GladbachLIVE-Analyse Wer wird Roses Nachfolger bei Borussia? Mögliche Kandidaten im Überblick
Mönchengladbach - Es war die Schock-Nachricht am Rosenmontag (15. Februar 2021). Borussia Mönchengladbach gab nach wochenlangen Spekulationen bekannt, dass Trainer Marco Rose (44) den Klub im Sommer verlassen und sich Borussia Dortmund anschließen wird. Einen Nachfolger für Rose haben die Gladbacher unterdessen noch nicht bekannt gegeben. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass Borussias Sportdirektor Max Eberl (47) sich bereits im Vorfeld nach geeigneten Kandidaten für den Cheftrainer-Posten umgeschaut hat. Und eins ist klar: Borussia hat sich mittlerweile zu einer festen Größe im deutschen Fußball entwickelt und ist daher sicherlich für viele Trainer eine interessante Adresse. Angeblich soll Borussia bereits mehrere Trainer in die engere Wahl genommen haben. Einige Namen kursierten auch schon vor der Bekanntgabe des Rose-Abgangs in den Medien. Die GladbachLIVE-Redaktion hat mögliche Nachfolger-Kandidaten etwas genauer unter die Lupe genommen.
- VfL-Trainer Marco Rose verlässt Borussia Mönchengladbach im Sommer
- Einen Nachfolger hat Gladbach noch nicht präsentiert
- GladbachLIVE nimmt mögliche Nachfolger ins Visier
Der Trainer-Posten bei Borussia Mönchengladbach: Kandidaten gibt es viele
1) Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): Der Name des derzeitigen Werder Bremen Trainers Florian Kohfeldt (38) tauchte schon zu Beginn der Gerüchte um Rose im Zusammenhang mit Borussia Mönchengladbach auf. Kein Wunder: Immerhin ist der 38-Jährige wohl eines der größten jungen Trainertalente in Deutschland. Wie Rose setzt der Werder Coach, der gemeinsam mit dem Noch-VfL-Trainer seine Trainerausbildung absolvierte, auf Offensiv-Fußball. Der einzige Nachteil: In den internationalen Wettbewerben hat Kohfeldt als Trainer noch keinerlei Erfahrungen gesammelt. Dass er gut mit Drucksituationen umgehen kann, hat er allerdings in seiner noch jungen Trainer-Karriere trotzdem bereits bewiesen: Im Abstiegskampf und der anschließenden Relegation mit Werder Bremen.
2) Jesse Marsch (Trainer RB Salzburg): Wie es ist in die Fußstapfen von Marco Rose zu treten, weiß Jesse Marsch (47) bestens. Immerhin trat der gebürtige US-Amerikaner dessen Nachfolge bereits bei RB Salzburg an. Er würde die Spielidee von Rose bei Borussia weiterführen, da er wie dieser ebenfalls aus der RB Schule stammt. Fußball-Fachmänner wie der Ex-Gladbacher Lothar Matthäus (59) halten es für wahrscheinlich, dass die Gladbacher auf einen ähnlichen Typen wie Rose zurückgreifen wollen. Marsch scheint da die logische Schlussfolgerung zu sein. Zudem hat der 47-Jährige, der für ein Jahr bereits als Co-Trainer in Diensten von RB Leipzig tätig war, jüngst bekannt gegeben, dass ihn ein Engagement in der Bundesliga durchaus reizen würde: „Ich finde die Bundesliga eine super Liga. Ich mag das Niveau, die Stadien, die Fußball-Kultur. Mein Jahr als Co-Trainer in Leipzig war großartig. Es ist immer ein Kompliment, wenn ich meinen Namen im Zusammenhang mit einem Trainer-Posten in Deutschland lese. Das hätte ich nie in meinem Leben gedacht. Deshalb sehe ich die Bundesliga als eine überragende Chance für mich.“
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3) Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): Wie Rose und Marsch entstammt auch Eintracht-Trainer Adi Hütter (51) der RB-Schule, weshalb er in den Medien bereits als heißer Kandidat für die Nachfolge von Rose bei Borussia Mönchengladbach gehandelt wird. Der 51-jährige Fußball-Lehrer führte mit kraftvollem und ästhetischem Fußball erst die Young B0ys Bern in der Saison 2017/18 zur Meisterschaft und schaffte es dann mit Eintracht Frankfurt in der Spielzeit 2018/19 bis ins Halbfinale der Europa League, wo das Team erst im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea den Einzug ins Finale knapp verpasste. Mit dem internationalen Fußball kennt sich Hütter also durchaus aus. Auch der Spielstil, den er präferiert, wurde optimal zu Borussia passen. In diesem Jahr nimmt sein Team derzeit sogar Kurs auf die Champions League. Ob er angesichts dessen allerdings dazu bereit ist, die Eintracht zu verlassen, ist fraglich. Erst Anfang des Jahres hat der Österreicher seinen Kontrakt in Frankfurt bis 2023 verlängert.
4) Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): Der gebürtige Salzburger Oliver Glasner (46) ist mit dem VfL Wolfsburg derzeit auf Erfolgskurs. Während das Team vor der Saison noch die Qualifikation für die Europa League verpasste, nimmt es momentan sogar die Champions-League-Plätze ins Visier und steht nach 21 Partien momentan auf Rang vier. Das Erfolgs-Geheimnis des Österreichers? Intensität und Laufbereitschaft. Ein Stil, der auch bei Borussia gut passen könnte. Ein weiterer Vorteil: Der Kontrakt des 46-Jährigen läuft 2022 aus. Zudem gab es in der Vergangenheit bereits Auseinandersetzung mit der Klub-Führung der Wolfsburger. Allerdings: Das Wolfsburger-Spielkonzept profitiert derzeit auch davon, dass der Klub nicht international vertreten ist. Ob die Spielweise im Idealfall auch auf eine Borussia, die auf allen drei Hochzeiten tanzt, adaptiert werden könnte, ist unklar. Dass Glasner Wolfsburg im Falle einer Königsklassen-Qualifikation verlässt, scheint ebenfalls eher unwahrscheinlich.
5) Thomas Letsch (Trainer Vitesse Arnheim): Auch Thomas Letsch (52) hat eine Vergangenheit bei RB: In der Nachwuchsakademie des FC Red Bull Salzburg trainierte er die U-16 und die U-18, mit der er in der Saison 2014/15 österreichischer Meister wurde. In der Saison 2013/14 war er neben seiner Tätigkeit in der Akademie auch Co-Trainer des FC Red Bull Salzburg in der Bundesliga unter Roger Schmidt (53). Seit der laufenden Spielzeit rockt er mit Vitesse Arnheim die Eredivisie, belegt nach 22 Partien den vierten Platz. Sein Spielstil ist geprägt von aggressivem, offensivem Fußball, viel Pressing und Gegenpressing sowie einem schnellen Umschaltspiel. Eigenschaften, auf die auch Rose bei den Fohlen wert legt, weshalb er durchaus interessant für Eberl und Co. sein könnte.
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6) Erik ten Hag (Trainer Ajax Amsterdam): Erik ten Hag (51) trainiert derzeit Ajax Amsterdam – und das äußerst erfolgreich. Nach 21 Spielen belegt das Team derzeit den ersten Tabellenplatz. Zudem führte der 51-Jährige Ajax in der Saison 2018/19 ins Champions-League-Halbfinale und kennt sich daher bestens im internationalen Geschäft aus. Auch er steht für einen offensiven Spielstil, der durchaus zu den Fohlen passen dürfte. Allerdings: Borussia hat gegenüber unserer Redaktion bereits dementiert, dass es Kontakt zwischen ten Hag und der Elf vom Niederrhein gab.
7) Ralf Rangnick (derzeit ohne Job): RB-Master-Brain Ralf Rangnick (61) ist wohl einer der Namen, die einem sofort in den Sinn kommen, wenn man an RB-Fußball denkt. Von 2012 bis 2019 war Rangnick bei RB Leipzig tätig, zunächst als Sportdirektor und darüber hinaus in den Spielzeiten 2015/16 und 2018/19 als Cheftrainer. Parallel dazu war er von 2012 bis 2015 Sportdirektor des FC Red Bull Salzburg. Von 2019 bis 2020 war er Head of Sport and Development Soccer bei der Red Bull GmbH. Er verfügt also wie kaum ein anderer über die RB-Philosophie und hat darüber hinaus beste Kontakte. Zudem kennt der 61-Jährige die Bundesliga durch seine Trainer-Tätigkeiten in Leipzig, Hoffenheim und Schalke bestens. Er ist ambitioniert und kennt den internationalen Fußball. Da Rangnick derzeit ohne Job ist, könnte Gladbach ihn ohne große Probleme verpflichten. Und: Rangnick war als Kind bekennender Gladbach-Fan, schlief in VfL Bettwäsche und wanderte mit Borussia-Fahne ins Stadion. Vielleicht würde mit einem Trainerjob am Niederrhein für Rangnick ja ein Traum wahrwerden?
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8) Gerardo Seonane (Trainer BSC Young Boys): Der Name von Gerardo Seonane (42) ist relativ frisch im Zusammenhang mit Borussia. Mehreren Berichten zufolge soll der Schweizer aber ebenfalls ein Kandidat für die Nachfolge von Marco Rose sein. Warum auch nicht? In das Anforderungsprofil von Max Eberl dürfte der 42-Jährige nämlich durchaus passen. Der junge, erfolgreiche Trainer machte die Young Boys Bern zweimal zum Meister, holte in der Vorsaison sogar das Double. Zudem liebt er einen offensiven Spielstil. Ein weiterer Pluspunkt: In Gladbach würde der Schweizer mit Yann Sommer (32), Nico Elvedi (24), Denis Zakaria (24), Breel Embolo (24) und Michael Lang (30) auf einige seiner Landsleute treffen. Ob Seonane allerdings interessiert an einem Wechsel in die Bundesliga ist oder lieber in heimischen Gefilden bleiben möchte, ist nicht bekannt.
Max Eberl wird sicherlich den richtigen Kandidaten für die Nachfolge von Rose finden
Fazit: Einer dieser Trainer könnte durchaus der Nachfolger von Rose werden. Ein Trainer, der ebenfalls die RB-Schule durchlaufen hat, scheint ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Es ist allerdings auch nicht auszuschließen, dass Eberl noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert, die bislang noch niemand auf dem Schirm hat. So oder so: Borussia-Fans brauchen sich auch in der kommenden Saison keine Sorgen zu machen. Denn: Die Vereinsführung des VfL wird sicherlich einen geeigneten Trainer für die Fohlenelf finden.