Gladbach im Restart-Rausch Furiose Fohlen rupfen den Eintracht-Adler
Frankfurt - Was für eine Restart-Gala der Borussia. Gladbach kann Geisterspiele. Furiose Fohlen rupfen wie berauscht den Eintracht-Adler mit 3:1 (2:0) und stürmen so am Samstagabend im Geister-Liga-Topspiel auf Platz drei in der Tabelle.
Die Borussen legten vor leeren Rängen gleich los wie die Feuerwehr, so, als hätte sie die 66 Tage Coronavirus-Zwangspause seit dem Geister-Derby-Dreier gegen Köln (2:1) nicht aus dem Rhythmus gebracht. Die Partie lief gerade einmal 36 Sekunden, da zappelte die Kugel bereits hinter dem verdutzten Frankfurter Schlussmann Kevin Trapp zur Gästeführung im Netz.
Zuvor hatte Embolo gedankenschnell Hofmann in Szene gesetzt, der spielte einen sauberen Pass auf Plea – der Franzose konnte ungehindert mit einem trockenen Schuss ins lange Eck vollstrecken. Das zweitschnellste Gladbach-Tor seit der Daten-Erfassung. Da sah die Eintracht-Defensive ganz schlecht aus.
Marcus Thuram legt in Frankfurt nach
Die Hessen-Defensive pennte nur wenige Minuten später immer noch. Benseabaini setzte sich auf der linken Seite durch, passte scharf in die Mitte vor das Frankfurter Tor, wo Fohlen-Stürmer Thuram blank stand und problemlos das Spielgerät über die Linie drückte. Borussias Blitzstarter hatten erneut eiskalt zugeschlagen. Hielten sich jedoch an die Geisterspiel-Jubel-Etikette. Abgeklatscht wurde nur symbolisch, Plea und Co. kreuzten strahlend die Arme. Noch nie zuvor in seiner Bundesliga-Historie hatte der VfL auswärts so früh, nach sieben Minuten, 2:0 in Führung gelegen.
Von diesen beiden Wirkungstreffern musste sich die Eintracht erst einmal erholen. Borussia drückte: Plea zog auf, satter Abschluss, Trapp verhinderte gerade noch so das 3:0, den Abpraller knallte Neuhaus knapp über die Latte. Kurz darauf plötzlich Alarm bei Borussia. Keeper Sommer parierte stark einen 25-Meter-Freistoß-Kracher von Kostic, den Nachschuss versemmelte Ilsanker. Kurz vor der Pause war noch mal Borussia dran. Scharfer Schuss Plea – Trapp reagierte erneut gut.
Plea trifft den Pfosten, Bensebaini das Tor
Auch nach der Halbzeit spielten die Gäste den flotteren und besseren Fußball. Die Eintracht reagierte genervt, ging deutlich aggressiver zur Sache. Aber Gladbach hielt dagegen – und hatte das nächste dicke Ding. Der starke Plea zog am linken Strafraum-Eck auf, Schuss ins lange Eck, patsch, Pfosten. Der Einschlag gegen das Aluminium war bis unters Stadiondach zu hören.
Kurz darauf wieder Borussia. Ndicka säbelte Embolo um, Schiri Felix Zwayer pfiff Strafstoß. Bensebaini trat an, peng, drin, 3:0. Die Eintracht kam aber noch mal. Silva verkürzte auf 1:3. Reichte jedoch nicht mehr. Kurz vor dem Ende vergab Hofmann freistehend vor dem Tor die Großchance zum 4:1 – Hinteregger schmiss sich im letzten Moment dazwischen.
Borussia feiert den Restart-Dreier. Big Points im Champions-League-Rennen. Leverkusen kann kommen.