„Krake“ kann schon wieder joggen Flitzt Gladbach-Star der Borussia bald ganz davon?
Mönchengladbach - Die Operation am linken Knie hat Denis Zakaria (23) offenbar gut verkraftet. Zur Erinnerung: Gladbachs Mittelfeld-Star musste sich Anfang Mai einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Dabei sollen Gewebeteile im Kniegelenk entfernt worden sein.
Zakaria schaute in der Heimat vorbei
Ursache des ganzen Dilemmas: Ein übler Crash Zakarias im März mit seinem eigenen Torhüter und Schweizer Landsmann Yann Sommer (31) im Bundesliga-Duell gegen Dortmund (1:2). Folge: Der Eidgenosse und Nationalspieler verpasste im Anschluss gezwungenermaßen den furiosen Fohlen-Schlussspurt bis in die Champions League.
Aktuell schickt sich Zakaria, der wegen seiner langen Beine den Spitznamen „Krake“ trägt, an, seinen Körper wieder auf Top-Niveau zu bringen. Jüngst ist er in seiner Heimat Schweiz gesichtet worden. In Genf genauer gesagt. Bei dieser Gelegenheit verriet Zakaria dem „Blick“: „Ich kann bereits wieder joggen. Wenn die Vorbereitung zur neuen Saison startet, will ich wieder zurück im Mannschaftstraining sein.“
Abgang? Frage stelle sich nicht
Worte, die zahlreiche Gladbach-Fans mit Erleichterung wahrnehmen dürften. „Zak“ will nach den Sommerferien angreifen. Zumal er weiter sagt: „Die Frage wegen eines Abganges stellt sich nicht. Ich konzentriere mich voll auf mein Knie und Borussia. Und freue mich darauf, dass Gladbach nächste Saison Champions League spielt.“
Hoppla, das kling ja fast wie ein Treueschwur. Fakt ist: Zakaria ist trotz seiner Knie-Blessur aktuell einer der begehrtesten Spieler auf dem Transfermarkt. Zwar kokettieren in Zeiten der Coronapandemie Top-Klubs momentan damit, dass hohe Ausgaben genau auf dem Prüfstand stehen würden. Jedoch: Deals wie der von Leipzigs Timo Werner (24) zum englischen Premier-League-Klub Chelsea London für 50 Millionen Euro sind bereits über die Bühne gegangen.
Der FC Bayern hat jüngst einen nahezu identischen Betrag für Leroy Sané (24) an Manchester City überwiesen. Der Rubel rollt bei Europas Big Playern unverdrossen weiter. Was hat das mit Zakaria zu tun? An Gladbachs bestem Mittelfeldspieler sind eben solche Big Player seit Monaten dran. Klubs wie der FC Liverpool.
Liverpool bleibt dran an Zakaria
Der englische Meister soll bereits Kontakt zum engeren Umfeld von Zakaria aufgenommen haben. In diesem Fall zu dessen neuer Berater-Agentur „Lian-Sports“. Richtig, dass ist die Agentur mit Sitz auf Malta, die vor wenigen Tagen den Deal zwischen Bayern und Sané eingetütet hat.
Muss all‘ das etwas Konkretes im Fall Zakaria bedeuten? Der sagt, er habe das Gefühl gehabt, dass die Zeit reif gewesen wäre, sich einen neuen Berater zu nehmen. Was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass er im kommenden Transferfenster am Niederrhein auch die Mücke macht. Zumal sein Vertrag, ohne Ausstiegsklausel, bis 2022 datiert ist.
Aber: Es dürfte schwer werden für Borussia, einen ihrer Top-Spieler zu halten. Manager Max Eberl (46) und Finanz-Boss Stephan Schippers (52) haben beide betont, dass der VfL trotz der Coronakrise die Mannschaft zusammenhalten wolle. Schippers: „Wir müssen keinen Spieler verkaufen.“ Allerdings: Borussia wird bis zum Ende des Jahres wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie einen Fehlbetrag von rund 40 Millionen Euro in der Kasse haben.
Die Einnahmen aus der Champions League (rund 25 Millionen) werden das nicht alles abfedern können. Weshalb Gladbach-Fans, trotz aller Absichtserklärungen der jeweiligen Protagonisten, auf dem Schirm haben sollten: Flattert in den kommenden Wochen ein wahrlich unmoralisches Ablöseangebot für Fohlen wie Zakaria, Thuram, Plea, Ginter oder Elvedi auf die Schreibtische von Eberl und Schippers, müssten die Borussia-Macher genau prüfen, ob sie diesen widerstehen dürfen.
Kann VfL Angeboten widerstehen?
Bedeutet: Auch wenn die Bosse im Borussia-Park derzeit Themen wie „Verkaufen“ und „Kaufen“ medial auf ganz kleine Flamme gestellt haben, sollte es nicht verwundern, wenn Profis der Kategorie Zakaria dem VfL am Ende doch noch abhanden kommen würden. Zumal: Die Engländer haben gerade erst damit begonnen, den Transfer-Basar auf scharf zu stellen.