Offener Brief an Max Eberl. Rund 24 Stunden ist es her, dass der „FPMG Supporters Club“ eine von ihm verfasste Generalabrechnung mit dem ehemaligen Gladbach-Manager öffentlich gemacht hat.

In dem Pamphlet des Gladbacher Fanprojektes vom 13. September 2022 bekommt der 48-Jährige einiges ab. Ihm wird unter anderem unterstellt, gelogen und sich „schäbig“ benommen zu haben.

Hintergrund ist offenkundig das sich anbahnende Manager-Comeback von Max Eberl beim Bundesliga-Konkurrenten RB Leipzig. 

Gladbach: Zwölf Personen bilden den Vorstand im „FPMG Supporters Club“

Doch wer hat das Anschuldigungs-Trommelfeuer in Briefform an Borussias ehemaligen Sportdirektor eigentlich verfasst?

Unterzeichnet ist der offene Brief des „FPMG Supporters Club“ an Eberl mit „Der Vorstand“.

Dieser Vorstand setzt sich aktuell aus zwölf Personen, allesamt Männer, zusammen.

GladbachLIVE nennt die Namen, die sich hinter dem Schreiben des „FPMG Supporters Club“ an Max Eberl verbergen.

• Thomas Ludwig: 1. Vorsitzender des „FPMGSC“. Ludwig ist übrigens auch Mitglied im Ehrenrat von Borussia Mönchengladbach. Er ist im Fanklub „Loreley '78“ aktiv.
• Michael Weigand: Der CDU-Kommunalpolitiker ist für die Öffentlichkeitsarbeit im Fanprojekt verantwortlich. Zudem zählt er zum Vorstand der „Fanhilfe Mönchengladbach“. Weigand ist auch Sprecher der „Mitgliederoffensive 2007/2011“ gewesen, die einige Satzungsänderungen bei Borussia Mönchengladbach bewirkt hat. Er ist im Fanklub „Preußen '93“ aktiv.
• Thomas „Tower“ Weinmann: Die Fan-Ikone ist Geschäftsführer des Fan-Hauses im Gladbacher Nordpark und für die Finanzen des „FPMGSC“ verantwortlich. Nicht nur das: Weinmann ist als Fanbeauftragter bei Borussia Mönchengladbach angestellt. Er gehört dem Fanklub „Mad Craziness Andernach“ an. Bei der NRW-Kommunalwahl 2020 kandidierte Weinmann (Die Partei) für das Bürgermeisteramt in Korschenbroich.
• Bastiaan „Ruud“ Hoogesteger:  2. Vorsitzender und für die Fanartikel des „FPMGSC“ zuständig. Hoogesteger ist zudem 1. Vorsitzender im Fanprojekt „De Kull“ und im Vorstand „Fanhilfe Mönchengladbach“. Er ist Mitglied im Fanklub „Die Gäng“.
• M. Jürgens: Beisitzer und für die Regionalbetreuung Nord zuständig. Sein Fanklub: „Brenndorf Fohlen“.
• Thomas „Jonny“ Polcher: Beisitzer und für die Regionalbetreuung Südwest zuständig. Er gehört zum Fanklub „Eifelpower Polch '80“.
• Ingo „Hoschi“ Hoschkara: Beisitzer und für die Finanzbuchhaltung zuständig. Sein Fan-Klub: „Borussen-Fohlen Westerwald“.
• Sebastian „Basti“ Kallen: Beisitzer, zuständig für die Gästefanbetreuung und Leitung der Ordner im Fan-Haus. Sein Fan-Klub sind die „Borussen Knights“.
• Thomas „Schabbi“ Schaballa: Beisitzer und für den Bolzplatz am Fan-Haus zuständig. Er ist bei den „Borussen Knights“ und „Willicher Fohlen“ aktiv.
• Stefan „Stevie“ van Edig: Beisitzer, kümmert sich um die Mitgliederbetreuung, auch bei „Borussen helfen Borussen“ im Einsatz. Seine Fanklubs: „Fohlensturm Emmerich“ und „Humboldt Pöbel“.
• Sven Körber: Beisitzer, kümmert sich um das Thema „Fankultur“. Seine Fan-Klubs: „Kleine Arschlöcher“ und „Felsenmeer Fohlen“. Körber ist ehemaliger Vorsänger der Gladbacher Nordkurve.
• Simon Bender: Beisitzer. Dazu auch für die „Fanhilfe Mönchengladbach“ tätig. Für „Nordkurve aktiv“ im Einsatz. Er gehört zur Ultra-Bewegung „Sottocultura“.

Zwölf Namen, die sich hinter dem offenen Brief des „FPMG Supporters Club“, mit rund 7.000 Mitgliedern einer der größten Fan-Dachverbände Deutschlands, an Max Eberl verbergen.

Thomas „Tower“ Weinmann, hier im Oktober 2020 zu sehen, ist Fanbeauftragter bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Zudem ist er im Vorstand des „FPMG Supporters Club“ aktiv.

Copyright: Achim Müller

Eberl war am 28. Januar 2022 im Borussia-Park von seinen Ämtern als Sportdirektor und Geschäftsführer zurückgetreten. Er sei „müde und erschöpft“, hatte Eberl seinerzeit unter anderem gesagt.

Eberls bis 2026 datierter Arbeitsvertrag in Mönchengladbach ruht aktuell. Ihm steht daher kein Gehalt zu, Borussia kann zugleich eine Ablöse für Eberl aufrufen.

Wie hoch diese letztendlich ausfällt, ist Verhandlungssache. Insider nennen zwei bis vier Jahresgehälter dessen, was Eberl bei RB Leipzig verdienen soll, als mögliche Summe.

Am Samstag (17. September) kommt es in Mönchengladbach zum brisanten Bundesliga-Duell (18.30 Uhr) mit dem Brauseklub aus Sachsen.

Sehen Sie hier den Instagram-Kanal des „FPMG Supporters Club:

Bei „RasenBallsport“ steht mit Marco Rose (46) bereits ein ehemaliger Gladbacher als neuer Cheftrainer unter Vertrag. 

Eberl hatte Rose 2019 aus dessen Vertrag bei RB Salzburg herausgekauft und zu Borussia Mönchengladbach geholt, 2021 wechselte Rose dann per Ausstiegsklausel zu Borussia Dortmund, wo er nach nur einer Spielzeit entlassen wurde.

Die Gladbacher Fanszene hat Rose die Abgangs-Nummer, in deren Folge der VfL in eine sportliche Krise abrutschte, nie verziehen.

Es sind also jede Menge Emotionen im Spiel, wenn Gladbach am Samstag mit RB die Klingen auf dem Spielfeld kreuzen wird.

Die Causa Max Eberl dürfte, wie nun der offene Brief des „FPMG Supporters Club“ erahnen lässt, weiteres Öl ins Feuer vor dem Bundesliga-Topspiel gegossen haben.

Es steht ein heißer Tanz im Borussia-Park bevor.