Nationalspieler schon heiß auf Champions League Weltmeister wünscht sich Messi oder Simeone
Mönchengladbach - Chillen. Grillen mit Freunden. Pokalfinale gucken. Sich um Frau Christina und Sohn Matteo kümmern. Borussias Abwehrchef Matthias Ginter hat in den vergangenen Tagen in aller Ruhe die Seele baumeln lassen. Der 26-Jährige genießt mit seiner Familie den Sommerurlaub. Mal abschalten. Dinge sacken lassen.
Starker Ginter überzeugt bei Borussia
Wie die wohl außergewöhnlichste Spielzeit seiner bisherigen Profi-Karriere. Ginter hatte am 11. März mit Gladbach wegen der Coronavirus-Pandemie das erste Geisterspiel der Fußball-Bundesliga-Historie (Köln/2:1) erlebt. Nach dem völligen Lockdown folgte am 16. Mai der Liga-Restart. Der für Ginter und seine Borussen in einem Sturmlauf bis in die Champions League endete.
Gladbach, die beschauliche Stadt vom linken Niederrhein mit ihren rund 260.000 Einwohnern, zählt laut Tabelle zu den Top-Vier in Fußball-Deutschland. Ginter, der 2017 aus Dortmund in den Fohlen-Stall gekommen war, ist einer der Gründe, warum dieser VfL 1900 aktuell so erfolgreich ist.
Der gebürtige Breisgauer, Weltmeister von 2014, hat die Aufgabe Fohlen-Stall mit Herzblut angenommen – und entsprechend Leistungen gebracht. Er darf sich Abwehrchef einer der aktuell besten deutschen Defensivreihen nennen. Das Ticket zur Champions League ist gerade für den Nationalspieler des Jahres 2019 wichtig.
Löw kommt an Fohlen nicht vorbei
Er hat damit weitere Argumente geliefert, warum er in Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft zu den gesetzten Spezialisten in Sachen Torvermeidung zählen sollte. Bundestrainer Joachim Löw (60) achtet, gerade mit Blick auf die Europameisterschaft im kommenden Sommer, auf solche „Details“.
Es sollte daher nicht verwundern, wenn Ginter nun in einem Interview mit der „Bild“ noch einmal zum Ausdruck gebracht hat, wie viel ihm die Teilnahme an der Königsklasse mit Gladbach bedeutet: „Ich freue mich riesig, dass wir die Champions League erreicht haben, weil es unser absolutes Ziel war. Die Champions League ist der größte Wettbewerb im Vereinsfußball, in dem wir uns optimal präsentieren und als Mannschaft und Verein weiterwachsen wollen.”
Ginter, dessen Vertrag bei der Borussia noch bis 2021 (plus einer nicht von beiden Seiten offiziell bestätigten Option) läuft, macht den Fohlen-Fans zudem Hoffnung, dass er sein Gastspiel am Niederrhein noch einmal verlängern könnte. „Ich kann mir schon vorstellen, die nächsten Jahre in Gladbach zu bleiben. Es gab bisher aber noch keine Gespräche, weil es im Moment durch Corona auch wichtigere Themen gibt.“
Eine Aussage allerdings, die so nach unseren Informationen nicht in voller Gänze korrekt ist. Manager Max Eberl (46) hatte bereits im Januar im Trainingslager im spanischen Jerez deutlich gemacht, dass Borussia das Arbeitspapier mit Ginter gerne vorzeitig verlängern würde. Doch der Poker stockte, dann kam die Pandemie – und nun eben Ginters Aussage, dass es „wichtigere Themen“ gebe.
Ginter betont weiter, wie gut das Klima in der Fohlen-Kabine sei: „Der Teamgeist ist wirklich besonders. Jeder lebt die vom Trainerteam vorgegeben Philosophie, jeder hat die Werte des Vereins verinnerlicht. Wir ziehen dadurch alle an einem Strang und versuchen, uns immer auch gegenseitig zu pushen.”
Madrid oder Barcelona auf der Liste
Eine Präferenz in Sachen mögliche Gegner für die kommende Champions-League-Saison nennt er bereits: „Barcelona oder Atletico Madrid hatte ich zum Beispiel noch nicht.”
Borussia hatte Barcelona zwar schon Mal (2016), hätte aber gegen ein Wiedersehen mit Messi, ter Stegen & Co. nichts einzuwenden. Und Atletico mit Kult-Coach Diego Simeone (50) wäre sicherlich auch für alle anderen Gladbacher ein gern gesehener Königsklassen-Gast im Borussia-Park.