Der harte Kern pfeift auf Restart 2.0 Keine Ultras gegen Union Berlin im Gladbacher Stadion
Mönchengladbach - Borussia bekommt es nach der Bundesliga-Auftakt-Pleite in Dortmund (0:3) nun am Samstag in eigener Arena mit Union Berlin (15.30 Uhr) zu tun. 10.800 Fans dürften im Rahmen der Coronaschutzverordnung dabei sein, allerdings sind noch nicht alle Karten weg. Um die 10.000 Tickets sind gekauft worden.
Gruppierung mit öffentlicher Erklärung
Dass noch nicht alle Tickets bereits weg sind, könnte auch daran liegen, dass der „harte Kern“ der Borussia-Basis nicht ins Gladbacher Stadion kommen wird. Die Ultras bleiben weg. Die Gruppierung „Sottocultura“ hat dazu auf ihrer Internetseite eine Erklärung veröffentlicht.
In dieser heißt es zum Thema Teilöffnung in Zeiten der Pandemie: „(...) Gleichzeitig halten wir einen Stadionbesuch unter eben jenen Hygiene-Maßnahmen nicht ansatzweise für das, was wir uns unter Fankultur vorstellen. Fankultur lebt von Gemeinschaft, Enge, Chaos, Spontanität und Freiräumen – Dinge, die in Anbetracht von Abstandsregelungen, personalisierten Plätzen und Durchregulierung definitiv nicht möglich sind.“
Die Gruppierung macht zudem deutlich: So lange das Coronavirus samt den Hygiene- und Schutzmaßnahmen den Ablauf im Stadion dominieren, wird es keinen Hardcore-Support bei den Spielen geben. Heißt: Es können noch zig Monate vergehen, bis die Ultras im Borussia-Park wieder Flagge zeigen.
„Sottocultura“ schreibt: „Wir werden die zukünftigen Spiele daher nicht besuchen, ehe der Zustand von vor Corona auf den Rängen wiederhergestellt ist. Uns ist klar, dass dies gegebenenfalls keine Frage von einigen Monaten sein und uns der Stadionbesuch auf nicht absehbare Zeit verwehrt bleiben wird. Eine Gewöhnung an den nun kommenden Zustand stellt für uns jedoch keine hinnehmbare Option dar. Wenn nicht die gesamte Fanszene zusammen und in gewohnter Weise im Stadion sein kann, dann werden wir als Gruppe diese Spiele nicht besuchen.“
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Zudem heißt es weiter: „Wir begrüßen außerdem, dass zahlreiche Fanclubs, Gruppen und Einzelfans unsere Ansicht teilen und den Spielen ebenfalls ganz fernbleiben oder auf ihren gewohnten Auftritt mitsamt Zaunfahne verzichten werden.“
Nichtsdestotrotz soll es gegen Union Berlin einen sogenannten Stimmungsblock in der Nordkurve im Borussia-Park geben. Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers (52) sagt dazu: „Vom Grundsatz her ist Block 16 unser Stimmungsblock. Dieser wurde durch das Fanprojekt verteilt. Das Fanprojekt hat sich bemüht, dort Stimmung hineinzubringen. Es mag sein, dass ein Mund-Nasenschutz vielleicht nicht dazu animiert, mitzusingen. Trotzdem kann man auch mit solch einem Schutz singen. Das hoffen wir einfach.“
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Schippers sagt weiter: „Wir sind mit dem Fanprojekt und der aktiven Fanszene seit Beginn der Coronakrise im Dialog. Wir haben zusammengesessen und einige Maßnahmen besprochen. Auch jetzt zum Restart-2.0-Konzept. Da haben wir eine gute Rückbestätigung in unserer Fanszene.“
Und was ist mit den Ultras? Schippers: „Die Ultras haben sich dafür ausgesprochen, nicht in das Stadion zu gehen, solange die alten Zustände nicht wiederhergestellt sind. Das ist ihr gutes Recht. Ich habe da eine andere Ansicht. Viele Fans haben eine andere Ansicht. Wir wünschen uns alle Corona weg und würden gerne haben, dass andere Bedingungen sind. Aber momentan ist es nicht Wünsch-Dir-Was, sondern es ist so, dass wir mit 20 Prozent starten dürfen.“
Schippers betont weiter: „Wir alle wissen nicht, wann es eine Impfung gibt. Wie ist dieser Verlauf der Krankheit? Für uns als Verein ist es essenziell, den Kontakt zu den Fans zu halten. Dafür sind die Spieltage unser Hochamt. Das muss man so sagen.“
Borussias Duell gegen Union Berlin findet unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen statt. Es gibt beispielsweise nur Sitzplätze im Stadion, alle Karten sind personalisiert. Im Stadion wird kein Alkohol ausgeschenkt. Gästefans sind nicht zugelassen. Zudem müssen Mindestabstandsregeln eingehalten werden, selbst Familien-Mitglieder dürfen nicht zusammensitzen.
Während des gesamten Spiels müssen alle Zuschauer einen Mund-Nasenschutz tragen. Schippers: „Es ist wie bei jedem Besuch in der Öffentlichkeit zu beachten, dass der Abstand eingehalten und auf Abstand geachtet wird. Zudem die Hygienemaßen, wie häufiges Händewaschen, desinfizieren, aber auch den Mund-Nasenschutz zu tragen, eingehalten werden. Alles andere wird der Stadionbesucher hier sofort erkennen.“
Sehen Sie hier die komplette Pressekonfernz von Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen Union Berlin: