Pandemie bremst Macher aus Borussia legt geplantes Bau-Projekt auf Eis
Mönchengladbach - Über 14 Millionen Euro hat Borussia bislang wegen der Coronakrise eingebüßt. Bis zum Ende des Jahres könnte die Ausfall-Summe im Fohlen-Stall – Stand jetzt – sogar annähernd die Marke 40 Millionen erreichen.
Max Eberl muss sich gedulden
Das hat nicht nur zur Folge, dass Gladbach-Manager Max Eberl (46) trotz der Champions-League-Quali aktuell keine großen Beträge für Sommer-Transfers zur Verfügung stehen. Eberls Vision vom eigenen Haus für die Borussen-Stars, sprich eines modernen Profi-Leistungszentrums, hat sich bis auf Weiteres erledigt.
Die Pläne für das Profi-Leistungszentrum liegen zwar bereits in den Schubladen der Entscheider um Finanz-Boss Stephan Schippers (52) – sie werden aber in Zeiten der Pandemie nicht realisiert. Das hat der Klub auf entsprechende GladbachLIVE-Nachfrage bestätigt. Die Coronakrise verhindert, dass das Schmuckkästchen Borussia-Park einen weiteren Neubau bekommt. Vorläufig heißt es sparen und den Gürtel enger schnallen am linken Niederrhein.
Infrastruktur wurde weiterentwickelt
Borussia hatte in den vergangenen Jahren das Klubgelände kontinuierlich weiterentwickelt. Das Trainingsgelände war ausgebaut worden, der Fohlen-Campus und ein Mini-Stadion (Fohlen-Platz) entstanden. Ferner wurde der Neubau „8 Grad“ realisiert, mit Vier-Sterne-Hotel, interaktivem Museum, XXL-Fan-Shop, Reha-Zentrum, Arztpraxen. Rund 31 Millionen Euro (zehn Millionen Eigenkapital plus Darlehen) hatte der VfL für das im Februar 2019 eröffnete Gebäude in die Hände genommen.
Mitte 2017 hatten Schippers & Co. per Umschuldungs-Coup die ausstehenden Kredite für das eigene Stadion (54.022 Plätze) auf 48 Millionen Euro gedrückt, seither zahlt der Klub mit rund vier Millionen jährlich das Stadion ab, 2029 sollen diese Geldleihen ausgelöst sein.
Noch Mitte Februar hatte Schippers im Gespräch mit unserer Redaktion, angesprochen auf das Thema neues Lizenzspielerhaus, gesagt: „Wir sind uns einig, dass wir möglichst zügig in die Projektierung hineingehen können. Dafür sind gewisse Rahmenbedingungen nötig. Das Geld müssen wir zum großen Teil verdienen. Das steht bei uns auf der Agenda, so wie wir alles im Borussia-Park finanziert haben.“
Kein Vabanquespiel bei Borussia
Wenige Wochen später schwappte die Coronavirus-Pandemie aus China nach Deutschland hinüber – was nun einen vorläufigen Baustopp im Borussia-Park zur Folge hat. Für das Profi-Haus wird der Klub kein wirtschaftliches Vabanquespiel eingehen. Vielmehr bleibt Borussia ihrem kaufmännischen Handeln treu.
Schippers: „Wir haben lediglich noch zwei Darlehen: Einmal das Rest-Darlehen des Stadions und das, was wir für Borussia-8-Grad aufgenommen haben. Die beiden Darlehen sind da, alles andere ist nicht mit Fremdfinanzierung unterlegt, auch kein Spieler – gar nichts.“ Dennoch: Corona trifft Borussia momentan an einigen Stellen bis ins Mark.