Erstes Heimspiel nach Hoffenheim-Eklat Gladbach-Ultras geben sich gegen Dortmund neuen Namen
Mönchengladbach - Mit großer Spannung war erwartet worden, auf welche Weise sich die Gladbacher Ultras an den angekündigten Fan-Protesten am 25. Bundesliga-Spieltag beteiligen würden. Nach dem Eklat beim Hoffenheim-Heimspiel vor zwei Wochen standen sie schließlich unter besonderer Beobachtung.
„Wir sind guter Dinge, dass wir am Wochenende nichts zu sehen gekommen, was unter die Rubrik Hass und menschenverachtend fällt“, hatte ein Borussia-Sprecher vorab gesagt.
Reaktion auf Eberl-Kritik
Zu Beginn des Spiels gegen den BVB wurden im Zentrum der Nordkurve Fahnen mit durchgestrichenem DFB-Logo geschwenkt, am Umlauf im Oberrang waren ebenfalls welche zu sehen. In einer Hinsicht zeigten die Ultras von „Sottocultura“ Selbstironie: Statt ihrer gewohnten Fahne hing eine mit der Aufschrift „Hornochsen“ am Zaun.
So hatte Max Eberl (46) die Täter und Mittäter vor zwei Wochen bezeichnet, die mit einem Dietmar-Hopp-Plakat, das den Hoffenheim-Mäzen im Fadenkreuz zeigte, für eine Spielunterbrechung gesorgt hatten. Auch dem Manager widmeten die Ultras ein Banner. „Eberl: Sportlich Champions League, fanpolitisch Kreisliga“, war dort zu lesen.
Eine weitere Botschaft im Laufe der Partie ging Richtung DFB-Präsident Fritz Keller (62): „Der Präsident als Symbolfigur – ein Verband im Keller!“
Sparen können hätten sich ein paar Hundert Gladbach-Anhänger allerdings ihren Gesang kurz nach dem 0:1 durch Ex-Fohlen Thorgan Hazard (26): „Wir f***** euch alle in den Arsch, schwuler BVB, Borussia Dortmund!“
Borussia Dortmund: Fans nehmen Fußball-Bosse ins Visier
Die BVB-Fans im Gästeblock wiederum beließen es zunächst bei Bannern mit dezenten Aussagen. Ihre Botschaft: „Milliardäre hofieren statt die Lösung gesellschaftlicher Problem zu forcieren? Scheiß DFB!“ Im Verlauf der ersten Halbzeit zeigten sie dann mehrere Doppelhalter und ein Banner mit der Aufschrift: „Die hässlichen Fratzen des Fußballs!“
Gemeint waren Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (64), Milliardär Dietmar Hopp (79), dessen Anwalt Christoph Schickhardt (64), DFB-Präsident Keller und sein Vize Rainer Koch (61). (jso)