Mönchengladbach - Gladbach-Manager Max Eberl befindet sich im Borussia-Urlaub. Heißt: Der 47-Jährige hat sich für den kompletten Januar im Fohlen-Stall ausgeklinkt. Akkus Aufladen. Mal raus aus dem Dauerstrom. Das hat Eberl im Rahmen seiner jüngsten Vertrags-Verlängerung bis 2026 mit den Borussia-Machern um Präsident Rolf Königs (79) abgesprochen.

Weltmeister Rudi Völler betont: „Stephan Schippers ein Top-Mann“

Doch mit Eberls Auszeit sind auch schon die ersten Unken-Rufe da: Geht das überhaupt, dass ein Bundesliga-Top-Manager in Zeiten der Coronakrise, dazu bei aktuell geöffnetem Transfer-Fenster, mal einen auf „Ich-bin-dann-mal-weg!“macht?

Warum nicht, sagt beispielsweise Weltmeister Rudi Völler. Der 60-Jährige ist Geschäftsführer Sport bei Bayer 04 Leverkusen. Also einem direkten Gladbach-Rivalen aus dem Rheinland. Völler sagte am Sonntag locker vom Hocker im TV-Talk („Doppelpass“) bei „Sport 1“: „Freut mich für ihn, dass er das so machen kann. Er hat ja mit Stephan Schippers (Finanz-Chef, Anm. d. Red.) einen tollen Mann an der Seite. Und natürlich auch ein Präsidium mit Rainer Bonhof und Hans Meyer, das sind ja alles Fachkräfte.“ 

Völler ergänzte: „Was ich nicht weiß, ob er noch so eine klassische rechte Hand hat. Du musst natürlich schon auch ein paar Dinge, Aufgaben verteilen. Das hat er vielleicht nicht gehabt die letzten Jahre. Und dann sind die Aufgaben natürlich sehr vielfältig. Und dann kann es manchmal auch sehr anstrengend sein, wenn du immer nur in der ersten Reihe stehst und für alles verantwortlich bist. Möglich, dass du dann irgendwann ein bisschen ausgepowert bist. Ja, dann macht er jetzt eine kleine Pause und greift dann wieder an.“

Dass Eberl während einer Transferphase nicht auf der Geschäftsstelle an der Hennes-Weisweiler-Allee 1 in Gladbach vor Ort ist, ordnet Völler so ein: „Wahrscheinlich haben sie dann in Sachen Transfers nicht viel vor.“ Stimmt: Eberl hatte vor seiner Auszeit angekündigt, dass Gladbach aktuell keinen Spieler verpflichten wolle. 

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Ex-Gladbach-Profi Stefan Effenberg (52), Borussias Pokal-Held von 1995, der zudem mit Bayern München 2001 die Champions League holte, sagte zur Eberl-Auszeit: „Ich habe absolutes Verständnis dafür. Der wird sich auch abgesichert haben. Von daher finde ich das absolut in Ordnung. Hauptsache, er kommt wieder.“

Ex-Bayern-Spieler Sandro Wagner: „Das muss man Eberl zugestehen“

Sandro Wagner (33), ehemaliger Bayern-München-Stürmer, betonte: „Sehe ich genauso. Ich habe gelesen, er ist erreichbar. Das ist immer das Wichtigste. Für wichtige Entscheidungen gibt es ja immer noch ein Telefon. Und ich finde es angenehm, wenn sich eine Führungskraft auch mal rausnimmt und ein wenig Kräfte sammelt. Er war die letzten 20 Jahre täglich in diesem Business. Das muss man den Leuten mal zugestehen, dass sie sich mal rausnehmen.“