Jetzt fühle ich mich wieder sehr gut.
Rechnen Sie sich trotz der fehlenden Spielpraxis Chancen aus, mit nach Kaiserslautern zu fahren und am Montag im Kader zu stehen?
Ich fühle mich fit, aber ohne vorherige Einsätze in den Vorbereitungsspielen ist es natürlich ein bisschen schwierig. Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich beim Pokalspiel dabei sein und im Kader stehen könnte. Wenn es nicht klappt, ist das aber auch völlig in Ordnung. Ich mache mir da keinen Druck. Das Wichtigste für mich ist, gut zu trainieren, dauerhaft fit zu bleiben und das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Alles Weitere entscheidet dann der Trainer.
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Mit Ihren 22 Jahren sind Sie noch immer sehr jung. Dennoch haben Sie nach drei Jahren im VfL-Trikot sicherlich noch nicht alles erreicht, was Sie sich vorgenommen haben. Was sind Ihre Ziele für die anstehende Saison?
Oberste Priorität hat für mich, gesund zu bleiben. In meinem noch jungen Alter ist es für mich ganz wichtig, gut auf meinen Körper zu achten, um über einen längeren Zeitraum Spielpraxis sammeln zu können. Ob das über die Profis oder die U23 passieren wird, ist noch offen. Aber egal in welchem Team: Mein Ziel ist es, des Öfteren dabei zu sein und meine Einsatzminuten zu bekommen. Das wäre für meine Entwicklung wichtig. Ich war aufgrund meiner Verletzung fast neun Monate raus und nun heißt es erstmal so viele Minuten zu sammeln wie möglich.
Ihr Vertrag bei Borussia läuft noch bis 2022. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie es danach für Sie weitergehen soll oder gab es vielleicht sogar schon Gespräche mit der Vereinsführung?
Gespräche gab es bisher noch nicht. Für mich steht nun erstmal meine Gesundheit im Mittelpunkt. Ich denke, dass irgendwann sicherlich der Zeitpunkt kommen wird, an dem wir uns zusammensetzen und weiter planen werden. Bis es soweit ist, wird es aber wohl noch ein bisschen dauern. Ich muss jetzt erstmal gut trainieren und wieder Spielpraxis sammeln – und dann wird man sehen, was passiert.