Gladbachs Mittelfeld-Star zurück Läutet Comeback-Minute etwas „Großes“ ein?
Mönchengladbach - Eine Minute offiziell. Nicht mehr, nicht weniger. 259 Tage hat Denis Zakaria auf diesen kurzweiligen Moment des persönlichen Glückes warten müssen. Und dieser Augenblick hat sich jüngst ereignet. Comeback. Als Einwechselspieler. Beim Remis (1:1) seiner Gladbacher Borussia gegen den FC Augsburg. „Endlich. Zurück auf dem Platz“, ließ der 24-Jährige im Anschluss auf seinem Instagram-Account wissen.
Am 7. März schwer verletzt
Rückblende: Am 7. März, als die Coronapandemie in Deutschland aufzukeimen begann, hatte sich Zakaria beim Duell der Gladbacher Borussia mit der Dortmunder Borussia (1:2) am Knie verletzt. Nach einem fatalen Zusammenstoß während einer Rettungstat mit seinem eigenen Schlussmann Yann Sommer (31).
Im Anschluss verpasste Zakaria einiges. Den Sturm der Borussia bis in die Champions League, wahrscheinlich auch, zumindest nach GladbachLIVE-Informationen, seinen eigenen Transfer zu einem europäischen Top-Klub der Kategorie FC Liverpool, FC Barcelona oder Bayern München.
Zakarias Knie streikte, er musste operiert werden, angeblich nicht nur einmal, offiziell nicht bestätigte Gerüchte um einen Schaden des Knorpel-Gewebes sickerten durch. All‘ das sind seit dem jüngsten Gladbach-Spiel gegen Augsburg (1:1), für den Athleten und Menschen Zakaria, Kapitel der Vergangenheit.
Die Gegenwart lautet: „Zak“, die Mittelfeld-„Krake“ (in Anlehnung an seine langen, flinken Beine), ist zurück. Und dieses Comeback des Schweizers, diese offiziell eine Minute, ist zugleich auch ein Signal an all‘ die Klubs gewesen, die sich bereits vor dem 7. März mit Gladbachs wohl bestem Mittelfeldspieler in internen Kaderplanungs-Sitzungen beschäftigt hatten.
Die Message, dass dieses ganz bestimmte „Fohlen“ aus dem VfL-Stall zurück auf dem Platz ist („back on the pitch“), haben in München, in Dortmund, in der englischen Premier League, in „La Liga“ (Spanien) oder „Serie A“ (Italien) die üblichen Szene-Beobachter zur Kenntnis genommen.
Zakarias Trainer, Marco Rose (44), sagt: „Es nicht nur wichtig für uns, sondern auch für den Jungen, für Zak, dass er wieder da ist. Für seinen Kopf auch. Er hat sehr hart dafür gearbeitet. Wir freuen uns alle, es wird dann natürlich auch wichtig für uns, weil er schon ein Schlüsselspieler ist in unserem Spiel. Wir haben ihn natürlich vermisst.“
Rose ergänzt: „Wir werden ihn jetzt Schritt für Schritt heranführen. Wir sehen ihn ja auch im Training. Wir haben auch in einem internen Trainingsspiel ein Gefühl dafür bekommen, wo er steht. Zak ist jetzt sicherlich noch nicht bei 90 Minuten, auch nicht bei 45 Minuten, aber wir werden es jetzt über Training und Kurzeinsätze stetig steigern. Und irgendwann den Mut haben, ihn von Anfang an reinzuhauen und zu schauen, wie weit ihn die Füße tragen.“
Es ist kein Geheimnis: Zakaria ist nicht nur sportlich sehr wichtig für den VfL, sondern auch wirtschaftlich – Stichwort Coronakrise. Mit rund 40 Millionen Euro Marktwerkt wird er aktuell als der wertvollste Spieler im Gladbacher Kader eingestuft. Tafelsilber eben. Sein Vertrag läuft bis 2022.
Wie wir weiter erfahren, soll aktuell wenig darauf hindeuten, dass es zwischen Gladbach und Zakaria auf eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages hinausläuft. Es verdichten sich ferner Hinweise, dass, sollte Zakaria zurück zur Verfassung von vor dem 7. März finden, es schwierig werden dürfte, ihn nach dieser Saison am Niederrhein zu halten.
Angeblich soll bereits Manchester City das Geschehen rund um Zakaria aufmerksam beobachten – und intern eine Offerte für die „Krake“ im Sommer 2021 diskutiert haben. Noch, zumindest aktuell, ist das jedoch eher Szene-Geflüster im Konjunktiv.
Sollte allerdings Zakarias Gesundheitszustand nicht nur stabil bleiben, sondern auch dessen Leistungen im Trikot der Borussia in den kommenden Wochen und Monaten in gewohntem Glanz erstrahlen, sollte es Gladbach-Fans nicht erstaunen, wenn Denis Zakaria im Sommer 2021 eine neue Herausforderung anstreben könnte. Schritt für Schritt, versteht sich. Der Anfang ist mit dieser einen Minute Spielzeit am vergangenen Samstag gegen Augsburg womöglich schon gemacht worden.