Trainer-Beben in Dortmund Führt heiße Spur zum Favre-Nachfolger mitten in den Borussia-Park?
Mönchengladbach/Dortmund - Das Trainer-Beben in Dortmund! Der BVB feuert am Sonntag nach einer Klatsche (1:5) gegen Stuttgart Lucien Favre (63). Die dritte Heimpleite in Serie (Bayern, Köln, VfB) führt dazu, dass dort die Bosse die Reißleine ziehen.
BVB: Kommt Nachfolger von Lucien Favre aus Mönchengladbach?
Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige Co-Trainer Edin Terzic (38). U17-Trainer Sebastian Geppert (36) und Top-Talente-Coach Otto Addo (45) werden Terzic unterstützen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61): „Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.“
Favre selbst sagte: „Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Wege hier trennen. Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre und haben eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr am Ende eine erfolgreiche Saison gespielt hätte. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.“
Favre weg! Die Frage, wer auf den Schweizer perspektivisch folgt, ist prompt da. Und in diesem Kontext dürften am Sonntag auch die Entscheider an der Hennes-Weisweiler-Allee 1 in Mönchengladbach zusammengezuckt sein. Denn es ist seit Wochen kein Geheimnis mehr, dass Gladbach-Trainer Marco Rose (44) in Dortmund als heißer Kandidat für den Job als verantwortlicher Fußballlehrer der schwarz-gelben Lizenzspieler-Abteilung gehandelt wird.
Neben Namen wie Leipzigs Julian Nagelsmann (33) oder Jesse March (47/RB Salzburg). Rose soll nach unseren Informationen jedoch in der Pole Position auf der BVB-Wunschliste liegen. Die Favre-Demission könnte in den kommenden Wochen dazu führen, dass die Dortmunder Trainer-Frage zugleich auch stets um die Gladbacher Borussia thematisch herumwabert.
Zumal: Fohlen-Manager Max Eberl (47) das Thema „Rose zu Dortmund?“ gar nicht mehr totgemacht bekommt. Die jüngste Gelegenheit dafür, bei seinem Auftritt am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“, ließ Eberl verstreichen.
Vielmehr musste er auf konkrete Nachfrage eingestehen: „Das ist nicht meine Entscheidung! Das ist die Entscheidung eines Menschen, der dann vielleicht ein Angebot hat – oder nicht.“ Eberl sagte weiter: „Jeder Trainer kann frei entscheiden, wohin er möchte. Auch jeder Spieler, auch jeder Sportdirektor. Jeder ist frei in seiner Entscheidung. Wir sind froh, dass er bei uns ist.“ Ein „Basta! Kein Thema!“ klingt sicherlich anders.
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Rose hat am Niederrhein einen laufenden Vertrag bis 2022. Musste Eberl so schwammig in Sachen Rose-Zukunft sprechen, da sein wichtigster sportlicher Angestellter für den Sommer 2021 eine Ausstiegsklausel hat?
Zur Erinnerung: Gladbach hatte Rose 2019 von RB Salzburg nur deshalb loseisen können, weil der gebürtige Leipziger beim Brause-Klub eine solche besessen hatte. Schwer vorstellbar, dass Rose (samt seines Beraters-Teams im Hintergrund), mit Blick auf die eigene Karriere-Planung, für das Gladbach-Engagement auf solch ein im Profi-Fußball mittlerweile übliches Vertrags-Detail verzichtet hat.
Was Rose im Vergleich zu anderen gehandelten Kandidaten in Dortmund, neben seiner fachlichen Kompetenz, für einen großen Vorteil hat: Er ist der Trainer, dem am ehesten zuzutrauen ist, dass er im BVB-Umfeld, auch auf der „Süd“, die latente Sehnsucht nach einem neuen „Kloppo“-Typen nachhaltig befriedigen könnte.
Der Name Jürgen Klopp (53) hat seit 2015 in Dortmund ein gewisses emotionales Vakuum hinterlassen. Rose kommt diesem Typen „Kloppo“ so nahe, dass ihm beispielsweise die Fan-Basis in Gladbach auf Anhieb die Herkunft aus dem „RB“-Mutterkonzern in Salzburg verziehen hatte.
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Rose elektrisiert mit seiner Art den Anhang. Nicht nur das: Er spricht sogar neue Zielgruppen an. So kürte ein Erotik-Portal Rose noch im vergangenen Sommer zum „erotischsten Trainer“ der Bundesliga.
Rose hat zudem sportlichen Erfolg mit Gladbach, führte die Fohlen gleich im ersten Jahr bis in die Champions League und nun erstmals in der Vereinsgeschichte in diesem Wettbewerb bis ins Achtelfinale, unter die 16 besten Klubs in Europa. Da sollte es niemanden überraschen, wenn dieser Trainer Dortmunder Begehrlichkeiten geweckt hat.
Gladbach-Manager Max Eberl: „Das ist nicht meine Entscheidung!“
Und solange der BVB keinen anderen Coach als Marco Rose mit einem langfristigen Vertrag ausstatten und offiziell vorstellen wird, dürften die Entscheider in Gladbach damit rechnen müssen, dass ihnen ihr Erfolgstrainer in naher Zukunft womöglich abgeworben werden könnte. Denn, wie Eberl zu diesem Thema bereits zugeben musste: „Das ist nicht meine Entscheidung!“