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Von Daniel Thiel

Virkus-Basta war deutlich Problem-Position wieder im Fokus: Borussia hat zwei Varianten

Roland Virkus vor einem TV-Interview.

Roland Virkus, hier am 16. März 2024, holte im Laufe der Saison zu einem klaren Machtwort aus.

Auch bei dieser Personalie geht es auf und ab!

Defensiv präsentierte sich Borussia Mönchengladbach beim 0:3 gegen Freiburg so schwach wie lange nicht. Die ohnehin schon negative Entwicklung der vergangenen Wochen erreichte am 27. Spieltag ihren vorübergehenden Tiefpunkt.

Gladbach defensiv zu löchrig – Youngster verliert Stabilität

Nach 27 Liga-Spielen unter Seoane kassierten die Fohlen bereits 53 Gegentreffer, nur Darmstadt (67) und Bochum (56) sind noch anfälliger. In der Rückrunde setzt sich dabei ein Bild fort, das es bereits vor dem Jahreswechsel gab: Immer wieder wechselt Gerardo Seoane (45) zwischen Dreier- und Viererkette hin und her.

Im Laufe der zweiten Saisonhälfte wirkte es immer mehr so, als verteidige Gladbach mit Dreierkette zwar besser, büße dafür aber Offensiv-Gefahr ein. Mit der Viererkette gab es wiederum Chaos-Spiele wie gegen Köln (3:3) und Bochum (5:2).

Zuletzt rückte Luca Netz (20) wieder mehr in den Fokus – gerade gegen Freiburg allerdings nicht mit einer guten Leistung. Im Gegenteil: Die Freiburger schafften es häufig, sich einfach über seine linke Verteidigungsseite durchzuspielen. Gerade beim dritten Gegentor sah der U21-Nationalspieler schlecht aus.

Zwischenzeitlich war deutlich zu erkennen, wie sich der gebürtige Berliner defensiv entwickelt hat – Seoane legte darin in der Trainingsarbeit ein Augenmerk und so schien es auch möglich, mit Netz auf eine Viererkette zu setzen.

Aktuell wird die Linksverteidigerposition aber wieder zur Problem-Position. Netz offenbarte zuletzt wieder deutlicher defensive Schwächen, das Experiment mit Max Wöber (26) als Linksverteidiger wurde nach einer Katastrophen-Halbzeit in Mainz (1:1) schnell wieder zu den Akten gelegt.

Eigentlich war Lukas Ullrich (20) als Back-up von Netz eingeplant. Allerdings kam der gebürtige Berliner nach seiner Schulter-OP im November bisher nur in Pflichtspielen auf Regionalliga-Niveau zum Einsatz, bei den Profis reichte es seitdem nur zu einem Testspieleinsatz.

Dass die Fohlen-Verwundbarkeit hinten links zum Thema wird, ist wahrlich nicht neu: Bereits nach dem ersten Spieltag (4:4 in Augsburg) musste sich Roland Virkus (56) einigen kritischen Fragen wegen der Position stellen – und ihm wurde im „Doppelpass“ sogar nahegelegt, schon im Sommer noch einmal nachzulegen.

Die Reaktion: ein deutliches Virkus-Basta! Er machte sich für die Lösung mit Netz und Ullrich stark, betonte, den Weg in dieser Saison mit dem Duo gehen zu wollen. Daraufhin wurde immer wieder thematisiert, dass das Teil des Borussia-Weges sei, auch den jungen Spielern Zeit zu geben.

Es schien, als würde sich das Machtwort auszahlen – gerade in der Phase zwischen November und Januar wirkte Netz deutlich stabiler. Nun gerät das Ganze wieder deutlich mehr ins Wanken – die Stabilität ist nicht gegeben.

Netz hat die mit Abstand schlechteste Zweikampfquote der Fohlen-Verteidiger, die unter Seoane seit Saisonbeginn zum erweiterten Stammpersonal zählen. Selbst Nathan Ngoumou (24) und Jordan Siebatcheu (27) übertreffen den Linksfuß da noch, ein besorgniserregendes Zeichen.

Nicht nur im Saison-Endspurt stellt sich dadurch die Frage: Gesteht Borussia dem Linksverteidiger-Duo weiter die Zeit ein, sich zu entwickeln? Es wäre die „Augen zu und durch“-Lösung.

Die kurzfristige Alternative wäre, auf den Außenverteidiger-Positionen auf Stefan Lainer (31) und Joe Scally (21) zu vertrauen – nach den verbleibenden sieben Pflichtspielen dieser Saison könnte dann, mit einem Jahr Verspätung, doch noch nachgelegt werden.