„Eine krasse Fehlentscheidung“ Schon wieder VAR-Wirbel! Gladbach-Trainer kocht nach Pleite vor Wut
Nach dem Schlusspfiff in Bochum hat Daniel Farke eine Mega-Krawatte gehabt.
Der Trainer von Borussia Mönchengladbach kochte im Anschluss an die 1:2-Pleite beim VfL Bochum vor Wut.
Sky-Experte Lothar Matthäus: „Für mich ist das ein einwandfreies Tor gewesen“
Hintergrund: Aus Sicht des 46 Jahre alten Fußballlehrers war Gladbach wegen einer Fehlentscheidung um einen Punktgewinn im Ruhrstadion gebracht worden.
Und es ist wahrlich erneut ein Wirbel um den Videobeweis, der weitere Fragezeichen aufwirft.
Gladbach-Verteidiger Ramy Bensebaini (27) hatte in der 82. Spielminute aus rund fünf Metern zum 2:2 eingeköpft. Doch der Treffer zählte nicht.
Der Videoassistent kassierte das Tor wieder ein.
Hintergrund: Borussias Nationalspieler Jonas Hofmann hatte zuvor nach Auslegung der Unparteiischen bei seiner Hereingabe im Abseits gestanden.
Zuvor hatte Bochums Vasilios Lampropoulos, nach einer Hofmann-Ecke, den Ball bei einer Rettungsaktion wieder nach außen Richtung Hofmann befördert.
Aufgrund einer neuen Regel, so die Sicht der Unparteiischen, soll bei der Bochumer Rettungsaktion kein kontrolliertes Spiel des Balls vorgelegen haben, somit soll auch keine neue Spielsituation entstanden sein, so dass Gladbachs Hofmann im Abseits bei der Hereingabe gestanden haben soll.
Schiedsrichter Daniel Schlager (32) sagte später bei „Sky“: „Aufgrund der Regelauslegung handelt es sich hier nicht um ein kontrolliertes Spielen des Balles, weil er im Zweikampf ist, deshalb war er für uns logisch, da auf Abseits zu entscheiden.“
Schlager sagte weiter: „Natürlich versucht der Spieler den Ball in diesem Moment in höchster Not zu klären. Aber das tut er nicht kontrolliert. Wenn er den Ball kontrolliert spielt, dann spielt er ihn irgendwo Richtung Mittelkreis. Wenn er aber unter Bedrängnis ist, hat er nicht die Zeit und die Kontrolle, deshalb ist es unkontrolliert und dann erfolgt keine neue Abseitsbewertung.“
Unterstützung bekam der Schiedsrichter bei seiner Begründung von Alex Feuerherdt vom Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben“. Feuerherdt sagte bei „Sky“: „Die Auslegung der Situation war auf der Höhe der Zeit, ob man das jetzt gut oder nicht findet, da kann man drüber streiten. Regeltechnisch ist das korrekt entschieden worden.“
Allerdings: Aus dem Gladbacher Lager gab es jede Menge Kritik.
Trainer Daniel Farke wütete: „Ich kann sagen, wie es der vierte Offizielle begründet hat. Es ist eine nicht geplante Abwehraktion des Bochumer Spielers gewesen und deshalb hatte sich der VAR gemeldet. Deswegen wurde Abseits gegeben. Ja, die Szene ich fachlich falsch bewertet. Und inhaltlich, vom Prozess, vom VAR, auch komplett falsch. Eine krasse Fehlentscheidung!“
Bochum-Coach Thomas Letsch (51): „Ich bin froh, dass der Schiedsrichter so entschieden hat. Das Bewerten überlasse ich gerne anderen.“
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Gladbachs Jonas Hofmann (30) ätzte aufgebracht Richtung Schiedsrichtergespann: „Wenn das eine unkontrollierte Ballaktion gewesen sein soll. Das ist einfach ein Witz.“
Sein Team-Kollege Christoph Kramer (31) betonte: „Wenn ich die Gladbach-Brille in die letzte Ecke werfe und die Bochum-Brille aufziehe, muss ich sagen, dass das kein Abseits ist. Es gibt diese neue Regel, die unkontrollierter Ball heißt. Meines Erachtens ist der Ball nur unkontrolliert, weil er den Ball nicht richtig trifft. Dafür kann die Regel nichts, dafür kann nur der Spieler was, er trifft den Ball nicht sauber. (...) Deswegen ist das vollkommener Blödsinn, das als unkontrollierten Ball auszulegen.“
Klare Kante auch von„ Sky“-Experte und Weltmeister Lothar Matthäus (61): „Aus meiner Sicht hätte der Bochumer Spieler den Ball besser klären können. Ich schließe mich daher den Gladbacher Stimmen an. Nicht, weil ich ein Ex-Gladbacher bin, sondern weil ich die Situation so bewerte, wie ich sie wahrgenommen habe. Der Bochumer Spieler hatte den Ball nicht richtig getroffen, deshalb kann man ihn dafür nicht anschließend belohnen und die Gladbacher bestrafen. Für mich ist das ein einwandfreies Tor gewesen.“
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Auch Sky-Experte Erik Meijer (53) hatte einen ganz klaren Standpunkt: „Ich sehe das wie Lothar Matthäus. Schrecklich, dass dieses Spiel nicht 2:2 ausgegangen ist.“
Bei einer weiteren Szene hatten Borussia und Chris Kramer (31) allerdings auch Dusel mit dem Schiedsrichtergespann, denn Kramer hätte wohl die Gelb-Rote Karte sehen müssen.
Lothar Matthäus: „Da hatten Christoph Kramer und Borussia Mönchengladbach Glück, dass der Schiedsrichter ihn nicht vom Platz gestellt hat.“