Borussia-Star sorgt sich Weltmeister Kramer: Weiteren Schaden von der Bundesliga fernhalten!
Mönnchengladbach - Die Gladbacher Borussia und der Erzrivale aus Köln sind bislang die einzigen beiden Bundesliga-Mannschaften gewesen, die ein Geisterspiel in der Beletage des deutschen Fußballs durchgeführt haben. 2:1 endete das Rheinland-Duell am 11. März im Borussia-Park. Seither ist der Spielbetrieb in Liga eins wegen der Coronakrise ganz auf Eis gelegt.
Produkt Bundesliga drohe Schaden
Für Gladbachs Mittefeldspieler Christoph Kramer (29) war das Spiel „noch merkwürdiger als erwartet. Der Körper war nicht so richtig im Wettkampfmodus, obwohl der Kopf genau wusste, um was es geht.“ Der Weltmeister von 2014 sagt der „FAZ“ weiter: „Ich finde, in so einer Phase geht es nicht um den Spaß oder um Tabellenplätze oder um das Gewinnen und Verlieren. Es geht darum, dass man wieder spielt, um weiteren Schaden von dem Produkt Bundesliga fernzuhalten.“
Auch mit den mangelnden Trainingszeiten setzt sich Kramer auseinander. „Vielleicht ist das Spiel ein bisschen langsamer, oder hinten raus, ab der 80. Minute, geht allen die Puste aus“, sagte er. „Ich weiß es nicht. Man sollte nicht zu kleinkariert da reingehen und sagen: Oh nein, wir haben gar keine richtige Vorbereitung gehabt. Erstens fehlt die allen, und zweitens steht etwas anderes im Vordergrund.“
Geisterspiele: Mehr Überraschungen
Das fehlende Mannschaftstraining werde sich aber womöglich bemerkbar machen. Kramer: „Ein Elf-gegen-Elf habe ich jetzt ewig nicht mehr gespielt, und ich weiß, wie sich das nach einer längeren Pause anfühlt. Wenn wir nach der Sommerpause das erste Testspiel machen, denke ich nach 25 Minuten: Hey, wie soll ich jemals in meinem Leben noch mal 90 Minuten spielen. Das wird auch jetzt auf uns zukommen.“
Entsprechend hält der Gladbach-Star eine Erhöhung der Auswechselmöglichkeiten für „plausibel“. Grundsätzlich würden Partien ohne Zuschauer aus seiner Sicht erhebliches Überraschungspotenzial bieten. Kramer: „Entweder du spielst unkonzentriert, und wenn es schiefgeht, wird das Niveau schlechter. Oder es werden Kräfte freigesetzt, weil so ein Druckelement wie die Zuschauer fehlt. Dann kann es auch passieren, dass Mannschaften locker werden und erfrischend aufspielen.“