Noch ist er nur ein Mini-Raffael Hat Gladbach bald einen neuen „Maestro“?
Mönchengladbach - Er ist gerade einmal 18 Jahre jung und kommt eher schüchtern daher. Hat er allerdings seinen besten Freund, den Fußball, direkt an seiner Seite, vollzieht sich bei Famana Quizera stets eine Metamorphose. Aus dem schmächtigen Jungspund wird ein Großer.
Sein bester Freund ist der Ball
Körpersprache, Ausstrahlung, Bewegungsabläufe – Quizera blüht im Beisein des besten Freundes immer wieder aufs Neue auf. Sein rechter Fuß ist eine Waffe. Voller Technik, voller Gefühl, voller Gewieftheit. Bei Gladbachs jüngstem Test-Sieg (4:0) gegen Drittligist Verl demonstrierte der 18-Jährige phasenweise den ganzen Zauber, der in seinem Spiel stecken kann.
Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 – eine Augenweide. Zum mit der Zunge schnalzen. Gedankenschnell hatte er den Verler Schlussmann per Lupfer-Schuss düpiert. Das war erste Sahne vom Portugiesen. Sein Trainer Marco Rose (43) sagt zu dieser Szene: „Das hat er selten schön gemacht. Ich lobe ihn gerne.“ Quizera ist einer der vielversprechendsten Rohdiamanten im Borussia-Park.
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Die Entscheider am Niederrhein hatten ihn im August 2018 aus der U17 von Benfica Lissabon zum VfL locken können. Zuvor hatten Borussen-Scouts ihn über zwei Jahre hinweg regelmäßig beobachtet. Jüngst hat Borussia den Mittelfeldspieler mit einem Profivertrag ausgestattet.
Raffael adelt den jungen Portugiesen
Famana klopft also an die Türe zur ersten Mannschaft, die in der kommenden Spielzeit in der Champions League vertreten sein wird. Und geht es nach Ex-Borussia-Maestro Raffael (35), dessen Vertrag Gladbach-Manager Max Eberl (46) nach der vergangenen Spielzeit hatte auslaufen lassen, tritt Quizera alsbald in dessen riesige Fußstapfen als Unterschiedsspieler.
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Raffael: „Er ist für mich ein großes Talent, natürlich hat er das Zeug, mein Nachfolger zu werden. Famana kann alles in diesem Verein werden.“ Der Mini-Raffael, das ist ebenfalls nicht zu übersehen, hat jedoch auch noch einige persönliche Baustellen abzuarbeiten. Nicht alles, was gut aussieht, ist letztendlich auch gut für das System Rose.
Der Coach betont: „Ich sehe das sehr gerne. Individualität, Kreativität – es sollte allerdings so kreativ sein, dass die Mitspieler es auch verstehen. Aber das wird mit der Zeit kommen. Wir sind froh, dass wir Famana haben.“
Rose: Famana ist schon näher dran
Rose ergänzt: „Trotzdem gibt es auch noch viel zu tun. Man sieht zwischendurch immer wieder, dass er auch mal unsauber ist in bestimmten Aktionen. Aber was alle erkennen, ist sein Talent und er macht auch viele Meter mittlerweile. Er ist schon näher dran inzwischen.“ Womöglich nah genug, um in der kommenden Spielzeit zumindest mal in den Profi-Kader zu rutschen. Quizera – den Namen sollten sich Gladbach-Fans auf jeden Fall schon mal merken.