Unter Rose bislang ohne Chance Macht Gladbach-Talent bald erneut die Flatter?
Mönchengladbach - Seit über einem Jahr hat Jordan Beyer kein Bundesliga-Spiel mehr für Borussia bestritten. Im Dezember 2019, beim 0:0 in Berlin gegen die Hertha, war der Defensivspieler das letzte Mal in Liga eins für die Fohlen-Elf im Einsatz. Und es könnte sein, dass diese persönliche Borussia-Durstrecke für den 20-Jährigen auch in 2021 weitergeht.
Gladbach: Verteidiger Jordan Beyer vor erneuter Ausleihe?
Denn: Beyer spielt in den Planungen von Trainer Marco Rose (44) keine Rolle. Weshalb in der Winter-Transferperiode Beyers Abgang im Raum stehen soll. Von einem Leih-Deal ist die Rede. Sollte es so kommen, wäre es nach dem Halbjahres-Gastspiel beim Hamburger SV (14.01. bis 30.06.2020) bereits das zweite Mal, dass Beyer wegen mangelnder sportlicher Perspektive aus Gladbach flüchtet.
Dabei galt der gebürtige Kempener (Niederrhein) einst als Abwehr-Top-Talent beim VfL. Ein Eigengewächs, dem eine große Zukunft winkte. Nach dem ersten Karrieresprung unter Roses Vorgänger Dieter Hecking (56) stagniert Beyers Entwicklung jedoch.
Bereits nach der vergangenen Sommer-Vorbereitung hatte sich angedeutet, dass er es schwer bekommen könnte. Rose hatte ihn im August angezählt, war mit dessen Trainings-Leistungen offenbar nicht einverstanden. Dann verletzte sich Beyer im letzten Vorbereitungsspiel am Knie, kämpfte sich zurück, fiel wegen einer Coronavirus-Infektion aber erneut wochenlang aus.
Nach seiner Genesung sollte Jordan Spielpraxis bei der U23 in der Regionalliga sammeln, kassierte wegen Meckerns jedoch die Rote Karte samt Sperre. Folge: Keine einzige Pflichtspiel-Minute bei den Profis. Und das, obwohl die Fohlen im Dauerstress wegen des Tanzes auf drei Hochzeiten (Liga, Pokal, Champions League) sind.
Nun gilt Beyer, neben Julio Villalba (22) und Andreas Poulsen (21), als Abgangs-Kandidat in Gladbach. Rose sagt zu diesem Thema: „Wir sind im Austausch mit Jordan und seinem Berater. Natürlich ist das erste halbe Jahr nicht zufriedenstellend für Jordan gelaufen – wofür eigentlich keiner so richtig etwas kann.“
Und weiter: „Er hat sich im letzten Vorbereitungsspiel verletzt, kam zurück, hatte dann Corona. Er hatte richtig lange gebraucht, weil er auch Symptome hatte, um sich wieder in eine gute Verfassung zu bringen. Dann hat er U23 gespielt, war auf einem guten Weg und hat sich eine doofe Rote Karte abgeholt. Also waren da wenige Chancen, um bei uns oben in diesem halben Jahr etwas zu reißen.“
Gladbach-Trainer Marco Rose rät Beyer, sich beim VfL durchzubeißen
Rose sagt zudem: „Jordan merkt das natürlich auch. Es ist nicht einfach für ihn. Mein Rat an ihn wäre, sich trotzdem durchzubeißen, hier bei diesem Verein auf absolutem Top-Niveau, wo er viel lernen kann. Aber natürlich fehlt ihm auch die Spielpraxis. Das ist klar. Und da werden wir in den nächsten Tagen sprechen und eine Entscheidung treffen. Wir haben nach wie vor großes Vertrauen in Jordans Leistungsfähigkeit und in sein Talent. Dazu gehört aber auch immer die Leidensfähigkeit und der Umgang mit Widerständen.”