Eigengewächs jetzt fest bei Burnley Das sagt Gladbach-Trainer Farke zum Beyer-Abgang
Gemunkelt wurde schon lange, seit Mittwoch (10. Mai 2023) ist es nun offiziell: Verteidiger Jordan Beyer (22) verlässt Borussia Mönchengladbach endgültig und schließt sich fest dem FC Burnley an, an den er in der laufenden Spielzeit ohnehin bereits ausgeliehen war.
Wie beurteilt Gladbach-Trainer Daniel Farke (46) den endgültigen Abgang des Eigengewächses? GladbachLIVE hat beim 46-jährigen Fußballlehrer nachgefragt.
Beyer wechselt fest zu Burnley – das sagt Gladbach-Trainer Farke
Jordan Beyer, seit 2015 in sämtlichen Jugendabteilungen der Fohlen unterwegs und ab 2018 Teil des Profi-Kaders, verlässt Borussia Mönchengladbach endgültig und schließt sich fix dem englischen Premier-League-Aufsteiger FC Burnley an.
Das steht seit Mittwoch (10. Mai) fest und wurde auf der Homepage der Briten bereits offiziell verkündet. Rund 15 Millionen Euro sind dem England-Klub die Dienste des Gladbach-Eigengewächses wert. So hoch ist nämlich die im Leih-Vertrag festgeschriebene Kaufoption, die Burnley nun gezogen hat.
Eine große Menge Geld für Borussia, die im Sommer vor einem riesigen Umbruch steht und daher sicherlich selbst den einen oder anderen Transfer tätigen wird.
Beyer allerdings wird bei diesem Umbruch nun definitiv keine Rolle mehr spielen, sondern sich mit Aufsteiger Burnley künftig in der englischen Premier League beweisen.
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Eine Tatsache, die Trainer Daniel Farke bedauert? Immerhin hatte der 46-jährige Gladbach-Coach das Talent Beyers in der Sommervorbereitung bereits kurzzeitig miterleben können. In Burnley allerdings hat der mittlerweile 22-Jährige nochmals einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Hätte Beyer Borussia so nicht ebenfalls weiterhelfen können?
Farke gibt zu, dass ihm die positive Entwicklung Beyers keinesfalls verborgen geblieben ist. Er betont auf Nachfrage unserer Redaktion zum endgültigen Abgang des Abwehr-Juwels: „Sportlich hätte ich ihn sehr gern zurückgehabt. Finanziell muss man sagen, dass dieser Deal für Borussia Mönchengladbach und Jordan total sinnvoll ist und somit alle Beteiligten damit zufrieden sind.“
Insgesamt befänden sich zwei Seelen in Bezug auf den Transfer in seiner Trainer-Brust, so Farke. Er führt aus: „Jordan hat leider keine einfache Vorbereitung gehabt, war fast die ganze Zeit verletzt, hat die letzten vier Wochen der Vorbereitung sowie die ersten Pflichtspiele verpasst (…). Deswegen haben wir uns damals dazu entschieden, eine wirklich sehr, sehr gute Ausleihe für ihn abzuschließen. Mit viel Spielpraxis, damit er einfach konstant – da er in der Vergangenheit auch viel mit Verletzungen zu kämpfen hatte – spielen kann.“
Er fährt fort: „Wir hatten das Gefühl, dass Burnley, in der zweiten englischen Liga, eine perfekte Bühne für ihn ist. Einfach, weil die Verteidiger dort in vielen robusten Zweikämpfen gefordert werden, du dort alle drei Tage spielen muss und sehr in der Verantwortung bist. Wir hatten das Gefühl, dass das ein sehr guter Leih-Verein für ihn ist.“
Dass es allerdings so gut für Beyer laufen würde, damit hatte wohl niemand gerechnet. „Man kann ihm nur gratulieren, er hat er herausragend gemacht, sich einen Stammplatz erkämpft, Top-Leistungen dort abgeliefert und war mit der Mannschaft sehr erfolgreich“, lobt Farke. „Dadurch hat er sich, glaube ich, auf ein Niveau gearbeitet, auf dem er vor einem Jahr noch nicht war. Diese Leihe hat also genau das gebracht, was wir uns davon versprochen haben.“
Beyer sei durch den Wechsel in ein anderes Land aber auch als Persönlichkeit gewachsen. Daher gibt Farke zu: „Natürlich wünschst du dir von der sportlichen Seite als Trainer so einen Spieler zurückzubekommen – gerade, weil er auch noch ein Eigengewächs ist.“
Dennoch betont er: „Wenn dann natürlich aber so ein finanzieller Deal im Hintergrund steht, dann musst du sagen, dass das natürlich auch eine Größenordnung ist, die alle Parteien glücklich macht.“
Für Farke sei es auch ein Teil des Borussia-Wegs, Talente zu entwickeln, um diese auch für andere Vereine interessant zu machen und dadurch Einnahmen zu generieren. „Und wenn ein Angebot in dieser finanziellen Größenordnung kommt, dann ist es etwas, was du aus finanzieller Sicht gar nicht ausschlagen kannst – sondern ganz im Gegenteil. Dann muss man sagen, dass das ein sehr, sehr guter Deal ist, sodass alle Beteiligten damit zufrieden sind.“