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Von Achim Müller

Russland-Angriff auf die Ukraine „Das ist meine Borussia!“ Gladbach setzt bemerkenswertes Zeichen

Der Borussia-Park am 21. August 2012. Die Fans auf den Rängen erwarten die Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und Dynamo Kiew zum Qualifikations-Duell für die UEFA Champions League. Zu sehen ist eine Choreografie der Gladbach-Anhänger.

Der Borussia-Park am 21. August 2012. Die Fans auf den Rängen erwarten die Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und Dynamo Kiew zum Qualifikations-Duell für die UEFA Champions League.

Die Welt hält den Atem an! Krieg in Europa. Russland hat einen Angriff auf die Ukraine gestartet. Bei der Invasion soll es bereits Dutzende Tote und zahlreiche Verletzte gegeben haben. In mehreren Städten in der Ukraine werden Explosionen gemeldet.

Am Donnerstagabend (24. Februar 2022) hat Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung gesetzt.

Gladbach: Borussia mit Botschaft an die Menschen in der Ukraine

Die Entscheider im Klub um Präsident Rolf Königs (80) und Geschäftsführer Stephan Schippers (54) haben via Instagram eine Stellungnahme des fünfmaligen deutschen Meisters, der laut einer Umfrage zu den beliebtesten Vereinen in Deutschland zählt, veröffentlicht.

Darin heißt es: „Mehrmals durften wir bereits zu Gast in der Ukraine sein, immer wurden wir herzlichst empfangen. Umso fassungsloser sind wir, dass die Menschen dort Krieg im eigenen Land erfahren müssen. Wir denken an die ukrainische Bevölkerung und an alle Opfer von Krieg und Gewalt.“

Zu dieser Erklärung hat es prompt zig Kommentare gegeben. Ein User schreibt: „Starkes Zeichen!“.

Ein weiterer bemerkt: „Das ist meine Borussia! Nein zum Krieg!“.

Ein anderer Kommentar lautet: „Starke Worte. Deswegen liebe ich diesen Verein“.

Borussia Mönchengladbach hat im Europapokal mehrmals gegen Dynamo Kiew gespielt.

Im Europapokal der Landesmeister setzte sich die Elf vom Niederrhein gegen den Klub aus der Ukraine 1977 im Halbfinale durch. Nach einem 0:1 in Kiew gelang der Fohlen-Elf im Düsseldorfer Rheinstadion vor 70.000 Zuschauern ein 2:0-Rückspielerfolg. Gladbach zog ins Finale ein.

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2012 trafen sich die beiden Vereine in den Playoffs zur Champions League wieder. Gladbach verlor das Hinspiel im Borussia-Park mit 1:3. Ein 2:1-Sieg der Fohlen dann in Kiew reichte nicht mehr, um das Ticket für die Königsklasse zu sichern.

2020 wiederum, in der Gruppenphase der Champions League, hat Gladbach in Kiew gegen Schachtar Donezk gespielt und 6:0 gewonnen. Im Rückspiel setzte sich der VfL in Gladbach gegen Donezk mit 4:0 durch. Diese beiden Spiele waren die Grundlage dafür, dass die Borussia später erstmals in der Vereinsgeschichte in das Achtelfinale der Königsklasse einziehen konnte.

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Dass Borussia Zeichen für Frieden und Völkerverständigung setzt, ist nicht ungewöhnlich. Als erste deutsche Fußballmannschaft war Borussia Mönchengladbach am 25. Februar 1970 nach Israel gereist.

Die 22.000 Zuschauer im bis auf den letzten Platz gefüllten Bloomfield-Stadion in Tel Aviv erlebten damals den historischen Moment, als Günter Netzer (77) und sein Gegenüber Mordechai Spiegler, die Kapitäne von Borussia Mönchengladbach und der israelischen Nationalmannschaft, die Wimpel tauschten.

Die Begegnung zwischen beiden Teams, das Freundschaftsspiel von Tel Aviv, ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Naziterrors und der Gräueltaten des Holocaust, war der Beginn einer bis dato anhaltenden Verbindung zwischen dem israelischen Fußballverband und Borussia.

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„Es war mehr als ein kleiner Schritt dorthin“, sagte damals der Manager der niederrheinischen Borussia, Helmut Grashoff. „Wir kehrten mit dem schönen Gefühl heim, eine wichtige Mission erfüllt zu haben“, so Grashoff, der 1997 verstarb.

Der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt hatte 1970 dafür gesorgt, dass die Borussia-Spieler mit einer Bundeswehr-Maschine auf geheimer Route nach Israel reisen konnte.