In Gladbach begann seine Karriere Darum hat Ex-Fohlen Voronin seinen Trainer-Job in Moskau hingeschmissen
Der Krieg in der Ukraine, die völkerrechtswidrige Invasion Russlands – auch zahlreiche Sportler in Europa lässt dieser Konflikt nicht kalt.
So hat sich der ehemalige Borussia-Mönchengladbach-Profi und ukrainische Nationalspieler Andriy Voronin zu Wort gemeldet. Der 42-Jährige ist für die Solidarität und Unterstützung seines Heimatlandes Ukraine dankbar. „Die ganze Welt unterstützt unser Land. Auch Leute in Russland stellen sich gegen Putin“, sagte der in Odessa geborene Voronin der „Bild“.
Ex-Gladbach-Spieler Andriy Voronin spricht über seine Flucht aus Moskau
Er habe Nachrichten aus der ganzen Welt von ehemaligen Mitspielern und anderen Sportlern bekommen. Auch von Russen, die ihm schreiben würden „es tut uns leid. Das sind nicht wir“.
Voronin war zuletzt Co-Trainer des russischen Fußballvereins Dynamo Moskau, wegen des Ukraine-Konfliktes beendete er jedoch seine Tätigkeit in Moskau und verließ die russische Hauptstadt umgehend.
„Ich konnte nicht in dem Land arbeiten, das meine Heimat bombardiert. Ich bin mit einer der letzten Linienmaschinen raus, mit meinen drei Kindern, meiner Frau und meinem Vater, der wenige Tage zuvor operiert worden war“, so Voronin, der in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln, Bayer Leverkusen, Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf gespielt hat, im Gespräch mit Express.de.
Seit Tagen gehe es ihm richtig schlecht, so Voronin. Für ihn sei das alles so unwirklich wie in einem Film. „Es ist wie ein Horrorfilm. Keiner weiß, warum er das tut. Er ist komplett irre. Wenn er glaubt, so in die Geschichtsbücher eingehen zu können – dann kann ich nur sagen: wenn, dann als elender Verbrecher“, so Voronin, der in seiner Spielerkarriere auch für Mainz 05 und den FC Liverpool auf dem Platz gestanden hatte.
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Auch wenn er mit seiner Familie nach Deutschland gekommen sei, „in Gedanken und im Herzen“ sei er in der Ukraine. Er habe Freunde in seinem Heimatland, von denen er ständig Nachrichten bekomme. „Es ist schwer auszuhalten. Ich möchte einfach helfen. Mit Geld. Womit auch immer“, sagt Voronin. „Und ich weiß nicht, ob ich das sagen soll: Aber wenn ich jetzt in der Ukraine wäre, hätte ich wohl auch eine Waffe in der Hand.“
1995 war Andriy Voronin mit nur 16 Jahren aus der Ukraine in die Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach gekommen.
Nach zwei Trainingseinheiten unterschrieb Voronin zusammen mit seinem Vater damals einen Vertrag in Gladbach.
1997 feierte Andriy Voronin mit 18 Jahren im Spiel gegen Bayern München sein Profi-Debüt für die Gladbacher. Fohlen-Trainer zu der Zeit war Norbert Meier (63), unter dem Voronin schon in der A-Jugend und in Borussias zweiter Mannschaft trainiert hatte.
Voronin hatte anschließend allerdings einiges Pech in Gladbach. Er verletzte sich schwer am Knie. Rückblickend hat er zuletzt noch gesagt: In meinem zweiten Profi-Jahr sind wir abgestiegen, es kamen neue Spieler und es gab viele Trainerwechsel. Als junger Spieler war es damals schwer, wieder reinzukommen. Man musste wesentlich länger auf seine Chance warten.“
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Im Sommer 2000 wechselte Voronin schließlich nach Mainz, wo seine Karriere in Liga zwei einen neuen Anlauf nahm. Voronin hat 77 Profi-Spiele (29 Tore) in der 2. Bundesliga und 155 Einsätze (48 Tore) in der Bundesliga vorzuweisen.