„Aus der zweiten Reihe“ Gladbach-Coach Seoane nimmt Offensive in die Pflicht – Kleindienst im Fokus
Jetzt sind alle Spieler gefragt – bisher antwortet aber meist nur einer.
Gerardo Seoane (46) dürfte erleichtert aus dem jüngsten Heimspiel gegangen sein, als Borussia Mönchengladbach als souveräner Sieger gegen den SV Werder Bremen (4:1, 3. November 2024) feststand. Vor der Partie bei RB Leipzig (9. November, 18.30 Uhr) nimmt der Schweizer seine Offensive in die Pflicht – und einen Profi raus.
Kleindienst bei Gladbach der Gefahrenherd – Seoane will mehr
Im vorderen Drittel will Seoane mehr Varianz sehen. Aktuell scheint es in der Bundesliga zwar aufwärtszugehen – aus den vergangenen drei Spielen gab es sieben Punkte – doch die aktuell zuverlässig gelieferten Tore entstammen vor allem einer Quelle.
Tim Kleindienst (29), der erst im Sommer vom 1. FC Heidenheim verpflichtet wurde, ist voll am Niederrhein eingeschlagen. Der Mittelstürmer ist unumstrittener Stammspieler und das zurecht.
In neun Bundesligaspielen steuerte Kleindienst bereits zehn Scorer bei. Sechsmal traf der Nationalspieler selbst, vier Tore legte er für seine Kollegen auf. Zählt man das Eigentor von Werder-Profi Marco Friedl (26), bei dem Kleindienst entscheidend beteiligt war, mit, wirkte der Borusse an elf der insgesamt 15 erzielten Liga-Tore direkt mit!
So respektabel diese Individualleistung, so groß das offensichtliche Problem in der Gladbach-Offensive. Schnell wird klar: Ohne Kleindienst passiert wenig. Das monierte nun auch Trainer Seoane und nahm dabei die Kollegen des Neu-Fohlens in die Pflicht.
„Wir wissen, dass wir einen Neuner haben, der bis jetzt sehr zuverlässig trifft. Aber es ist auch wichtig, dass die Spieler aus der zweiten Reihe in die Abschlusssituationen kommen“, forderte der Coach vor der Abfahrt nach Sachsen.
Immerhin: Gegen Bremen trafen in Franck Honorat (28), Kevin Stöger (31) und Alassane Plea (31) gleich drei „andere“ Offensiv-Kräfte. Allerdings legte Kleindienst alle Tore seiner Mitspieler selbst auf.
Bricht die von Seoane hochgelobte Zuverlässigkeit des Top-Stürmers also einmal weg, sieht im Gladbacher Angriff mau aus. Dass sich das am Samstagabend in eine andere Richtung entwickelt, wirkt angesichts des Gegners wie eine regelrechte Mammutaufgabe.
RB Leipzig stellt die beste Defensive der Liga. In neun Partien kassierte der Brause-Klub erst fünf Tore – so wenig wie keine der anderen 17 Mannschaften. Gut möglich also, dass sich die Fohlen beim Auswärtsspiel dann doch noch einmal auf ihren Tor-Garanten Tim Kleindienst verlassen müssen.