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Von Achim Müller

Damit Fohlen weiter Rambazamba machen Gladbach-Trainer mit „Pferd-vor-der-Apotheke“-Trick

Gladbach-Trainer Marco Rose klatscht Spieler der Borussia ab.

Nach der Tor-Gala in Kiew gegen Donezk klatscht Gladbach-Trainer Marco Rose (Mitte) seine Spieler auf dem Spielfeld ab.

Kiew - Bitter, dass das diese Fohlen-Party wegen der Coronakrise keine Gladbach-Fans im Stadion miterleben konnten. Borussia feiert in Kiew eine irre Champions-League-Nacht. Ramba-Zamba! Die Mannschaft von Cheftrainer Marco Rose (44) schreibt Geschichte.

Fohlen außer Rand und Band in Kiew

Das 6:0 im „Olimpijskyj“ zu Kiew am Dienstagabend ist der höchste Sieg des VfL im Champions-League-Wettbewerb überhaupt gewesen. Es war der dritte Sieg bei der dritten Teilnahme in der Königsklasse. Und: Im Europapokal hat Gladbach auswärts seit der Saison 1973/74 nicht mehr so hoch gewonnen. Damals gab es einen 7:0-Kantersieg bei IBV Vestmannaeyja (Island).

Nun folgte das halbe Dutzend bei Schachtar, zugleich die höchste Klatsche für Donezk auf internationalem Parkett. Nur zur Erinnerung: Dieser Klub spielt seit Jahren auf höchstem Niveau in Europa mit, gewann auch schon die Europa League (2009) – und hatte in Gladbachs Gruppe B jüngst bei Real Madrid gewonnen (3:2). Und gegen Inter Mailand remis (0:0) gespielt. Donezk ist wahrlich keine Laufkundschaft.

Doch gegen Borussia kam das Team aus der Ukraine völlig unter die Räder. Rose verdeutlichte nach Schlusspfiff, dass keiner im Gladbacher Lager, trotz einer 4:0-Pausenführung, verfrüht in den „Auswärtssieg-Modus“ geschaltet hatte. Von vorzeitig zurückgelehnt wollte der gebürtige Leipziger nach dem achten Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage nichts hören.

Rose sagte: „So einfach ist das alles auch nicht. Wir haben dennoch ständig unter Spannung gestanden. In der Pause erzählst du den Jungs auch noch mal von dem Pferd vor der Apotheke, um die Spannung hochzuhalten. Das ist Champions League.“

Rose warnte auch davor, dass Rückspiel gegen Donezk bereits als Selbstläufer zu deklarieren. „Es ist und bleibt ein unangenehmer Gegner. In drei Wochen wird das eine andere Aufgabe gegen diese Mannschaft. Aber heute haben wir natürlich, um mal auf den Punkt zu kommen, eine Menge richtig gemacht. Um nicht zu sagen: Fast alles.“

Rose betonte weiter: „Die Jungs waren da – von der ersten Minute an. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, wir haben Bälle gewonnen. Und zu so einem Ergebnis gehört natürlich auch so ein intuitiver Laufweg von Alassane Plea wie beim ersten Tor. So etwas kannst du nicht besprechen.“

Da war viel mehr die individuelle Extraklasse eines Alassane Pleas deutlich geworden. Dem Franzosen gelang beim 6:0 sein erster Dreierpack in der Gruppenphase der Champions League. Und: Borussia hat nun bereits schon mehr Tore (zehn) in der Königsklasse erzielt als in ihrer kompletten CL-Spielzeit 2016/17 (fünf Treffer in sechs Partien). Und abschließend: In Kiew wurde kein Vorsprung mehr verspielt. Dafür hatte Rose ja auch die „Pferd-vor-der-Apotheke“-Nummer in der Halbzeit durchgezogen.